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alle 2-Tageswanderungen
Nr. 251
2-Tageswanderung 
FR/VD
Karte Webcam Moléson village
Schwierigkeit: leicht
Einkehrmöglichkeit: siehe Liste
Übernachtung: Les Paccots oder Lac des Joncs
Anreise: Bahn nach Fribourg, Bus via Bulle nach Moléson-Village, Standseilbahn nach Plan-Francey
Rückreise: Bahn Villette VD - Vevey - Palézieux - Fribourg- Fahrplan

Vom Moléson zum Lac Léman

Hinweis: Am 1. Tag eine Bergwanderung dem Moléson entlang, am 2. Tag eine gemütliche Rebbergwanderung über dem Genfersee (inkl. Weindegustation), das waren die Highlights dieser 2-Tagestour vom Oktober 2000.
Quelle mit Bildern und weiteren Angaben:  www.gerd.li (Archiv)


1. Tag: 4 h, aufwärts 360m, abwärts 260m
Route: Plan Francey 1517m - Petit Plané 1478m - Gros Plané 1476m - Belle Chaux 1510m - Les Paccots 1065m (oder Lac des Joncs 1230m)

Nach einer Fahrt durch das Greyerzerland erreichen wir das Feriendorf Moléson-Village. Mit einer modernen Standseilbahn geht es hinauf nach Plan Francey.

  • Abstecher: Je nach Wetter und Sicht erweitern wir unsere Fernsicht mit einem Abstecher mit der Seilbahn zur Bergstation Moléson (2002m). Hier geniessen wir bei gutem Wetter eines der grossartigsten Panoramen der Westschweiz. Nach einer Kaffeepause lassen wir den steilen, glitschigen Weg beiseite, schonen unsere Knie und gondeln mit der Seilbahn zurück auf die Alpe Plan Francey (1517m).
  • Unsere Wanderung beginnt bei Plan Francey auf sanften Alpenwegen, vorbei an der "Buvette et fromagerie" von Petit Plané und Gros Plané. Wir können der Versuchung einzukehren nur schwer widerstehen. Begleitet und belohnt werden wir dafür mit einer herrlichen Sicht hinunter auf den Greyerzersee umrahmt rechts von den Freiburger Bergen und links von der Jurakette. An etwas verwaist scheinenden Alphütten mit ihren obligatorischen ausgetretenen Viehpfaden vorbei führt der Weg hinauf zu Belle Chaux. Ganz in deren Nähe kehren wir in die Buvette et fromagerie d'alpage "Le Vuipay"  zum Mittagessen ein. In der gemütlichen Stube oder draussen auf der Terrasse findet man auf der Speisekarte - typisch für diese Region - diverse Croûtes au fromage. Von weitem winken unten unsere beiden Hotels zu. Davon trennt uns nur noch eine Stunde Fussmarsch.

    So kraxeln wir hinab zum Flüsschen Veveyse de Châtel, das bei der gegenüberliegenden Dent de Lys entspringt. Unten angelangt, führt der Weg für die eine Gruppe dem Wasser entlang ins Dorf Les Paccots zum Hotel Corbetta, für die anderen geht es nun hinauf zum Lac des Joncs zur gleichnamigen Auberge du Lac des Joncs. Am Abend werden sich aber die beiden Gruppen zum gemeinsamen Nachtessen in der Auberge du Lac des Joncs wieder einfinden.

  • siehe auch

  • 2. Tag: 4 h, aufwärts 150m, abwärts 350mKarte
    Route: Jongny 600m - St-Saphorin 376m - Rivaz 377m - Epesses 383m - Cully 391m - Villette 387m

    Bahnwandern bei Grandvaux

    Lavaux
    Hinweis: Die heutige Herbstwanderung durch das Weinbaugebiet des Lavaux über dem Genfersee ist problemlos auch in Turnschuhen oder leichten Wanderschuhen zu absolvieren, denn der Wanderweg führt uns abseits der Strasse, doch meist auf asphaltierten Flurwegen durch die Reben. Auch wenn die Weinlese zum grossen Teil schon abgeschlossen sein wird, das Thema "Reben" begleitet uns den ganzen Tag.

    Fahrt mit dem Bus von Les Paccots oder Lac des Joncs nach Châtel-St-Denis und weiter Richtung Vevey bis nach Jongny.

    In Jogny oberhalb Vevey starten wir unsere Wanderung Richtung St-Saphorin. Hinter uns liegen die durchaus städtisch wirkende Agglomeration von Vevey-Montreux.
    Die beiden Ortschaften, durch den Bauboom der letzten Jahrzehnte zu einer einzigen Siedlung zusammengewachsen, dominieren das obere Seebecken. Bereits im letzten Jahrhundert begann der Aufschwung, als das milde Klima der Waadtländer Riviera von ausländischen Kurgästen entdeckt wurde. Dabei griffen die Gesundheitssuchenden jener Zeit auch zu den Früchten der Gegend. Herbstliche Traubenkuren waren grosse Mode. Ausser für ihre Trauben war die Region auch für ihre heilkräftige Luft bekannt. In der Tat erholten sich zahlreiche Lungenkranke von ihrem Leiden, sei es bei einem Aufenthalt in Seenähe, sei es in einer Höhenstation wie Les Avants ob Montreux oder Mont Pèlerin ob Vevey.
    Nach einer Wanderstunde erreichen wir das Winzerdorf St-Saphorin. Vor Rivaz erblicken wir das Schloss Glérolles am Seeufer.
    Wenn auch nicht so bekannt wie Schloss Chillon weiter seeaufwärts, wurde Glérolles im 12. Jahrhundert aus dem gleichen Grund erbaut. Es hatte den wichtigen Uferweg Richtung Wallis zu bewachen. Beim Einmarsch der Berner 1536 musste es sich, wie auch Chillon, den Eindringlingen ergeben. Heute befindet sich Glérolles in Privatbesitz, während Chillon dem Publikum zugänglich ist und sich zur bedeutendsten Touristenattraktion am oberen Genfersee entwickelt hat.
    Das Winzerdorf Rivaz liegt rund 60 Meter über dem Seespiegel, ist umgeben von Rebbergen und fällt durch seine kompakte Bauweise auf. Hier wurde kein Platz verschwendet, die Rebfläche hat offensichtlich Vorrang. Weiter geht es durch den Lavaux.
    Doch zum waadtländischen Bezirk gehört nicht nur die Steilküste über den Lac Léman, wie der Genfersee hier genannt wird, sondern auch das Hinterland bis zum bewaldeten Hügelzug des Jorat, wo statt Reben Gras und Getreide wachsen. Doch wenn man vom Lavaux schwärmt, ist die grösste zusammenhängende Weinbaulandschaft der Schweiz mit 800 Hektaren Rebfläche gemeint. Gar verlockend präsentieren sich die Reben in Griffnähe. Doch Selbstbedienung bleibt dem Wanderer verwehrt. Gegen stibitzende Vögel gehen die Winzer mit List vor. Reflektierende Bänder, Knallkörper, Netze oder - auf der Höhe unserer Zeit - Lautsprecher, die elektronisch erzeugte Warnrufe verbreiten, sollen sie vertreiben.
    Vor unserer Weindegustation im Dörfchen Epesses geniessen wir den atemberaubenden Ausblick mit dem schier unermesslichen Wasserbecken und im Vordergrund die Reben, Stolz und Einkommensquelle der Weinbauern.
    Interessantes zum Rebbaugebiet Lavaux: Wer zu dieser Zeit in den Reben arbeitet, findet freilich kaum Musse zum Betrachten des Panoramas. Herbst bedeutet für jedes Rebgebiet Hochbetrieb, besonders für die grossflächigen Lagen hier am Lac Léman, wo helfende Hände aus halb Europa im Taglohn rastlos tätig sind. Angebaut werden hauptsächlich weisse Trauben, aus denen der Dorin mit den Bezeichnungen Dézaley und St-Saphorin entstehen. Daneben gibt es als Spezialität den leichten roten Gamay d'Epesses. Obwohl jeder Weinbauer auf eigene Rechnung arbeitet, ist das Winzerwesen genossenschaftlich organisiert. So darf niemand mit der Weinlese beginnen, bevor die Traubenernte offiziell freigegeben ist. Der Beginn richtet sich nach dem Reifegrad (also dem Zuckergehalt des Traubensafts), der vom Witterungsgang abhängt. In der Regel setzt im Lavaux die Lese in der ersten Oktoberhälfte ein. Während der Wochen zuvor sind die Reben ausgelaubt worden. Man hat einen Teil des Blattwerks entfernt, damit die Trauben an den Stöcken mehr Sonne erhalten und nach Regengüssen rasch wieder trocknen. 25 Jahre alt wird ein Rebstock im Durchschnitt. Damit regelmässige Verjüngung statt findet, muss der Weinbauer jedes Jahr vier Prozent seiner Pflanzung erneuern. Wie schon angekündigt nehmen wir unser Apéro in einem kleinen Weinkeller zu uns. Auch wenn es sicher für alle eng sein wird in diesen kleinen Räumen, mit der intimen Atmosphäre, dem Geist der Vergangenheit, den Erklärungen der Winzerin Madame Dubois über Reben und deren Saft und natürlich der Degustation der Weine dieser Region (doch bitte mit Mass!), wird diese Stunde für uns ein bleibendes Erlebnis werden.
    Das Gebiet ist in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden.
    Nur der Hunger wird uns weiter fort treiben, hinunter zum See entlang dessen Ufer zum Dorfe Cully. Aber Oh, viele der Restaurants sind in der Nachsaison bereits geschlossen, lassen wir uns überraschen in der einfachen "La Petit Auberge". Nach dem Essen geht es für die Verdauungsschritte nochmals während 3/4 Stunden durch die Rebhänge zur Bahnstation Villette.

    Rückreise:



     
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