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Nr. 502
Tageswanderung 
Region Thusis
Webcam Glaspass
Schwierigkeit: sportlich, T2, schmale Wege, Trittsicherheit!
Einkehrmöglichkeit: Obertschappina, Glaspass, Bischolapass, Präz
Anreise: Bahn nach Thusis,
Postauto nach Glaspass (wenige Verbindungen)
Mehr Busverbindungen bis/ab Obertschappina (Aufstieg zum Glaspass zusätzlich 1h)
Rückreise: Postauto von Präz nach Thusis  -Fahrplan
Wanderlandkarte
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gezeichnet mit SchweizMobilPlus

Rundwanderung am Heinzenberger Grat ob Thusis:

Glaspass - Glasergrat - Bischolapass - Tguma - Bruchalp - Berggasthaus Beverin - Glaspass

  • Aussichtsreiche Gratwanderung mit diversen Abkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten. Hier eine schöne Rundwanderung zum Tguma!
  • Sicht ins Domleschg und ins Safiental. Am schönsten ist sie im Frühsommer während der Alpenrosenblüte
  • Wegbeschreibung von Margrit Brunner, gewandert am 21.8.2020 - vielen Dank!
  • Zusatzvarianten:

4h10, aufwärts 670m, abwärts 670m
Glaspass 1846m - Glaser Grat 2124m - Alp Lüsch 1973m -  Pascuminersee - Bischolasee - Bischolapass 1999m (1h50) - Summerbeizli 1999m - Tguma 2162m (40min) - Bischolapass - Alp Lüsch - Bruchalp 1909m - Berggasthaus Beverin 1865m - Glaspass 1846m (1h40)

Beim Ausgangspunkt am Glaspass (mit dem Bus erreichbar) bietet uns der Wanderwegweiser diverse Möglichkeiten an: Von kurzen Wanderungen auf rot-weissen Wegen bis hin zu anstrengenden blau-weissen Alpinwanderungen. Wir haben uns bereits im Voraus für das Genusswandern auf dem Heinzenberger Gratweg entschieden und lassen die aussichtsreichen Holzliegen beim Restaurant Beverin unbenutzt, 2 ½ h Wanderzeit sollen es sein bis zu unserem Aussichtsberg, dem Tguma auf 2162 Hm.

Wir nehmen den guten, aber etwas steilen Anstieg zum Glaser Grat unter die Wanderschuhe und geniessen nach einer knappen Stunde das erste Mal eine umfassende Rundumaussicht und erste Tiefblicke ins Safiental. Auf dem Glaser Grat befinden sich einige Sitzplätze und eine Panoramatafel, die uns die zahlreichen Bergnamen unserer Gipfelschau verrät. Dazu noch eine Informationstafel zum «Erlebnisweg Glaspass», Routenummer 690 von Schweiz Mobil, auf dem wir uns befinden.

Der Weg verändert sich nun laufend während der ganzen Wanderung, mal ist er schmal und gelegentlich leicht geröllig wie hier auf dem Glasergrat, aber nie ausgesetzt, mal wird er breiter, wird zum Fahrweg, der Alpen miteinander verbindet, stets aber bleibt er aussichtsreich. Im Abstieg vom Glaser Grat verlassen wir bei Punkt 1999 den Erlebnisweg Glaspass und wandern weiter auf einem breiteren Weg, einer unbefestigten Alpstrasse, in leichtem auf und ab zur Alp Lüsch. dort besteht die Möglichkeit, sich mit Milchprodukten zu versorgen. Hier besteht auch die Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen oder zu verlängern und es gibt diverse Abstiegsmöglichkeiten in die Dörfer des Heinzenberges.

Uns lockt der aussichtsreiche Tguma, ab Lüschalp mit einer Stunde Wanderzeit angekündigt, bis zum Bischolapass sind es 20 Minuten. Rechts unterhalb des Bischolapasses liegt der Pascuminersee. Er soll ein Meter tief sein, und einige Leute baden darin, auch als Rastplatz sieht er verlockend aus, denn sein Ufer ist frei zugänglich, dies ist bei den Seen hier oben die Ausnahme. Anders beim Bischolasee: Aufgrund von Informationstafeln erfahren wir mehr über die Bedeutung und Entstehung der beiden Seen. Der Bischolasee gilt wegen seines Schwingrasens als «Hochmoor von nationaler Bedeutung, für dessen Erhalt der Kanton Graubünden eine besondere Verantwortung hat», ist da zu lesen. Und weiter: «Weil das Weidevieh die Ufer schädigte, wurde der See ausgezäunt. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit zwischen Amt für Natur und Umwelt Graubünden, Skilifte Tschappina Heinzenberg AG und Alpgenossenschaft Bischola».

Schön sind sie beide. Und zum Bischolasee und zum ehemaligen Lüschersee (an dem wir auf dem Rückweg vorbeikommen werden) gibt es Sagen, die im Summerbeizli Alp Bischola nachgelesen werden können. Das Summerbeizli liegt an prächtigster Aussichtslage 5min nach dem Bischolapass. Wir lassen uns das gute Essen schmecken.

Nun nehmen wir die letzten steilen 175 Höhenmeter Aufstieg zum Tguma unter die Schuhe, dem mit 2162 Hm höchsten Punkt unserer Wanderung. Ein Hinweisschild bei einer Abzweigung zur Parteiner Alp und nach Sarn weist auf die Mutterkuhhaltung hin. Die Alpweiden sind hier auf unserer Wanderung weitgehend vorbildlich abgetrennt von den Wanderwegen. Der kleine See beim Aufstieg ist zum grössten Teil eingezäunt zum Schutze der trittempfindlichen Moorpflanzen, am Rande des Sees wird ein Teil den Kühen zur Tränke überlassen. Die Kühe laufen sehr vorsichtig da rein, sinken sie doch sofort ein. Die Vegetation hier im Schlussanstieg zum Tguma fällt durch ihre altrosa Farbe des dominierenden Erikagebüsches auf, zudem Heidelbeer- und Wacholderbüsche ringsum. Der Tguma wirkt von der Heinzenberger Seite her wie ein unspektakulärer Grashügel, zum Safiental hin zeigt er seine schroffen und steilen Flanken. Tguma bedeute eigentlich: «Rastplatz für das Vieh am Mittag», aber wir Wanderer sind am Gipfel unter uns. Was für eine Aussicht ringsum und was für Tiefblicke: Runter ins Safiental, rüber zum Flimserstein, den Tschingelhörnern, zum Piz Segnas oder runter ins Domleschg, rüber zur Stäzerhorn-Piz Scalottas Kette, dahinter das Parpaner Rothorn und andere imposante Berge oder rüber zum Piz Mitgel. Die Weitsicht ist an diesem Tag so gut, dass wir nebst grossen Teilen des Parc Ela sogar im Nordosten die Schesaplana und die Drusenfluh, die Berge des Rätikons ausmachen können. Und natürlich wandern unsere Blicke immer wieder zum imposanten Piz Beverin und zum Bruschghorn und dazwischen lässt sich das ganze wilde Anarosa-Gebiet erahnen. Der Naturpark Beverin und das Safiental haben einiges zu bieten, so viel ist uns spätestens heute klar geworden.

Wir verlassen den Aussichtgipfel Tguma und wandern wieder zurück zum Bischolapass (Bischola bedeutet «kleiner Trog oder kleine Wanne») und zur Alp Lüsch. Hier verlassen wir den bisherigen Weg und steigen auf dem Wanderweg links ungefähr 40 Hm ab, um danach unter dem Skilift durch zu queren. Wir nehmen also nicht mehr den oberen Weg über den Glaser Grat, sondern entscheiden uns für den unteren Weg zum Glaspass, steigen aber nicht bis nach Obergmeind ab, weil dies auch gar nicht nötig ist, sondern nehmen den rot-weiss markierten Wanderweg über die Bruchalp, bis dieser wiederum in den mit der grünen Routennummer 690 bezeichneten "Erlebnisweg Glaspass" einmündet. Dort nehmen wir für einige Meter den Wanderweg, der mit «Glaser Grat» angeschrieben ist. Jetzt sind wir in der Gegend des ehemaligen Lüschersees. dessen Ende 1910 besiegelt wurde, weil das Seebecken trockengelegt wurde.Wir verlassen den Aufstiegsweg zum Glaser Grat aber rasch wieder, indem wir den ziemlich flach verlaufenden Wanderweg links nehmen, und durchqueren die hübsche, leicht hügelige Hochebene der Bruchalp (Direktverkauf Milchprodukte während der Alpzeit). Nach einem halben Kilometer treffen wir wiederum auf den nun von unten kommenden Erlebnisweg Glaspass Nr.690. Mit unserer Variante haben wir uns rund 60 Hm Abstieg und 40 Hm Wiederanstieg erspart.

Bei dieser Abzweigung gibt es eine letzte Möglichkeit, nochmals zum Glasergrat anzusteigen, was wir aber nicht wollen, es ist immer noch «Genusswandern» angesagt. Wir wandern 10 Minuten auf dem bequemen und breiten «Erlebnisweg Glaspass», einem Fahrweg mit schönen Blicken zum Hochbüel und zum Beverin (was «Ochsenberg» bedeutet). Bei einer nächsten Verzweigung führt der Erlebnisweg Glaspass abwärts, direkt zur Bushaltestelle und den Autoparkplätzen, wir nehmen den oberen Weg, der uns ziemlich direkt zum Berggasthaus Beverin führt. Dort steht eine weitere Informationstafel «Der Glaspass - Das Tor zur Aussenwelt» und beschreibt das beschwerliche Leben der Walser in früheren Zeiten beispielsweise das des Pöstlers: «Der Briefträger brachte die Post von Thusis über den Glaspass nach Safien und zwar am gleichen Tag zu Fuss hin und zurück». Im Vergleich dazu ist unsere heutige Wanderung am Heinzenberggrat geradezu «ein Spaziergang», ein wunderschöner dazu.

Wegweiser Glaspass. Foto Margrit Brunner
Wegweiser Glaspass
Alp Bischola, Summerbeizli, Foto Margrit Brunner
Alp Bischola
Pascuminersee. Foto Margrit Brunner
Pascuminersee
Erika am Heinzenberg. Foto Margrit Brunner
Hänge voller Erika
Tguma, Gipfelkreuz. Foto Margrit Brunner
Tguma, Gipfelkreuz
Blick auf Beverin und Büel. Foto Margrit Brunner
Beverin

Heinzenberger Gratweg mit Start am Glaspass:

Wanderlandkarte Heinzenberggrat. Foto Margrit Brunner, Sep 20215h30, aufwärts 670m, abwärts 1300m
Glaspass 1846m - Glaser Grat 2124m - Alp Lüsch 1973m - Bischolapass 1999m (1h50) - Summerbeizli - Pascuminersee - Bischolasee - Summerbeizli 1999m - Tguma 2162m (40min) - Präzer Höchi 2120m (1h) - Präzer Alp 1883m (30min) - Alp Gronda 1883m - Präz 1188m (1h30)

Beim Glaspass (Einkehrmöglichkeit) beginnt der markierte Bergwanderweg dem Alpzaun entlang zum Glasergrat. Nach einem kurzen Abstieg zur Valdiena-Lucka kommen wir über den Viehtriebweg zur Lüschalp.

Ein fast ebener Alpweg leitet uns zum Bischolpass mit dem Bischolsee, evtl. mit Einkehrmöglichkeit im Summerbeizli. Der kurze Aufstieg zum Tguma und der Gratweg über den Heinzenbergergrat bis zur Präzer Höhi sind der schönste Teil dieser Wanderung. Panoramasicht auf die Bündner Berge!
Nun folgt der Abstieg zur Alp Gronda, von wo wir auf dem markierten Wanderweg nach Präz gelangen.

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf diesem teilweise schmalen, aber nie wirklich ausgesetzten Weg von Vorteil. Schöne Tiefblicke ins Safiental und zur eindrücklichen Signinagruppe.
Gewandert: 1996

Gasthäuser
Links
Karten und Bücher
  • Wanderkarte 1:25'000 Thusis - Viamala - Heinzenberg - Mutten
  • Digitale Karten: 
  • Glaspass - Präzer Höhi - Präz, "Die schönsten Gratwanderungen der Schweiz", AT-Verlag, bei Amazon.de
  • "Wanderbuch Graubünden", David Coulin, bei AT-Verlag
  • "Walserweg Graubünden", in 23 Etappen vom Hinterrhein ins Rätikon, Rotpunkt, bei Amazon.de
Wanderungen in der Gegend

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