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Hinweise: Das Wandergebiet liegt westlich zwischen Col du Marchairuz und La Dôle. Die Juralandschaft offeriert dem Naturliebhaber eine Palette von markierten Wanderwegen zwischen Wäldern und Weiden. Tolles Panorama mit Sicht auf die Alpen und den Genfersee. Im Winter ist das Gebiet bekannt als Langlaufparadies.
Verpflegung unterwegs aus dem Rucksack. Im Sommer hat eventuell die Fromagerie in Les Coppettes offen.
Aus der Deutschschweiz ist die Anreise mit dem ÖV schon überlegenswert (vier Stunden Fahrt ab Basel!)Eingesandt von Henrik S. - herzlichen Dank!
Diese Wegbeschreibung stammt nicht von der
Wandersite und wird ungeprüft publiziert.
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5 h, aufwärts
ca. 420m, abwärts 370m (Achtung - die Zeiten auf
den Wegweisern sind für sehr schnelle Wanderer gedacht!)
Route: La Cure
1155m - Punkt 1258 - Le Noirmont 1567m - Punkt 1547m
- Creux du Croue 1376m - L'Arzière 1445m - Les
Coppettes 1323m - La Givrine 1208m
Der weite
Bahnhofsplatz von La Cure vermittelt hier eine
gewisse Endlosigkeit. Die roten Fensterläden des
Bahnhofsgebäudes erfreuen das Auge - ansonsten wirkt der Ort
sehr verlassen.
Es lag ein Sirren
in der Luft - ich wartete wie in einem Film von Enrico
Morricone auf irgendwelche Schüsse eines verlorenen Cowboy,
der zwischen den Häusern nach Feinden suchte... und sah
rechts des Bahnhofs am französischen Zoll Gestalten wie aus
einem französischen Flic-Film. (...) Wo war ich
gelandet? La Cure hat zwar eine Postleitzahl - aber hier
brausen nur noch Lastwagen und Einheimische durch. Es gibt
zwar ein Hotel und ein Restaurant, der Supermarché liegt auf
französischem Boden, einen Kilometer vom Bahnhof (auf
Schweizer Boden) entfernt - im Kiosk (France), so nahe
an der Grenze vermutete ich, dass das Rückgeld noch in
Schweizer Franken ausgehändigt würde - nein, hier herrscht
schon fünf Meter nach der Grenze harte Euro-Welt.
Das Schild beim Bahnhof und die gelben Rhomben weisen hin zum "Le Noirmont". Ein paar Meter die Strasse nach St. Cergue, links haltend, an einem Haus vorbei, an dessen Mauern ein vergilbtes blau-weisses Schild hängt - "Chambres d'hôtes". Zuerst noch etwas Teer und alsbald nach der Barriere des Restaurants "Chez La Marie" gelangt man auf den staubigen Pfad: Ungewohnt sind die Markierungszeichen, die hier, wie ich es aus Skandinavien kenne, an dünnen Holzholmen angebracht sind, sogar mit Plastikfähnchen. So gewinnt der offene Geist sanft ansteigend an Höhe und an Überblick - hält inne und schaut weit in den Westen hinein, rüber nach Frankreich.
Am Punkt 1258 zweigt halblinks ein kaum als Trampelpfad zu erkennender Weg nach "Le Noirmont" ab. Man halte sich daran und kommt nach knapp 10 Minuten an eine Waldstrasse (in einer Kurve): Dort sind Richtungspfeile auf einem Baum angebracht, die mir bedeuten, nach links zu gehen! Fehlanzeige. Man bleibe auf dieser Waldstrasse (also rechtshaltend) und halte darauf bis man auf 1500m ankommt. Es geht steil rauf, besonders im letzten Drittel. Und es nährt einen die Stille und der Boden mit seinen unzähligen Kalkquadern wie in einer archaischen Welt - auch kein Vogelgesang!
Der Blick wird freier nach links - als würde hier uns Frankreich nur als Waldland bekannt geworden sein....so weit das Auge reicht, unglaublich. Beinahe den Gipfel erreicht - der Le Noirmont ist ein Skiberg, grässliche Skelette (Skilifte) vor uns und die dazu gehörenden kruden Pisten, mit Schrunden im Boden. Dann rechts haltend - eröffnet sich der Blick hinunter zum Lac Leman und hinüber zum La Dôle. Durch frühjahrshafte Lieblichkeit nochmals 20 Höhenmeter - das Gipfelkreuz des Le Noirmont mit 1567m ist erreicht.
Ich bin nicht allein hier oben - ein Dutzend Wanderer in verschiedene Gruppen rasten oben und geniessen den Weitblick....ja, was für ein Geschenk: Wald, und nochmals Wald, soweit das Auge reicht.
Ich halte mich an die Variante links unterhalb des Punktes 1547 Richtung "Creux du Croue" - und erinnere mich an die Creux du Van. Ja, so sieht das hier auch aus. Unten gewahre ich wie auf der Karte angegeben ein Moorgebiet, als wäre hier ein See verlandet. Einsam am Grund steht ein riesiges Gebäude - in grau. Am Punkt 1376 ein Richtungsweiser, der mir bedeutet, dass ich hier wieder nach "La Cure" zurück könnte oder über "L'Arzière" nach "La Cure Gare". Ich verweile, horche und lausche: da, eine einzelne Gämse zieht wie gelangweilt über den flachen Boden des Creux du Croue und nimmt Witterung auf - auf und rennt davon. Und der gegenüberliegende Hang, an dem ein schmales Band zu sehen ist, auch ein Weg in die Senke, macht deutlich, dass die Erosion hier noch heftig arbeitet: Geröllhang!
Ich ziehe weiter, sanft ansteigend. Mir kommt eine kleine Gruppe entgegen - was so einsam hier wirkt, scheint doch auch gut begangen zu sein. Nach 15 Minuten steht man erneut an einem Richtungsweiser - hier biege ich scharf nach rechts ab. Kurz danach eine Zisterne: eine kunstvolle Steinmauer aus den Steinen der Umgebung um eine "Pfütze"herum , in der ich Froschgequake wahrnehme. Eilende Wolken, und dann beginnt es zu kurz zu tröpfeln.
Der Weg verläuft parallel zur "Combe aux Tassons" und hat nur ein paar Meter Steigung in sich. Hier ist es so still, dass ich meinen Puls höre. Auf L'Arzière lege ich einen Rast ein. Stille und der Wind.
Ich halte nach links und verbleibe für die nächste halbe Stunde bis kurz vor La Givrine auf einem Teersträsschen - na ja. In der letzten Kurve, kurz bevor dieses Strässchen auf die grosse Verbindungstrasse nach La Cure trifft, steige ich über den Weidezaun und halte mich am Waldrand links - quere wild den Schienenstrang und folge ihm bis zur Haltestelle La Givrine.
Die Wolken werden
dichter, Wind kommt auf, eine halbe Stunde später Windböen,
und als ich um 16 Uhr in der Bahn sitze, beginnt es
wolkenbruchartig zu regnen. Was für ein Wetterglück -
trocken und verstaubt (nicht im Geist), lasse ich mich
wieder hinuntertragen nach Nyon. Der Regen verzieht
sich - und unterhalb Les Muids, wo die Bahn vorbei fährt,
sehe ich plötzlich weit hinten rechts, das muss Genf sein,
den Schweif des Pierre de Niton. Die Sonne hat den Abend im
Griff.
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