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Nr. 465
Tageswanderung Tessin
Region Leventina
Webcam Alpe Cadagno ob Lurengo
Schwierigkeit: sportlich
Einkehrmöglichkeit: evtl. Capanna Prodör
Anreise: Bahn nach Airolo, Postauto via "Ambri sotto" nach Lurengo
Rückreise: Postauto Molare - Faido Stazione- Fahrplan
Wanderlandkarte
zur Detailkarte (gezeichnet mit SchweizMobilPlus)

Leventina: Sentiero dei monti, Teil 1


Hinweise:
Parallel zur "Strada alta Leventina" verläuft ein paar hundert Meter höher der "Sentiero dei monti". Highlights: Schöne Wald- und Wiesenwege, kaum Hartbelag, grandiose Weitblicke und immer wieder warme Sonnenplätze auch im tiefen Spätherbst. Sie wurde gesponsert vom Leventina-Förderer Steiner, weshalb der Weg auch "Sentiero Steiner" genannt wird.

Der Abstieg von Carì di dentro nach Molare verlangt Konzentration, ist er doch voller Steine und Wurzeln. Ein frühzeitiger Abstieg nach Carì (Bushaltestelle) ist an vielen Stellen möglich. Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit (ausser an Tagen, an denen die Cap.Prodör bewartet ist).
Wenige Postautokurse, dafür viele Brunnen!
Gewandert: Ende Oktober 2002.


3h50, aufwärts 710m, abwärts 540m
Route: Lurengo 1330m - Cassine di Catto 1460m (25min) - Boscaiöu 1720m (40min) - Somprei 1845 m (1h05) - Predelp 1710m (15min) - Capanna Prodör 1750m (35min) - Cari di dentro 1780m (20min) - Molare 1488m (20min)

Der "Sentiero dei monti" ist frisch markiert und gut zu finden, wenn man auf die Markierungen achtet und unmarkierte Abzweigungen ignoriert.
In Lurengo (wie auf der ganzen Wegstrecke) folgen wir dem Wegweiser "Molare". Am Waldrand oberhalb des Dorfes zweigt der Weg nach links ab und steigt in gut angelegten Kurven durch den Wald nach Cassine di Catto hinauf. Bei der Verzweigung folgen wir wiederum dem Wegweiser "Molare". In stetem Zickzack gehts bergauf; wo wir auf 1660m einen ebenen Weg kreuzen, finden wir die Markierung links, etwas versteckt im Gras. Bei der luftigen Aussichtskanzel mit den Bänklein haben wir die Höhe mehr oder weniger erreicht (hier könnten wir einen Umweg* via Alpe di Chiera einbauen).

Nun beginnt ein traumhaft schöner, bequemer Höhenweg durch lichten Wald, an einer Schutzhütte vorbei und durch sonnige Weiden (hier auf eine scharfe Zickzackkurve achten).  Bei der Alp Somprei haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Tolle Aussicht auf den Campo Tencia! Leicht bergab kommen wir nach "Sopra Predelp",  wandern entlang der Trockenmauer durch die Feriensiedlung hindurch und überqueren auf grossen Steinen den Bach "Ri Sciresa". Nochmals gehts ein paar Höhenmeter bergauf, an der Privathütte "Farfalla" vorbei zur Capanna Prodör UTOE. Hier an den langen Holztischen neben dem schönen Brunnen lässt es sich gut ausruhen, auch wenn die Hütte nicht immer bewartet ist.

Abkürzung: Wer knapp an Zeit ist oder vor der Heimfahrt noch einkehren möchte, kann hier (oder 15 Minuten später) direkt nach "Carì" absteigen und bereits dort ins Postauto nach Molare/Faido einsteigen.
Der "Sentiero" steigt nun durch lichten Wald, unter einer Sesselbahn hindurch, zur Feriensiedlung Carì di dentro, wo der gut halbstündige ruppige Abstieg beginnt. Oberhalb Molare steuert der Pfad mitten durch die Gärten direkt auf Post und Kirche zu. Die Haltestelle ist 100m nach rechts zur Hauptstrasse hin verlegt worden.
*Umweg via Alpe di Chiera (+ 1h20): Statt von der Aussichtskanzel ebenaus Richtung "Predèlp" folgen wir dem schmalen Pfad nach Padsass - Nei Pini - Alpe di Chiera. Schritt um Schritt geht's nochmals 300 Höhenmeter bergauf. Eine leicht exponierte, aber gut unterhaltene Stelle überwindet einen steilen Absatz - "dann treten wir unvermittelt in eine faszinierende, nordisch anmutende Landschaft ein, eine gewellte Hochebene, auf der Legföhren die Tannen abgelöst haben, wo Wacholder und Alpenrosen wuchern, wo zwischen den Felsen kleine Tümpel glänzen, Hochmoore sich ausbreiten und die Bäche rauschen. Es ist eine geschützte Naturlandschaft mit post-glazialem Charakter, von der selbst viele gute Kenner des Wanderlands Schweiz nichts wissen. So muss die halbe Schweiz vor ein paar tausend Jahren ausgesehen haben!" (H.Maurer, Auszug NZZ).
Auf breitem Weg gehts anschliessend hinunter nach Somprei, wo wir mit dem unteren Weg zusammentreffen.

Rückmeldung:
"Wir haben die beiden Etappen Sentiero dei monti gemacht - mit Abstecher auf die Alpe Chièra am ersten Tag. Aber damit wurde die Zeit schon knapp.  Wir mussten ihm am Schluss "einen stecken". Aber es war phantastisch da oben." Ueli Seitz, Sep.2010


Umgekehrter Weg

4 h, aufwärts 200m, abwärts 500m
Route: Cari 1622m - Tic Cattaneo 1671m - Punkt  1819m - Punkt 1720m - Lurengo 1324 m

"Beginn der Wanderung am Wendeplatz des Postautos in Carì: bergseitig steht ein mächtiger Klotz, als fühlte man sich versetzt nach Chamonix, nein auch das ist Carì - ein grässlicher Wintersportort, würde man meinen. Zum Glück bietet Carì auch Holz, heimeliges Holz. Zuerst der Strasse 10 Minuten entlang Richtung "Predelp". Beim Schild "Capanna Prodör" Aufstieg zur Hütte Capanna Prodör, welche trotz WE am Sonntag geschlossen hatte! Auf gleichbleibender Höhenlinie bis nach Predelp via Tic Cattaneo (etwas höher als der rot eingezeichnete Weg). Sanft ansteigend bis zum Punkt  1819m Richtung "Somprei", dann links halten auf den Höhenweg, der von hier leicht sanft fällt. Tiefer Blick auf das graue Band der A2 in der Talsohle - und eine herrliche Rundsicht auf die Kreten und Zacken links und rechts des Ticino.

Danach kommt der "Gesundheitspfad" auf weichem Waldboden mit Abertausenden von Tannenzapfen und Milliarden von Lärchennadeln - trotz Felsen links und rechts wähnte ich mich auf einer Finnenbahn!

Beim Punkt 1720m halte man sich an die Vorgaben und folge der Markierung nach "Lurengo"....plötzlich endet das Waldsträsschen in einer Lichtung (mit Zaun), man folge dem Zaun 50m nach Süden (keine Markierung!) und kommt erneut auf ein weiches Waldsträsschen, bis sich der Wald lichtet - Cioss! Ist das Mäuerchen gesichtet, das die abschüssige Weide umgibt, halte man sich an ihr (denn auch hier fehlt die Markierung) und kommt zu den beiden Gebäuden. Dort bleibe man - und schaue mal nach Norden: das Flugfeld von Ambri wie auch das Gotthard-Massiv nach Norden prägen sich ein. Von hier dem Forstweg folgen bis nach Lurengo, auch wenn die Karte was anderes angibt....

Lurengo scheint zu schlafen - im Agriturismo gönne ich mir einen Tee, und erfahre, dass keine Betten zum Übernachten angeboten werden! Der Bus bringt mich  nach Ambri-Piotta mit Anschluss nach Airolo. Keine Wanderer angetroffen. Zeitaufwand knapp 4 Stunden. Die Tessiner Wegweiserzeiten sind realitätsfremd!". Eingesandt von Henrik S.; herzlichen Dank!


Zusatz-Wandertage zu Beginn:

a) Wanderung Airolo - Ritomsee - Cap.Cadagno - Lurengo, 2 Tage


b) Wanderung Piora - Lurengo, 3h20, 1 Tag

  • Piora (Bergstation Standseilbahn) - Passa Forca 2115m - Cassine di Catto - Lurengo 1330m, aufwärts 350m, abwärts 860m, Karte: https://map.wanderland.ch
"Mit der Ritom-Standseilbahn hinauf zur Bergstation. Im Sommer sind oft Heerscharen unterwegs. Aber die Verlockung ist ja auch verständlich, denn am Lago Ritom lockt ein Restaurant. Zudem kann der See einfach umwandert werden und bietet auch viel fürs Auge. Mein Nachmittagsziel ist Lurengo. Ab Restaurant Ritomsee folge ich deshalb dem Wanderpfad Richtung "Passo Forca/Lurengo". Die Markierungen sind deutlich und finden zunächst vorallem auf grossen Steinplatten statt. Schönes Hochmoor mit Weiher und Lärchen. Am Passo Forca bläst ein kalter Wind vom Tal her und der Blick schweift über die darunter liegende Leventina.  Wenig steil, beständig abwärts über weite Wiesen zu den ersten Häusern von Cassine di Deggio, durch aufgelockerten Wald komme ich zur kleinen Kirche in Lurengo. Von hier mit dem Bus (wenige Kurse) nach Ambri-Piotta zurück." Eingesandt von Henrik S., 2005
  • Ritomsee am Staudamm oberhalb Bergstation der Ritombahn: Berggasthaus Ritomsee, Tel.091 868 14 24 (Zimmer)
  • Cadagnohütte, Tel. 091 868 13 23
  • Cap.Cadagno - Ritomsee: Blog und Bilder: https://www.pbase.com/hanswortel/ticinotrek
  • Fahrplan Standseilbahn Piotta - Piora/Ritomsee,Tel.091 880 21 00, Frühling - Herbst: https://www.ritom.ch


  •  
    Gasthäuser
    • https://map.wanderland.ch, digitales Wanderwegnetz der Schweiz, mit nationalen und regionalen Wanderrouten sowie ÖV-Haltestellen
    • Capanna Prodör UTOE, Tel. 091 866 18 33, falls nicht bewartet, Schlüssel im Ristorante Carì, Tel. 091 866 20 97, kein Winterraum
    • Lurengo:  B.Jelmini, Tel. 091 868 11 52 (Privatzimmer)
    • Lurengo San Martino: Nicola und Katrin Vavassori-Liner, Privatzimmer, Tel. 091 868 18 48 
    • Lurengo: Agroturismo Da Paolin, Tel. 091 868 12 71, gute einheimische Küche,  offen 1.Mai - 30.Oktober, Mo geschl.
    • Faido (im Tal): Hotel Barudoni, Via Cantonale, Tel. 091 866 12 44 - "das wohl. günstigste Angebot in der CH - für 23 Franken pro Person, ohne Frühstück! Schon speziell das Intérieur....", Henrik S., Nov.2006
    • Cari: Ristorante Carì, Tel. 091 866 20 97
    Links
    Karten und Bücher
    • 1:50'000 Blatt 266T, bei Schweizer Wanderwege
    • 1:60'000 Nordtessin/Sopraceneri, Kümmerly+Frey (für einen groben Überblick), bei-Amazon.de
    • Digitale Karte: https://map.wanderland.ch, Wanderwegnetz der Schweiz, mit nationalen und regionalen Wanderrouten und ÖV-Haltestellen
    • Tessiner Wanderwegnetz: Tessiner Wanderwege
    • "Strada Alta, Leventina", Bedrettotal, Wanderführer zu einem der schönsten Wandergebiete des Tessins, Hep-Verlag, bei Amazon.de
    • "Bergwandern im Tessin", 45 Wanderungen auf stillen, geheimnisvollen Pfaden zwischen Gotthard und Como, AT-Verlag, bei Amazon.de  
    • "Alpinwandern Tessin - anspruchsvolle, einsame Wanderungen und Trekkings südlich des Gotthards", bei Amazon.de
    • "Die schönsten Höhenwege der Schweiz" AT-Verlag, bei Amazon.de
    Wanderungen in der Gegend:

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