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Nr. 505
Tageswanderung Glarus
Region Elm
Webcam Elm
Schwierigkeit: sportlich
Einkehrmöglichkeit: Unter Ämpächli (auch "Empächli" genannt), Oberstafel, Mettmen
An- / Rückreise: Mit der Bahn nach Schwanden,
Variante a) Bus Schwanden - Elm, Gondelbahn Elm - Ämpächli
Variante b) Bus Schwanden - Kies, Seilbahn Kies - Mettmen
Fahrplan: https://www.sbb.ch
Billett: Wander-Kombibillett, gilt für beide Bergbahnen
Wanderlandkarte
zur Detailkarte Variante a),
gezeichnet mit SchweizMobilPlus

Kärpfwanderung

  • Viel begangene Wanderung im ältesten Wildschutzgebiet Europas; je nach Tages- und Jahreszeit kann man hier Hirsche, Gemsen, Steinböcke und Murmeltiere sehen.
  • Gebiet der Glarner Hauptüberschiebung, welche im UNESCO Welterbe aufgenommen ist
  • Von der Wildmad Blick auf unzählige Bergseelein - gegenüber die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch.
  • Genügend Getränke mitnehmen!
Hier zwei Varianten, wovon eine mit Umweg über die Chärpfbrugg:
Seenplateau Wildmad
Seenplateau Wildmad

Variante a): Start im Ämpächli

5h, aufwärts 860m, abwärts 740m

Unter Ämpächli 1516m - Ober Chüeboden 1853m (1h30) - Chüebodensee 2060m (40min) - Gelb Chopf 2117m - Wildmadfurggeli 2294m (45min) - Hinter Matt 2180m - Schwarz Chöpf 2014m (45min) - Untere Hübschboden 1925m -  Abzw.Chärpfstäfeli 1859m - Chärpfbrugg (30min) - Oberstafel, Alpwirtschaft Nideren - Mettmen 1610m (50min)

Bei einer Stärkung im Bergrestaurant Ämpächli fragen wir die Wirtin, welchen Aufstiegsweg sie empfiehlt: Links herum sei weniger steil und etwas kürzer, rechts herum wilder und einsamer. Da rechts herum auch der neue Riesen-Wald und der Chüebodensee gestreift wird, wählten wir diesen Weg.

Zunächst führt das Kiesweglein ebenaus in den Wald, immer Richtung "Chüebodensee". An teils witzigen Spielposten und einladenden Picknickplätzen vorbei führt unser Weg leicht abwärts durch den Chilchenwald, rund 40 Höhenmeter verlierend. Nach 20 Minuten, bei der Riesen-Schiefertafel verlassen wir den Riesen-Wald.

Tschingelhörner mit MartinslochSteilstelle am
          Bösegglibort Unsere Route führt dem Hang entlang ins Tobel hinein, wo der ausgetrocknete Wildbach mittels Ketten und hohen Tritten gequert wird. Am Gegenhang (Bösegglibort) dann steile, kettengesicherte Felstritte, die im Aufstieg keine Probleme machen. Über Alpwiesen geht es im kurzem Zickzack und weiten Kurven hangaufwärts. Beim Schopf Ober Chüeboden haben wir eine kurze Pause verdient, bevor es etwas weniger steil weitergeht. Schöne Sicht auf die Tschingelhörner mit dem Martinsloch.

Eine zweite Pause lohnt sich beim Chüebodensee, der zwei Gehminuten vom Wanderweg erreichbar ist. Kinder erfreuen sich am Echo, andere geniessen ein Bad im kalten Wasser. Besonder schön sind auch die Felder voller Wollgras. An ihnen vorbei wandern wir nun aufwärts zum Gelb Chopf, wo die beiden Wegvarianten zusammentreffen.

Oberhalb vom Gelb Chopf queren wir zu einer Lücke, durch die wir zwischen den Felsen steil zur Wildmad hinauf gelangen. Oben beglückt uns eine Hochebene mit unzähligen kleinen Seelein und die Aussicht in die Glarner und Bündner Alpen. Und wer Glück hat, erblickt in diesem Wildschutzgebiet ein Gemse oder einen Steinbock. Sanft geht es über die Hochebene zum Wildmadfurggeli, dem höchsten Punkt.

Hier oben sind zwei Pfeile nach "Mettmen" angegeben. Wir beraten uns mit einer picknickenden Familie, welche vom längeren Weg schwärmen, weil er interessanter sei (Chärpfbrücke, Alpwirtschaft). Wir lassen uns gerne überzeugen und folgen dem linken Pfeil. Er führt in einem weiten Bogen Richtung oberes Talende (beim Wegweiser Hinter Matt dem Pfeil "Chärpfburgg" folgen). Ausgedehnte
Kuhweiden! Das letzte Stück führt steil abwärts in den Talgrund zum Wegweiser Schwarz Chöpf, wo unsere Route rechts abdreht. 

Dem Lauf des Niederenbachs folgend, ignorieren wir beim Steg Untere Hübschboden den Weg zur Leglerhütte; wir folgen weiter dem Bachlauf durch ein zerklüftetes Felssturzgebiet. Vom nächsten Wegweiser Abzw.Chärpfstäfeli ist die Chäprfbrugg noch 5 Minuten entfernt. Bereits sehen wir das Tunnel über dem Bach, welches von der Natur geschaffen wurde.
Chärpfbrugg-Tunnel mit
              losem GesteinNicht nachahmenswert! Wir wollten das 50m lange Naturtunnel inspizieren, was bergab aber total heikel war. Dazu gingen wir über die Naturbrücke und kurvten auf der anderen Seite hinunter zum Tunneleingang. Seitlich fällt der Geröllhang steil ab, man könnte leicht ins Wasser rutschen. Im Tunnel musste der Bach zweimal auf Felsblöcken balancierend übersprungen werden, das zweite Mal zu einem wasserüberspülten, rutschigen Felsen direkt über dem Wasserfall. Erleichtert, dass nichts passiert war, erreichten wir beim unteren Tunnelausgang den Wanderweg. - Achtung: Wer das Abenteuer erleben will, bitte nur aufwärts und bei niedrigem Wasserstand! Für Kinder zu gefährlich!
Der markierte Wanderweg führt über die Chärpfbrugg und senkt sich zum Oberstafel unterhalb des Tunnels, wo in der Alpwirtschaft Getränke und Alpkäse bezogen werden können. Hinter dem Haus befindet sich der einzige Trinkbrunnen der ganzen Strecke.

Der Rest der Wanderung ist ein gemütliches Auslaufen - zwar auf ruppigem Alpsträsschen, aber doch wenig steil. Sämtliche "Mettmen"-Abzweigungen links und rechts ignorieren - es gibt verschiedene Rundwege und Umwege ans selbe Ziel. Schön ist der Blick auf die Ebene, wo sich der Niederenbach mäandrierend zum Garichtisee schlängelt. Bald sind wir am Seeufer, wo von rechts die Wegvariante via Widerstein einmündet.

Wer sich nicht auskennt, sucht vergeblich einen Hinweis auf die Seilbahnstation (wer dem Pfeil "Naturfreundehaus" folgt, muss nacher wieder 30 Höhenmeter aufsteigen). Der direkte Weg führt dem ebenen Seegeländer entlang und vorne beim Picknickhüttchen auf dem Teerweglein durch den Wald zum Berghotel Mettmen hinunter. Links davon befindet sich die Seilbahnstation Mettmen, direkt unterhalb des Staudamms.
PS: Bei viel Betrieb fährt die Seilbahn laufend.
Gewandert: Anfang September 2016
Wandtafel im
                  Riesenwald
Schreibtafel im Riesen-Wald
Bildmitte: Aufstiegsweg zum Chüebodensee
Bildmitte: Aufstiegsweg
Gelb Chopf, Blick
                  auf den Chüebodensee
Blick auf den Chüebodensee
Chärpfbrücke
Chärpfbrücke - Naturtunnel
mäandrierender Niederenbach, Garichti-Stausee
Niederenbach, Garichtsee

Variante b): Start in Mettmen, Ziel im Ämpächli
4h10, aufwärts 690m, abwärts 810m
Mettmen 1610m - Widerstein 1832m (50min) - Wildmadfurggeli 2294m (1h40) - Gelb Chopf 2117m (20min) - Ober Ämpächli 1742m (40min) - Unter Ämpächli 1516m (40min)

Vom der Bergstation Mettmen wandern wir kurz zum Garichtisee hinauf und ihm entlang bis zum See-Ende. Dort links hinauf zu den Kletterfelsen beim Widerstein. Unsere Route dreht nach rechts dem Hang entlang und schräg aufwärts zum Wildmadfurggeli. Toller Blick auf die Seenlandschaft. 

Abstieg durch zerklüftete Felsen zum Gelb Chopf, wo zwei Abstiegswege nach Ämpächli angegeben sind:
Der Weg rechts vom Gelb Chopf, den wir wählen, führt durch die Alpweiden im Skigebiet von Elm, zunächst ebenfalls ziemlich steil bis 1800m, dann auf Natursträsschen zur Alp Ober Ämpächli und durch lichten Bergwald nach Unter Ämpächli.
Im Bergrestaurant können wir uns stärken, bevor wir uns von der Gondelbahn nach Elm (1000m) tragen lassen.
Gewandert: August 1995

Tipp: 2-Tagestour Fotos und Blog: https://blog.archive.giacomello.ch
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