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Nr. 594
Tageswanderung 
Uri
Karte    - Webcam
                                GurtnellenWebcam Gurtnellen-Wiler
Schwierigkeit: sportlich, rot/weiss markierte Bergwege, Trittsicherheit erforderlich
Einkehrmöglichkeit: Gurtnellen Dorf 
An- und Rückreise: Bahn und Bus nach Gurtnellen Wiler  (Fahrplan)
Bus Gurtnellen Wiler - Gurtnellen Dorf  (Für Gruppen ab 10 Personen ist eine Reservation empfehlenswert: Auto AG Uri, Tel. 041 870 10 88)

 
 
 

 

Geissberg-Rundwanderung; Themenweg oberhalb Gurtnellen

 
Diese Wegbeschreibung stammt nicht von der Wandersite und wird ungeprüft publiziert.
  Quellen: Emil Amacher, Altdorf und Caspar Walker, Gurtnellen

Gurtnellen war einst ein zerstreutes Filialdorf der Gemeinde Silenen. Die umgebenden Berge galten für die Menschen aus dem Unterland bis vor 200 Jahren als schrecklich und gefährlich, ja sogar als ungastlich. Heute haben die Berge die Schrecken verloren und die Gastfreundschaft im Dorf Gurtnellen zeigt sich als uraltes Kulturgut.

Seit Menschengedenken sind in diesem Gebiet immer wieder Lawinen niedergegangen. Wegen der wichtigen Gotthard-Verkehrswege hat man vor 50 Jahren damit begonnen, am Geissberg Lawinenverbauungen zu bauen.  Zu diesem Jubiläum wurde ein attraktiver Weg gebaut, wo man sich an Ort und Stelle über die verschiedenen Themen wie Lawinenschutz, Fauna und Flora ein Bild machen kann.

Speziell geschaffene Wegweiser mit dem Kopf der Ziege (Geiss) begleiten uns auf dem ganzen Gebirgspfad. Das Urner Namenbuch verweist auf 16 Orts- und Flurnamen aus der Gegend mit Hinweisen auf die „Geiss“, die das Heimtier der einstigen armen Bauern war. Die Tiere zeigen uns heute noch deutlich das Verhalten ihrer Wildform, auch wenn sie etwas anders aussehen. Ziegen sind besonders gute Rauhfutterverwerter, dessen Erträge sich heute gut vermarkten lassen.

 
  • Prospekte liegen in ganz Gurtnellen auf.
  • Ein Büchlein mit all den Themen kann in den Buchhandlungen und beim Tourismus Gurtnellen oder in einem der Restaurants gekauft werden (Fr.19.80). In der dazugehörenden Film-CD wird der Themenweg am Geissberg überflogen, und alte Fernseh-Dokumente zeigen frühere Lawinenniedergänge. 
Hinweise:

6 h, auf- und abwärts je 1150m
Route: Gurtnellen Dorf 935m - Abzweigung (Pt. 966), Stäfeli  (10min) - Egg 1608m (1h40 h) - Schwarz Berg 1800m (20min) - Schutzhütte Schönen Boden unterhalb Schnuerstock 2082m (50min) - Wildampferen 1829m (30min) - Staldi 1468m, Intschialptal - Schipfenberg 1229m (1h15) - Richligen 1063m - Gurtnellen Dorf (1h15)

Der Dorfkern von Gurtnellen, gruppiert um die 1783 erbaute kath. Pfarrkirche St. Michael, ist Ausgangspunkt der Geissberg Rundwanderung.

Wir wählen die Rundwanderung links herum Richtung "Egg". Ab der Abzweigung Gorneren - Stäfeli durch den Berg- und Schutzwald stösst der Bergwanderer auf manches Wunder der Natur: auf bunte Blumen, farbenfrohe Schmetterlinge oder eindrückliche Felsstrukturen. Der Weg vorbei an der Hütte Egg ist wohl anstrengend, überwinden wir doch bis zum lohnenden Aussichtspunkt Schwarz Berg 900 Höhenmeter. Der Kranz der Berge fällt ins Blickfeld. Besonders beeindrucken uns die Berge auf der rechten Seite der Reuss vom Schwarz Grat bis zum Taghorn. Der Tiefblick auf die typische Streusiedlung Gurtnellen weist zugleich auf die Eigenständigkeit der Menschen hin, die den Lawinen, Rüfen und Unwettern der Gegend Geissberg ausgesetzt sind. Hier hilft wohl nur die enge Verbundenheit zur Heimat und zum Paradies der Berge.

Der Bergweg führt nun unterhalb dem Schnuerstock auf 2000m Höhe entlang des Lawinenverbaus zur Schutzhütte bei der Bergstation der Transportseilbahn. Der Rastplatz und die neuerstellte Feuerstelle oberhalb der Schutzbauten im Anrissgebiet der Lawinen laden zum Verweilen ein. Trotzdem ist es ratsam, den Horizont stets zu beobachten, um die Wetterlage zu   beurteilen. Die Umwandlung einer Störung in Regen kommt in den Bergen manchmal sehr rasch.


Nun beginnt der sanfte Abstieg zur Alp Wildampferen, wo das Vieh die kurze Sommerzeit verbringt. Dessen Alpgebäude dient dem Bergwanderer wenn nötig als Obdach. Bislang war es üblich, dass der Älpler bei Beginn der Dämmerung mit seiner Folle den Betruf die bannenden Worte als Dank und Bittgebet in die Runde rief. Leider ist dieser Brauch als einstiges Kulturgut nur noch selten zu hören. Nun benützen wir den Alpweg bis zum Eingang ins Intschialptal. Die Geissgasse führt uns hangparallel durch den Wald über die Holzrüeri zum Schipfenberg, einem Rast- und Aussichtsplatz an der Fahrstrasse, der uns das Endziel in Sichtweite bringt.

Im Blickfeld der Maria-Hilf-Kapelle oberhalb Richligen verlassen wir die asphaltierte Fahrstrasse und benützen entlang der verschiedenen Berggüter den einstigen alten Chilenweg. Hier stehen die zerstreuten Heimwesen neben den Naturschönheiten der Bergwelt den Naturgewalten gegenüber, denen sie in besonderem Masse ausgesetzt sind. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass entlang der Wege Bergkreuze, Bildstöcke, Bergkapellen und Gedenktafeln anzutreffen sind, als Zeichen des Dankes und der Erinnerung. Die Wegbegleiter sind Teile des Kulturgutes und ergänzen die abwechslungsreiche reizvolle Landschaft.

Ein letzter Wegweiser mit dem friedlichen Bild der „Geiss“ weist uns auf ein kurzes letztes Stück Asphaltstrasse, die uns ins bescheidene Gurtnellen Dorf zurückbringt.
 
Bild Rundweg: www.geissberg.ch
Bild:
                  www.top-of-uri.ch
Lawinenverbauung am Geissberg

Naturwiesen bei Richligen

Rückmeldung:

"Vielen Dank für die tolle Webseite mit all den Wandervorschlägen. Viele habe ich schon ausprobiert - kürzlich die Nr.594 (Geissberg). Der Weg an sich ist schön. Doch ab der Abzweigung Stäfeli gibt es keinen Wegweiser und keine Tafel mit einer Ortsangabe, nur Geissköpfe und Nummern. Von der Intschialp wollte ich nach Arni, aber auch hier fehlt ein Wegweiser."
Manfred F., Okt.2007

"Gut ausgebauter Weg, toller Aufstieg. Die Landschaft ist wild und still, die Lawinenverbauungen eindrücklich, der Tiefblick ins Reusstal grandios." Sonja K., Sep. 2007



 
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