Können Pflanzen entlang der Wanderwege unbedenklich gepflückt werden?
Viele Wanderer sind sich nicht bewusst, wie viele Pflanzen ihnen beim
Wandern in der Schweiz begegnen. So findet man auf der Wandersite tolle
Tages- und Mehrtageswanderungen mit einer Vielfalt an wilden Pflanzen. Einer der bekanntesten ist der Jura-Höhenweg, der in 16 Tagen von Dielsdorf ZH über den naturnahen und teils wilden Jura zum Genfersee führt. Schön ist auch der Lötschentaler Höhenweg, wo im Sommer die Wiesen voller Wildblumen sind. An einem Moorgebiet vorbei verläuft die
Wanderstrecke von
Illnau durch das Naturschutzgebiet Wildert und Freudwil bis nach Uster.
Wer die Wildpflanzen und ihre
Verwendungsmöglichkeiten kennt, kann unterwegs entlang der Wanderwege
unbedenklich pflücken. Da in der Natur jedoch auch einige giftige
Pflanzen vorkommen, sollte dabei einiges beachtet werden.
Wildpflanzen und ihre Verwendungsmöglichkeiten kennen
Beim Wandern
durch die Schweiz betritt man die natürliche Umgebung von Pflanzen und
Tieren. Es ist daher wichtig, sich in der Natur stets rücksichts- und
respektvoll zu bewegen. Entlang der Wanderwege entdeckt man zahlreiche
Pflanzen und Beeren, von denen einige unbedenklich gepflückt werden können, während
andere hingegen giftig sind. Beim Sammeln von Pilzen sollte man massvoll sein und sich an die Schontage
halten. Ausserdem stellt sich die Frage, welche Menge gepflückt und
mitgenommen werden darf. Für Wildpflanzen gilt, dass ein Handstrauss pro
Tag unbedenklich gesammelt werden darf, ausser in Naturschutzgebieten, wo das verboten ist.
Beim Pilzesammeln ist es etwas komplizierter. Wer beim Wandern auch
Pilze sammeln will, muss die Pilzsammelbestimmungen in der Schweiz
beachten. Im Allgemeinen gilt auch hier, dass in Natur- und
Pflanzenschutzgebieten keine Pilze gesammelt werden dürfen.
Wichtig ist
ausserdem, dass nur Pflanzen, die man kennt und zu 100 Prozent bestimmen
kann, gesammelt werden sollten. Auch bei uns in der Schweiz gibt es in
der Natur viele ungeniessbare oder giftige Pflanzen. Ein Beispiel für
eine giftige Pflanzenart ist die Herbstzeitlose, die oft mit dem
Bärlauch verwechselt wird, da sich die Blätter der beiden Pflanzen sehr
ähnlich sehen. Dennoch gibt es einige Merkmale, die beide Pflanzenarten
voneinander unterscheidet. Während die Bärlauchblätter gestielt sind und
eine elliptische Form aufweisen, hat die Herbstzeitlose ungestielte und
lanzettenförmige Blätter. Bestimmungsbücher zu Rate ziehen, ist eine
Möglichkeit, Verwechslungen auszuschliessen. Manche Pflanzen wie der
Bärlauch wachsen auch im Garten. Wer selbst Pflanzen anbauen möchte,
findet hier weitere Informationen und Tipps zur Kultivierung von
Nutzpflanzen. Unterwegs beim Wandern sollten Pflanzen nur aus sauberen
Orten entnommen werden, da Pflanzen und Pilze an Strassenrändern und auf
strassennahen Wiesen eine erhöhte Schwermetallbelastung aufweisen
könnten.
Wie unterscheidet man harmlose Pflanzen von giftigen Pflanzenarten?
In den Wäldern der Voralpen und des Mittellands sind zahlreiche Pflanzen
beheimatet. Manche Pflanzenarten sehen auf den ersten Blick harmlos
aus, obwohl sie giftig sind. Zu den giftigsten Pflanzen der Schweiz
zählt unter anderem der blaue Eisenhut, dessen Pflanzenteile stark
giftig sind. Die Pflanzenart ist dennoch eine beliebte Zierpflanze, die
in vielen Gärten anzutreffen ist. Im blauen Eisenhut (Aconitum napellus)
ist das Pflanzengift Aconitin enthalten, das über die unverletzte Haut
sowie über in die Schleimhäute in den Körper gelangt und dort Übelkeit
und andere Vergiftungserscheinungen auslösen kann. Ein ähnliches
Gefährdungspotenzial besitzt auch der gefleckte Schierling, der häufig
mit Petersilie oder Kerbel verwechselt wird. Zu den wesentlichen
Erkennungsmerkmalen zählt der intensive Geruch nach Mäuse-Urin, der
typisch für den gefleckten Schierling ist. In der Natur kommt der
Schierling hauptsächlich auf brachliegenden Flächen vor, während die
Pflanzenart in Wiesen und Wäldern eher selten anzutreffen ist. Dennoch
sollte beim Wandern durch abgelegene Täler und Höhen, auf Wanderstrecken
wie etwa beim Rundwanderung Delémont, genau darauf geachtet werden,
dass nur Pflanzen, die eindeutig als gefahrlos erkannt werden, gesammelt
werden sollten.