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In Frankreich
wurde nach dem letzten Weltkrieg mit vielen Freiwilligen ein
Netz von über 150'000 km Fernwanderwegen erstellt. Sie sind
sehr gut rot/weiss mit Nummern (GR...) markiert und dazu
gibt es viel Info- und Kartenmaterial.
Die „fédération
française de la randonnée pédestre“ fördert zur Hauptsache
den Wandersport und Ökotourismus.
Berühmt sind bei
uns vor allem der „Jakobsweg“ und der GR 20 in Korsika.
Diese Wegbeschreibung stammt nicht von der
Wandersite und wird ungeprüft publiziert.
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Ueli von der Post in Frankreich:
"Wer hat
eigentlich die blöde Mode erfunden, in den Süden in die
Ferien zu fahren? Wo möglich mit dem halben Haushalt,
Kindern und Hund? Mein „kleiner Chef“, Wirt auf der
Post in Schuders, meinte, er brauche nach der strengen
Sommersaison dringend Ferien, neudeutsch einen „Break“,
damit er seinen Kopf verlüften könne, am besten Wandern im
Süden. Seine Frau Barbara, meine zweibeinige Freundin, hätte
sicher auch andere Möglichkeiten der Erholung gesehen, half
dann aber doch bei den Vobereitungen. Dazu gehörte
auch, dass ich von Ende Oktober an in Schuders mit einem
„HüGü“, sorry Hunderucksack trainieren musste.
Typisch „kleiner
Chef“: Er will was Neues erkunden, den Fernwanderweg GR 51
von der italienischen Grenze nach Marseille, auch „Balcon de
la Méditerranée“ genannt. Immer auf den Hügeln, dem Meer
entlang, bis einem alle vier Pfoten weh tun.... Erstaunlich
was für ein riesiges Wanderwegnetz die Franzosen erstellt
haben: 150’000km, gut beschildert und auch die kleinen Wege
proper geputzt. „Die scheinen die Wanderer als
Tourismuspotential erkannt zu haben“, sagt mein „kleiner
Chef“. Also mir ist klar, dass wir mit einmal Ferienwandern
es nicht bis Marseille schaffen werden und hoffe doch, dass
es ab und zu regnet, dann bleiben Zweibeiner unter Dach und
ich habe eine Pause.
Der Start über
Monaco
Am 11.11. packten
mich die beiden nachts ins Auto und, als ich dann endlich
meine Beine im Freien strecken konnte, bin ich definitiv
woanders: Die Luft riecht nach Testarossa, Maibach und
Lamborghini, das ist die Umgebung von Monaco. „Geld stinkt
nicht“ sagen die Zweibeiner, ich bin da anderer Meinung.
Pfui diese breiten übelriechenden Gummilatschen! Zum Glück
finden wir bald den Einstieg zu unserem Fernwanderweg GR 51
und sofort bin ich happy: die ersten Kilometer mit Rosemarin
und Lavendel, kleinen Pinien und weichen Waldwanderwegen. Im
Sommer wärs mir hier zu heiss, aber jetzt im November mit
20° gefällts auch mir.
Kaum haben wir den ersten Hügel erklommen (uff, ich mit meinem HüGü), wird’s mir schwindelig. 600 Höhenmeter über der Suite von Prinz Albert, nächstes Jahr soll er dort ja nicht mehr allein residieren..., wartet eine Gruppe mit Helmen und Schnüren auf besseren Wind. Kaum dreht sich dieser, startet einer nach dem andern und sticht mit seinem Gleitschirm Richtung Meer. Das wäre nichts für mich, lieber tappe ich hinter meiner Freundin nach. Vorbei an Radio MonteCarlo in die Macchia des Hinterlandes. Kaum mehr Menschen, viel wilde Natur und noch was neues: richtig, hier gibt’s Wildschweine, fette, dunkle Wildschweine. Die gibt’s nicht in Schuders, besser so, die Jäger gleichen ja oft den Tieren und unsere Jäger haben durchtrainierte Körper. Mein „kleiner Chef“ riecht nichts und will weiter auch wenn’s schon bald dunkel wird. Wo wir schlafen? Das weiss ich nicht, er aber auch nicht. Und schon bahnt sich der erste Ferienknatsch an: Mit 20 km in den Beinen und hängenden Köpfen stehen wir vor verschlossenen Hoteltüren. Die haben halt auch Saisonschluss! Chef meint, das sei kein Problem, dann nähmen wir einfach den Bus und fahren nach Nizza rein. Denkste, die haben uns nicht mitgenommen, wegen mir: Nur Vierbeiner, die in eine Handtasche reinpassen, sind in öffentlichen Bussen erlaubt. Solche Handtaschen gibt’s auch in Nizza nicht, also wandern bis zur nächsten Bar und siehe da, alle wollen helfen und haben erbarmen mit mir. „Comme il est beau“, „manifique“ und ähnliches sagen die zu mir und fremde Frauen streicheln mich ständig. Man sucht und ruft an und findet im „Pavillon bleu“ ein Zimmer. Nicht erste Wahl, aber meine Freundin möchte endlich schlafen, kann sie nun auch.
Nächster Morgen mit blauem Himmel, Croissant (Gipfeli) und einem „kleinen Chef“ der was gelernt zu haben scheint. Er rechnet die Tagesdistanz aus und ruft einen „Gites d’Etappes“ an, die auch wirklich ein freies Zimmer haben. „Gites“ sind Privatunterkünfte und wie geschaffen für Fernwanderer. „Alors en marche“, hinaus in die Natur mit Aussicht aufs Meer und in die Alpen und wenig Zweibeiner, ideal um sich beim Wandern zu erholen. Mir wäre eine Begegnung mit einer Vierbeinerdame, so was echt französisches, schon angenehm, gibt’s hier aber selten. Die sperren alle hinter Zäune ein und darin kläffen sie dann zickig durchs Gehölz. Auch heute gibt’s eine mächtige Überraschung: Wir verlaufen uns und stranden wieder in einem Café, weil es noch viel zu weit ist bis zu unserer Unterkunft. Chef müsste halt auch die Höhenmeter mit einplanen.... Er ruft an, sagt dass wir erst morgen dort einträfen und organisiert für uns das nächstgelegene Hotel. Ich bin aber nach all den HöhenmeterUmwegen schlapp und wir haben schon wieder Glück: Junge Leute räumen den Kombi aus und ich werde ins Hotel gefahren. Dort gibt’s sogar ein Swimmingpool, aber dafür bin ich nun doch zu müde.
Neuer Tag, sichere
Unterkunft vor Augen, aber dunkle Wolken. Für die Zweibeiner
heisst das Wandern mit Regenschirmen, geht super, aber die
Aussicht ist getrübt und die Gespräche auch. Dafür ist
abends die Unterkunft umso besser. Statt kleinem Zimmer zum
selben Preis eine Wohnung mit Terasse. Meine Freundin
Barbara ist happy und kann alles waschen und hat sogar Zeit
mein Fell zu bürsten. Wir warten zwei Tage bis der Regen und
die Gewitter aufhören und starten dann bei Sonnenschein zu
unserer „Königsetappe“. Ein Hochplateau fast 1000 Meter über
dem Meer mit Rundsicht, einigen Pferden und Schafen und
sonst gar nichts von Zivilisation. Australien mitten in
Europa! Mir ist’s recht, Asphalt mag ich sowieso nicht. Die
Etappe ist zwar (mit 8 Stunden) etwas lang, aber
unsere Truppe ist nun auch schon wesentlich fiter.
Zum Schlusss die
Stadt GRASSE.
Also wenn es eine Stadt gibt, die man mit der Nase finden kann, dann ist das Grasse, die Parfummetropole der Welt. Die steuern wir mit unseren Füssen am letzten Tag unserer Wanderung an. Entlang einer kilometerlangen alten Wasserleitung, durch Tunnels und über der schwindelerregenden Schlucht „der Wölfe“. Und wie Grenouille, der Mörder im Roman „das Parfum“ marschieren wir über die „Route Napoléon“ in die Stadt ein. Meine zweibeinige Freundin deckt sich dort bestimmt mit verschiedenen Wässerchen ein und besucht das berühmte Parfummuseum. Meine Duftvorlieben sind anderer Art und die habe ich auf meinen Wanderwegen schon eher gefunden. Aber ist ja auch gut, dass mein „kleiner Chef“ und seine Frau viel Zeit für mich hatten, das hat doch auch ihnen geholfen, die sehen nun viel erholter aus."
Nützliche Infos gibt es unter: