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Wenn im Süden die Sonne scheint, zieht es uns im Frühling oft ins Tessin. Die beliebte "Strada alta" auf der Sonnenseite des Tessins ist allseits bekannt; nicht aber die folgende Wanderung auf der gegenüberliegenden Seite. Da der höchste Punkt auf 912m liegt, kann sie schon sehr früh im Jahr unternommen werden. Obwohl auf der Schattenseite, wärmte uns die Sonne während mindestens zwei Dritteln des Weges.
Gewandert Mitte März 01
4 h, aufwärts
610m, abwärts 550m
Route: Bodio
330m - Personico 322m (25min) - Faidàl 912m (1h45) -
Magianengo - Catto 625m (50min) - Giornico 388m (45min)
Von Bodio dem Wegweiser über die Brücke
nach Personico folgen; (25 Min., asphaltiert).
Nun geht es
aufwärts - immer den Wegweisern und den rot-weiss-roten
Markierungen Richtung "Faidàl" folgen. Ca. 15 Min. über dem
Dorf führt die Markierung nach rechts über den Bach und dann
auf einem schönen Zickzackweg den Wald hinauf. Nach einer
Wanderstunde kommt man an einem spektakulären Wasserfall
vorbei, der auf einer Brücke überquert wird. Die schöne Steinbrücke besteht aus zwei Bögen, die zusammen rund 35
Meter lang sind und in einem stumpfen Winkel über den Fluss Riale di Nèdro führen. Sie
wurde erstmals im Jahr 1684 erwähnt und 2022 renoviert (siehe "Historische Verkehrswege").Eine halbe
Stunde später sind wir in Faidàl, einer sonnigen Alp
mit Spielplatz, Kapelle und mit 912m der höchste Punkt der
Wanderung.
Schöne Picknickplätze und grossartige Ausblicke ins Leventina-Tal, zu den Schneebergen und auf die Strada alta auf der andern Talseite finden wir auch auf unserem Weiterweg. Bei einem dieser Plätze, genannt Magianengo, hängt ein merkwürdiger Postbriefeinwurf, der laut Mitteilung einmal pro Jahr im Juli geleert wird...Ein Scherz? Nun, wir haben eine Postkarte eingeworfen und werden dann sehen.*
Nachdenklich stimmt der Blick auf die stillgelegte Monteforno-Anlage, einst die grösste Arbeitgeberin in der Leventina. Überhaupt wächst während der Wanderung das Verständnis für die Einheimischen im engen Tal, die ausser dem Verkehrslärm wenig vom Fortschritt haben. Nach 50 Minuten kommen wir bei Catto an einer Wegscheide vorbei.
Variante Chironico: Wer nicht gerne steil abgsteigt, kann hier in 1h35 auf dem etwas heiklen Bergweg nach Chironico 787m wandern (siehe Rückmeldung!). In Chironica gibt es das Restaurant Pizzo Forno, 091 865 16 26, und das Postauto nach Lavorgo.Wir wählten den Abstieg nach Giornico, ein etwas steiler, aber gut angelegter Weg.
In Giornico
erwarten uns zwei Höhepunkte:
Die bedeutendste
romanische Kirche des Tessins, die 1168 erbaute romanische Kirche S.Nicolao
mit seiner Hallenkrypta und den fantastischen Tierskulpturen
ist ein Besuch wert. Sie gilt als eine der schönsten des
Landes und für Esoteriker ein starker "Ort der Kraft".
Zum Abschluss
steigen wir zur alten Römerbrücke hinunter und
befinden uns in einer uralten Siedlung mit dem Grotto
dei due ponti mitten auf der Flussinsel. Der Kellner
war am Gärtnern - bald wird man sich dort stärken können.
Über die zweite
Brücke und hinauf zur Postautohaltestelle Giornico
sind es noch 5 Minuten.
August 2016:
Renato O.
"Die Wanderung habe ich umgekehrt gemacht, und zwar ab Chironico (Variante). Im Abschnitt "Bagn" ging es für mich auf einer Distanz von rund 150m etwa 100 Höhenmeter hinunter. Es war also sehr steil. Der an sich weiss-rot-weiss markierte, aber steinige und daher auch bei idealen Verhältnissen schwierige Weg war von Farnkraut voll zugewachsen und deshalb unsichtbar. Man sah nicht, wo man Fuss und Stockspitzen absetzen sollte. Solche Wege - wohlverstanden offizielle, markierte, in Wanderführern aufgeführte - sind zu gefährlich und deshalb unzumutbar."
Mai 2008: Christine D.:
"Danke für die amüsante Geschichte mit dem Briefkasten bei der Wanderung in der Leventina von Personico über Magianengo nach Giornico. Unterdessen gibt es einen Kulturwanderführer, bei der diese Strecke als Teil der grossen Verbindung Gotthard - Biasca- Ponte Tresa beschrieben ist: Gotthard - Ponte Tresa - Zu Fuss durch die Kulturlandschaft Schweiz, bei Amazon.de."
September 2004: Feedback von Uwe und Kerstin (danke vielmals!):
"Sie haben bei dieser Wanderung einen Briefkasten beschrieben,der nur einmal im Jahr geleert wird. Wir können Ihnen bestätigen, dass die Post dort geleert wird. In dem Haus, an dem der Briefkasten hängt, wohnen im Sommer zwei ältere Herren. Wir haben sie bei unserer Wanderung getroffen und ihnen den Ausdruck von der Wanderroute von Ihrer Internetseite gezeigt. Dabei haben die beiden Herren uns erklärt, dass sie diesen Briefkasten als Scherz angebracht hatten. Sie haben sogar einen extra Briefstempel dafür. Im ersten Jahr haben sie im Briefkasten nur zwei oder drei Karten gefunden und dann haben sie gar nicht mehr nachgesehen. Aber nachdem wir ihnen erzählt haben, dass der Briefkasten sogar im Internet erwähnt wird, haben sie gleich nachgesehen und waren erstaunt, wie viele Karten im Briefkasten lagen (einige seit fast 2 Jahren). Sie haben uns heute angerufen und erzählt, dass sie alle Karten abgeschickt haben
.
Wir wollten Ihnen das mitteilen, weil bei Ihnen dazu stand, dass Ihre Karte nicht angekommen ist. Die beiden Herren waren jedenfalls ganz aus dem Häuschen, als sie hörten, dass ihr Briefkasten im Internet erwähnt wird. Sie wollen nun öfter im Briefkasten nachsehen. Der Briefkasten ist aber kein offizieller Briefkasten von der Post. Die beiden Herren sind Pensionäre und haben sich den Briefkasten und einen Stempel besorgt (legal) und haben das Ganze als Scherz gedacht. Sie hätten nicht gedacht, dass so viele Leute Karten in den Briefkasten werfen. Wir denken, dass Sie die kleine Geschichte vielleicht interessiert."
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