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Bosco Gurin - Cerentino - Linescio Auf den Spuren der Walser...Hinweise:
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Friedhofvotiv in Linescio (steht tatsächlich so schief) |
4h30, aufwärts 60m, abwärts 900m
Route: Bosco Gurin 1503m - Ubarab 1294m -
Geschanu 1275m - Cios 1206m - Piano dei Vitetti - Pila
1069m - Carbonera 1014m - Cerentino 980m - Linescio 664m
Zuerst lohnt es sich, das Dorf Bosco Gurin zu besichtigen. Dazu liegt im Haupteingang des Hotel Walser (gegenüber der Postautohaltestelle am grossen PP) ein informativer Folder auf, den man dort mitnehmen kann - es lohnt sich. Das Museum lohnt einen Besuch. Man beginne wirklich nach den Empfehlungen des kleinen Führers. Uns ist aufgefallen, wie schnell die meisten Besucher, die mit dem Bus anreisen, sich förmlich auf und davon machen! Wer seinen Rucksack um einige Fressalien bereichern möchte, kann das im unlängst modernisierten COOP tun und unbedingt die kleine Bäckerei besuchen. Hier gibt man sich die Mühe nicht aus dem Tal irgendwelche Backwaren anzupreisen - hier wird jeden Tag selbst gebacken! Und es sind kleine Kostbarkeiten. Wir sind allein dafür zwei Stunden in Bosco Gurin geblieben.Danach begannen wir abzusteigen - immerhin lagen fast 900 Meter Abstieg vor uns. Man folge zuerst etwas mehr als 500m der Strasse. Unmittelbar gegenüber der zweiten Kapelle (Votiv) beginnt der Wanderweg. Wie üblich im Tessin sind auch hier die Markierungen verblichen und teils sogar überwachsen.
Orografisch wandern wir zuerst links der Rovana. Nach dem Wald gelangen wir zum Weiler Ubarab (klingt sehr fremdländisch) - ein Plätzchen wie in einem Park. Sogar ein asphaltiertes Strässchen kommt hier von der Hauptstrasse nach unten. Die Wegmarkierung ist am Boden auf einem Stein angebracht - dem folgen wir weiter. Keine 500 Meter erneut ein verlassener Flecken: Geschanu. Wir halten inne und schauen der Rovana zu, die sich glucksend über verschiedene Stufen hinabwälzt. Man beachte die vielen Steine, die wie rot angemalt aussehen - wir glaubten, es sei die Farbe von ausgewaschenem Kupfer - Irrtum, es sind Flechten, und wer mit der Hand darüberfährt, bekommt eine rote Hand!
Der Weg verläuft lauschig durch kühlen Wald, viel Moos ist anzutreffen und auch einige kleine Seitenbäche der Rovana. Bei Cios wechselt der Weg auf die rechte Seite der Rovana. Auf der Karte heisst es später dann Piano dei Vitetti - an mächtigen Blöcken vorbei, mitunter auch überhängenden, verbinden sich in der Nähe von Corino (dieser kleine Ort lohnt gegenenfalls einen Besuch wie auch etwas weiter der kleine Flecken Camanoi) Wanderweg und Strasse für eine kurze Zeit.
Wir wandern ein paar Meter auf der Strasse und
biegen dann links ab. Der Richtungsweiser ist in einem
Baum eingewachsen! Achtung: einmal mehr ist Aufmerksamkeit
gefordert. Die Markierung ist derart schnell zu übersehen,
dass man plötzlich auf einer Wiese steht und nicht
weiterkommt - der Weg führt zwingend innerhalb von
Steinmauern weiter und rechts oben MUSS der Campanile von
Chiesa zu sehen sein....so gelangt man dann nach Cerentino
Wir genehmigen uns im Grotto an der Kreuzung
einen Espresso und beobachten eine Gruppe von Spatzen, die
sich in einem Blumentellerchen mit Wasser wie kleine
Kinder im Planschbecken austoben.
Für die Fortsetzung des Weges spielt die
Markierung erneut mit uns - wir finden nicht sofort den
Weg und entschliessen uns deshalb, 500m der Hauptstrasse
zu folgen bis wir zur Barriere kommen, die die
alte Strasse abschliesst. Wir bleiben nun bis Collinasca
auf diesem Pfad, der eigentlich immer noch eine alte
Strasse ist. Wildwuchs und eine nicht zu bremsende
Natur haben die Strasse in Beschlag genommen. Hier zeigt
sich nach Jahren wer wohl den Kampf gewinnen wird...Wir
überlegen uns, was man mit einer stillgelegten Strasse
alles machen könnten: Boards und Schneeschuhe, Veloroute
und Feste.....In den Kurven imponierende freie Blicke ins
Tal Richtung Cevio (das zwar nur zu erahnen ist) und
mächtige Anstiege der umliegenden Berge, die nicht von
allen Seiten begehbar erscheinen.
Am Dorfeingang von Collinasca ein
moderner Bau eines Kleinstkraftwerkes - und hier
bleiben wir auf der Teerstrasse bis ein kleiner Wegweiser
uns zur Kirche von Collinasca leitet. Hier scheint
die Zeit stehen geblieben zu sein - der Flecken wirkt
verlassen. Wir folgen der Beschilderung, etwa 400m bis
zur Abzweigung und der Bushaltestelle Collinasca
Paese. Für die letzten 40 Minuten von Collinasca bis
Linescio bleibt einem keine Wahl: es bleibt nur die
Strasse!
Die Osteria hat geschlossen...wir setzen uns an
den Strassenrand und geniessen des helle Licht im Westen.
Linescio ist bekannt wegen der Terrassenhänge auf
der Sonnenseite, die durch ein kilometerlanges Netz von
Trockenmauern gestützt werden.
Collinasca - Bosco Gurin - umgekehrte Wegbeschreibung (Quelle https://maggioreevalli.ticino.ch)
"Collinasca besteht aus wenigen Häusern beidseitig der Schlucht, einem Sägewerk, einem Oratorium und einer grossen Steintränke aus dem Jahre 1859. Kurz vor der Brücke, noch auf der alten Strasse, beginnt der Wanderweg: er steigt entlang der steilen waldigen Seite auf, welche hin und wieder den sorgenvollen Fluss überblickt. Auf der anderen Seite sieht man den zwischen den Bäumen hervorragenden Glockenturm von Cerentino.Man geht nun bis zu einer kleinen Brücke am Eingang von Corino; oberhalb dieser steht eine Kapelle (1948). Man kehrt nun wieder auf die rechte Seite zurück, um erneut auf die Strasse in der Nähe einer Holzhütte zu gelangen: während ca. 100m folgt man dieser bis zur Brücke und geht dann auf der linken Seite weiter bis zum Wanderweg in der Umgebung der sogenannten Piano dei Vitelli. Nahe am Fluss passiert man ein Gittertor unterhalb eines imposanten Felsvorsprunges, etwas weiter vorne führt uns eine kleine Brücke wieder auf die linke Seite zurück. Wir befinden uns in einer Waldlichtung mit einem blechbedeckten Stall: gegenüber einer sprudelnden Quelle entdeckt man noch gut erhaltene Ueberreste von einem alten Kalksteinofen.
Man geht auf dieser Uferseite weiter, indem man den Abhang am Flussufer überquert, es ist das Ueberschwemmungsgebiet von vielen Seitenflüssen und zeigt Spuren von unkultiviertem Wald bis nach Geschanu. Der Durchgang wurde durch den Rovanafluss vernichtet: eine Umleitung führt über zahlreiche noch teilweise gut erhaltene Weiden von Ubaràb. Von hier aus führt der bequeme und von kleinen Mauern umgebene Wanderweg hinauf zum Tannenwald, um dann wieder auf die Hauptstrasse in der Nähe einer ländlichen Kapelle zu münden. Man befindet sich nur noch wenige Min. entfernt von Bosco Gurin.Dieser Wanderweg wird vor allem während den Sommermonaten empfohlen, wegen der mangelnden Sonneneinstrahlung.F. Zappa."
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