Nr. 11 2-Tageswanderung Region Maggiatal |
Webcam Locarno Monti |
Schwierigkeit: | sportlich |
Einkehrmöglichkeit: | siehe Liste |
Übernachtung: | Aurigeno |
Anreise: | Bahn nach Locarno,
Locarno - Ponte Brolla: entweder mit Centovallibahn (Rolltreppe neben Gleis 3, Halt auf Verlangen) oder Bus Nr.10 (Maggiatal) |
Rückreise: | Bus Bignasco - Locarno-(Fahrplan) |
Maggiatal von Ponte Brolla bis Bignasco |
zur Detailkarte |
- Das Maggiatal haben wir vor Jahren mit unseren Kindern durchwandert, die noch lange von den vielen Hängebrücken schwärmten.
- Die 2-Tagestour kann beliebig abgekürzt oder verlängert werden; ein Bus fährt stündlich durch das Maggiatal (und weiter ins Val Bavona oder Val Lavizzara).
- Gestartet werden kann auch in Tegna oder Verscio (siehe Tageswanderung Nr.464)
1. Tag: 4 h,
aufwärts 530m, abwärts 480m
Ponte Brolla 254m
- Tegna 254m (15min) - Sant'Anna 486m (40min) - A.Monte
Zucchero 550m - Steinbrücke im Riei-Tal 520m (15min) - Riei
554m - Streccia 628m (30min) - Djula 580m - Dunzio 530m
(20min) - Forcola di Dunzio 597m (30min) - Madonna del
Carmelo 396m - Brücke Terra di Fuori (vor Aurigono) 338m, strada nòva (45min) - Ronchini 305m
(45min)
In Tegna (wo man die Wanderung ebenfalls starten könnte) zweigt der Weg im Dorfzentrum rechts ab (Wegweiser gegenüber "Ristorante alla Cantina").
Der Aufstieg bis zur
schön gelegenen Kapelle Sant'Anna ist recht steil für
den Anfang, mit vielen Steintreppen durchsetzt. Bei der
Kapelle lohnt sich ein kleiner Halt, um die Aussicht über das
Maggia-Delta zu geniessen.
Praktisch ebenaus gehts ins Riei-Tal, an der Alp M.Zuchero vorbei und über eine schöne Steinbrücke. Picknickplatz mit Brunnen.
Sanft aufwärts, dem Bach entlang, führt der Weg durch das ruhige, abgeschiedene Riei-Tälchen zu den Alpen von Rièi und Valècc, an restaurierten Steinmauern vorbei. Schliesslich gelangt man hinauf zum Passübergang von Streccia.
Von dort aus
führt ein guter Wanderweg durch Laubwald nach Djula,
wo Kastanienhaine gepflegt werden und uralte Kastanienbäume zu
bewundern sind. Um das sonnig gelegene Dorf Dunzio
führt eine kunstvolle Steinmauer; ihr entlang gehts bergab und
beim Waschhäuschen nach links ins Dorf hinein. Aurigeno liegt
4,5 km weit entfernt und über eine asphaltierte Stasse
erreichbar, der wir nun für eine halbe Stunde folgen. Die
erste Serpentine ermöglicht eine wunderschöne Aussicht auf das
untere Maggiatal, mit der Schlucht von Ponte Brolla und das
Dorf Avegno. Beim Ruhebänklein nach der Passhöhe Forcola
di Dunzio geniesst man eine tolle Aussicht
in die Berge. Fünf Minuten später zweigt
rechts der Wanderweg ab Richtung "Capela Bondietti"/Aurigeno.
Über eher unbequeme
Steintreppen kurvt der Weg waldabwärts, an der Wegkapelle
vorbei. Wo sich der Weg teilt, gehts links weiter Richtung
"Aurigeno", dem Hang entlang, über Treppen und Stege, bis
unvermutet die hübsche Kapelle Madonna del Carmelo
auftaucht. Wem der Naturweg zu mühsam ist, kann zum nahen
Strässchen aufsteigen; schöner ist der Wanderweg, der parallel
dazu talabwärts führt. Vor der Brücke des Terra di
Fuori-Bachs treffen die Routen
wieder zusammen.
Kurz darauf beim Waldausgang gehts auf Teersträsschen via "Terra di Fuori" nach Aurigeno zur Übernachtung.
St.Anna-Kapelle |
Blick auf Locarno |
Blick ins Centovalli |
Steinbrücke bei M.Zuchero |
Rièi |
Forcola di Dunzio, Maggiatal |
2. Tag, 5
h, aufwärts 540m, abwärts 410m, 15 km
Route: Aurigeno 341m -
Moghegno 317m - Maggia - Lodano 340m - Someo 378m (2h40) - Riveo -
Visletto 413m - Cevio-Brücke (1h30) - Bignasco 443m
(50min)
Dieser Wanderweg führt durch Kastanienwälder, eingezäunte Ronchi und Bauernhöfe. Hinter dem Gemeindehaus von Aurigeno geht man bis zur Villa Parigina, d.h. man biegt nach rechts ab, um dann den Fluss di Dentro zu überqueren, welcher schon mehrere Male die Brücke zerstört hat. Am modernen Teil des Dorfes vorbeigehend, wo man im Jahre 1994 eine grosse romanische Grabstätte aus der Zeit des 2. oder 3. Jahrhundert n.Chr. entdeckt hat, gelangt man zu den Grotti von Moghegno. Im Dorf sind zwei Torfe und herrliche Steinkonstruktionen des 17. und l8. Jahrhunderts erhalten geblieben.
Ausgangs Moghegno führt der Weg weiter auf der asphaltierten Strasse zur Hängebrücke nach Maggia (in Maggia findet man Lebensmittel, Apotheke, Bank, Bus, Verkehrsbüro) und weiter an alten Wassermühlen vorbei einem Bach entlang. Ein Kilometer nach der Hängebrücke beginnt ganz unscheinbar links ein schmaler Fusspfad, der parallel zur alten Strasse nach Lodano führt. Eine Viertelstunde nach Lodano man zu einem kleinen Weiler; bei der ersten Gabelung nach der Brücke wandern wir halb rechts, an ausgedehnten Weinbergen und an einem grossen Bauernhof vorbei. Als romantischer, wilder Uferweg führt der Pfad nun zwischen dem Flussbett und wilden Hängen bis zur Hängebrücke von Giumaglio.
Wir bleiben auf unserem Uferweg. Ein Stückchen weiter (Kappelle und Grenzstein) folgen Wiesen und Weinberge mit mehreren Hütten, danach eine lange Strecke brachgelegtes Land, wo die Ueberreste von Erdrutschen mit Ueberflutungsablagerungen und feuchten Zonen abwechseln. Zuletzt folgen einige begrenzte Felder, welche heute als Weiden genutzt werden. Die Hängebrücke von Someo mit 340m Länge ist die Längste im Maggiatal. Wir überqueren auf ihr die Maggia und sehen die verheerenden Dimensionen des Flusses, welcher das Delta vom Tal regelmässig überflutet. Auf der anderen Uferseite biegt man nach rechts ab und gelangt nach Someo. Die Ortschaft Someo kann sich mit den ältesten historischen Zeugnissen rühmen. Im Jahre 1924 wurde dieses Dorf von einer Ueberschwemmung heimgesucht. Nur die Kirche blieb verschont und ist bestimmt ein Besuch wert.
Für die nächste Stunde verläuft der Wanderweg parallel zur Strasse auf dem ehemaligen Trassee der Eisenbahnlinie Ponte Brolla - Bignasco, welche zwischen 1907 und 1965 in Betrieb war. Der Wanderweg, hier als „Sedime Ferrovia“ ausgeschildert, nützt einige Eigenschaften aus, wie zum Beispiel die Böschung am Ausgang von Someo, die lange gerade Strasse vor Riveo, der Tunnel vor dem Visletto. In Riveo wird Gneiss, ein Stein der florierenden Industrie dieser Gegend, gewonnen, und zwar in optimaler Qualität. Nach der Schneeschmelze oder nach starken Gewittern wird man bei der Ausfahrt der Kurve gegen Süden kurz vor Riveo, von dem Fluss von der Ricrascia verzaubert, welcher von den felsigen Wänden herunterschäumt, während gegenüber der Wasserfall von Soladino hinunterstürzt. Die Kirche von Riveo zeigt ein aus Holz geschnitztes wunderschönes Portal aus dem späten 7. Jahrhundert.
Ab Visletto folgen wir nicht der Strasse, sondern wandern geradeaus weiter und gelangen auf schönem Uferweg zur Cevio-Brücke.
Wer bis "Bignasco"
weiter wandert, bleibt auf dem schattigen Uferweg, der in
einigem Auf und Ab dem Lauf der Maggia folgt. Kurz vor
Bignasco bestaunen wir den Wasserfall und wandern
bis zur alten Bogenbrücke, auf der wir ins Dorfzentrum und
zur Postautohaltestelle Bignasco gelangen.
In Bignasco war früher Endstation der
Maggiatal-Bahn. Hier teilt sich das Tal: links beginnt das Val
Bavona, rechts das Val Lavizzara.
Hängebrücke Giumaglio |
Tessinerhaus am Weg |
Hängebrücke Someo |
Maggia bei Someo |
Wasserfall bei Bignasco |
Val Bavona / Val
Caneggio:
|
Val Lavizzara: Henrik S.
ist den Weg Bignasco - Prato umgekehrt
gewandert - einmal dem Talweg entlang und ein
anderes Mal oben herum - und schickt folgende
Zeilen; herzlichen Dank! Talweg: Peccia - Prato Sornico - Broglio - Bignasco, 4 h Von Prato orographisch links eröffnet sich ein gut begehbarer Pfad nach Bignasco ohne Schwierigkeiten. Nicht besonders spannend, ab und zu etwas Lärm von der gegenüberliegenden Strasse - störend die Töfffahrer, die sich das Ziel Fusio setzen. Weiter
kaum spürbar abwärts - nur in Broglio gibt
es eine Zwischenverpflegungsmöglichkeit (über die
Betonbrücke). Einiges später wechselt der Weg die
Talseite und somit auch 900 Meter auf der Strasse
folgend (Achtung: hier wird formelmässig gerast -
nicht nur Töfffahrer). Endlich wieder über Stock und
Stein, eine typische Tessinerbrücke, tief unten
blaues, klares Wasser und unendliche Variationen von
farbigen Steinen, die durchs klare Wasser schimmern.
Einige kleinere Steigungen, dann senkt sich
der Pfad Richtung "Bignasco". Kurz nachdem der Pfad
in Asphalt wechselt, kann man einem schmalen Pfad
folgen nach Cavergno - oder man verbleibt
auf Asphalt und kommt mitten ins Zentrum nach Bignasco.
Hier besteigt man einen Bus der FART.
Höhenweg: Prato Sornico 742m - Monte di Rima 1036m (50min) - Mognee 1026m - Menzonio 780m (1h30) Anforderung: trockenes Wetter für den Teil Monte di Rima - Menzonio (T3) Mit dem Bus von Bignasco nach Prato Sornico - nicht üppige Verbindungen. Achtung: am Nachmittag fährt der Bus nicht bei jeder Fahrt zurück nach Bignasco über die Weiler Menzonio oder Brontallo. Prato
Sornico nicht einfach so verlassen: unbedingt
den Weiler kurz besuchen. Enge Gassen und sehr
gepflegte Wege. Auch mal etwas nach oben schauen,
denn die Häuser erzählen etwas.
Man quert
die Brücke über die Maggia, und steigt gerade danach
bedächtig zum Monte di Rima auf. Der Weg
führt in einigen Serpentinen unproblematisch in die
Höhe. Angekommen auf 950m Höhe unbedingt auf der
Strasse (geteert) rechts weitergehen. Nach knapp 10
Minuten eröffnet sich eine Ebene mit Sicht ins Tal
Richtung Peccia, mit dem leicht rechts liegenden
markanten Gipfel Pizzo Ruscada und in der Tallänge
direkt über Peccia der Pizzo Mascarpino. Danach
stehen wir auf dem lieblichen Plätzchen des Monte di
Rima, ein grosser Granitbrunnen steht etwas entfernt
von der bescheiden wirkenden Kirche. Hier finden wir
diverse alte Stadel, die bis ins Jahr 1580
zurückdatiert sind. Eine kleine Pause sei hier
empfohlen. Die weit verstreuten Rustici hier
erstrahlen seit einigen Jahren in einem besonderen
Glanz. Hier wird mit viel Herzensblut
investiert. Von hier möchte ich nun den Weg nach Menzonio über Mognee in Angriff nehmen. Dazu bleibe ich auf der Teerstrasse bis zum Punkt 1078 - Ende der Strasse! Und dann ist Umsicht nötig. Die Markierungen sind schon sehr verblichen, der Weg teilweise undeutlich. Zudem liegt Laub, viel Laub auf dem Weg. Er scheint nicht oft begangen zu werden. Verläuft an einem Steilhang und quert einige Block-Trümmerfelder. Der Pfad wird undeutlicher, sodass ich auf der Karte zwar lediglich noch 500 Meter von Mognee entfernt bin - doch das Risiko ist mir zu gross, da ich alleine unterwegs bin! Umkehr. Aber auch der Rückweg hatte es in sich...Plötzlich vor mir viel Laub...und als hätte mich meine Erinnerung im Stich gelassen. Etwas zurück und dann etwas höher gestiegen, da, da war er wieder, der Weg mit seinen matten Markierungen. Ich entschliesse mich für einen geregelten Rückzug - dies bedeute den banalen Weg hinunter nach Broglio. Unterwegs zwei Madonnenbildnisse und alte Steinmauern. Man quert ein Mal die Strasse, die Broglio mit dem Monte di Rima verbindet. In Broglio Anschluss an den Postbus. Da noch sehr viel Zeit zur Verfügung steht, begebe ich mich hinunter zur Kirche, setze mich in die Kühle des Raumes und bleibe so gelassen und erfüllt mit der Ruhe, keine 50 Meter von der viel befahrenen Strasse durch diesen Weiler. Zu Broglio noch ein paar Hinweise: Broglio ist Heimatort des Schriftstellers Giuseppe Zoppi.Der als Prosaautor bekannte Giuseppe Zoppi, dessen Gedichte gelegentlich nicht ohne Anmut, dann aber doch wieder eher bescheiden sind. Mit seiner umstrittenen "Antologia della letteratura italiana ad uso degli stranieri" (1939-43) erwies sich Zoppi als Leser mit einem veralteten Geschmack und als verschlossen gegenüber den Neuerungen der ital. Dichter seiner Zeit.
Sep.2006:
Erneut muss ein wenig auf dem Plätzchen herumspaziert werden, denn ein Richtungszeiger fehlt. Doch dann in den Gässchen ein paar verblichene Markierungen und auch zwei aufgemalte Ziele: "Mognee" und "Revöra". Nach Mognee sind es knapp 250m Anstieg. Der Flecken wirkt verlassen - Richtungszeiger sind keine anzutreffen. Das erstaunliche ist wirklich inmitten dieser Verlassenheit - eine toprestaurierte Kapelle! Auf gleichem Weg zurück. Von Pianezza nach Menzonio bleibe man auf der Strasse und verpasse nicht den Besuch in der Kirche des Ortes. Von Menzonio lässt sich in 50 Minuten gut ausgeschildert auch noch nach Brontallo wandern - der alte Saumweg und die vielen Trockenmauern wird in mühsamer Handarbeit wiederhergestellt. Die Kapelle unterwegs ist einer der lauschigsten Plätze, die ich bisher besucht habe. Und Brontallo hat einen Aufschwung in den letzten Jahren erfahren. Die wohl mühevoll errichteten Terrassierungen sind restauriert worden und beeindrucken wirklich architektonisch.
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Wegweiser in Prato Sornico |
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