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1.
Tag: 2 ½ h - aufwärts 100m, abwärts 50m
- T1
Route: Maggia - Lodano - Someo, mit Bus nach
Bignasco
Bei der Busstation
Maggia Centro rechts die Strasse rund 200m hochwandern,
nächste Strasse erneut rechts halten und wir stehen bereits
inmitten des schönen, mit Steinhäusern geprägtem Tessinerdorf
Maggia. Gerade richtig zur Mittagszeit kommen wir an, es gibt
hier zwei schöne Restaurants mit Gartenwirtschaft.
Wohlgestärkt wandern wir durch das rustikale Dorf, halten bei
der kleinen Kirche links und folgen den Wanderzeichen. Nach rund
500m sehen wir bereits die grosse Treppe, welche zur
eigentlichen Kirche vom Dorf Maggia hinaufführt. Der
Wanderweg führt links an der Kirche vorbei, das Maggiatal
hinein. Nach weiteren 500m erreichen wir die Autostrasse des
Maggiatals. Hier dem Wegweiser folgend, die Unterführung
benützen, wandern wir durch lichten Wald und Auen nach Lodano.
Hier folgen wir
erneut den Wegweisern in Richtung "Someo". Rund 4km führt unser
Weg teils durch Wald, teils entlang von Rebbergen, hinunter zur
Maggia und dann überqueren wir auf einer guten Seilbrücke das
breite und steinige Flussbett der Maggia.
Wir erreichen Someo, wo wir in den Bus nach Bignasco
steigen.
In Bignasco Posta steigen wir aus und 100m von der
Haltestelle entfernt befindet sich unsere Unterkunft.
Es lohnt sich das Dorf Bignasco mit der grossen
Kirche, der schönen Stein-Bogen- Brücken und die idyllischen
Häuser näher anzusehen.
Kirche in Maggia |
Steinpflaster in Maggia |
Trockenmauer im Rebberg |
Hängebrücke über die Maggia |
Brücke in Bignasco |
Information über das Val Bavona und Val Calnègia:
Die majestätische, herbe Landschaft des Val Bavona und des Val Calnègia ist von gewaltigen Naturkräften und Katastrophen geprägt: langsames Fliessen der Gletscher, Erosion, Erdrutsche, Ueberschwemmungen und Lawinen. Der Rückgang der Gletscher hatte zur Folge, dass loses Material von den steilen Wänden zu Tal stürzte und ausgedehnte Steinwüsten bildete. Es ist dem Mensch trotzdem gelungen der Natur eine bescheidene Existenzgrundlage abzuringen. Von den Weilern der Talsohle bis zu den entlegensten Alpweiden findet man Ueberreste dieser Zeit: alte Urbarmachungen, Mauern, Treppen und viele landwirtschaftliche Gebäude, alles mit Trockenmauern hergestellt. So wurden die hohlen Räume zwischen den Felsen erweitert und als bescheidene Behausungen, Unterstände für das Vieh, kühle Keller, Lagerräume für Heu, Holz und Streu eingerichtet. Wir finden aber auch Felskonstruktionen (Splüi genannt) für Backofen, Dörrhaus für Kastanien, Schmiede etc. Dieses Tal wollen wir in den nächsten zwei Tagen besuchen, durchlaufen und bewundern.
2. Tag:
4h - aufwärts 500m, abwärts 500m - T2
Route: Mit Postauto nach Foroglio 684m - Val Calnègia -
Pundit 890m - Splüia Bèla 970m - Gerra
1045m - und auf gleichem Weg zurück nach Bignasco 443m
Um 08.15h besteigen wir (nur mit
Tagesrucksack ausgerüstet) das Postauto (Haltestelle gleich
vis-à-vis des Hotels) von Bignasco nach Foroglio.
Wir bestaunen den imposanten, 100m hohen Wasserfall, welcher
sich vom Val Carnègia ins Val Bavona hinabstürzt. Wir
durchqueren das Dorf Foroglio, steigen neben dem
Wasserfall auf breitem, gesicherten und sehr gut
unterhaltenem Wanderweg durch den Wald hoch, in 40 Minuten ins Val
Calnègia.
Oben am Wasserfall erwartet uns bereits
die wunderschöne Bogen-Steinbrücke Pundit . Auf der
gleichen Seite des tosenden Baches wandern wir nochmals 500m ins
Tal hinein, erreichen dann die „Splüia Bèla“, die wohl
bekannteste und grösste Balmhütte des Tessins (eine Felsplatte
von über dreissig Metern Länge schützte Senn und Vieh und
bot auch Unterkunft).
Auf gleichem Weg wandern wir zurück zur
Steinbrücke Pundit. Nach dem Überqueren und Bestaunen
dieses alten Kunstwerkes wandern wir gemächlich dem Fluss
entlang, die uns bekannten Markierungen zeigen uns den Weg. Wir
erreichen nach rund 1,5 km eine Holzbrücke, überqueren
den Bach und sehen vor uns die Maiensäss Gerra. Auch
hier können wir die heute unbewohnten Häuser, Felsen, Ställe und
Keller anschauen. Und wer noch nicht genug hat, unternimmt den
Weg zur Besichtigung eines weiteren Weilers Calnègia 1108m
(1,5km ab Gerra).
Auf gleichem Weg gehen wir zurück, verlassen das unbewohnte,
steinreiche Tal, steigen hinunter neben dem Wasserfall und
warten im nahegelegenen Restaurant (keine
Uebernachtungsmöglichkeit) in Foroglio auf den Bus
zurück nach Bignasco.
Wasserfall Foroglio |
Foroglio |
Pundit |
Spüja Bèla |
Gerra |
3. Tag: 5 ½ h -
aufwärts 600m, abwärts 100 - T 1
Route: Bignasco 443m - das Val Bavona hinauf nach Fontana
600m - Sabbione 649m - Foroglio 684m - Sonlerto 808m - San
Carlo 960m
Beim Hotel in Bignasco gehen wir
links (nicht über die Brücke) und erreichen schon nach wenigen
Metern den typischen Tessiner-Wanderweg, mit vielen
Kastanienbäumen, Steinen, sprudelnden Bächen, rauschenden
Wasserfällen. Überall Wegzeichen und die uns bekannten, gelben
Wandertafeln. Wir können uns heute wirklich nicht verlieren oder
falsch laufen.
Wie oben beschrieben, durchwandern wir die kleinen Weiler Fontana,
Sabbione, Foroglio und Sonlert. An allen interessanten
Häusern und Ställen sind Informationstafeln angebracht. Auf dem
Wegweiser in Bignasco nach Foroglio ist eine Zeit von 1 ½
Stunden angeschrieben. Für diese Wegstrecke mit den
verschiedenen Besichtigungen, welche alle direkt am Weg sind,
benötigten wir rund 3 Stunden! Mittagszeit im Restaurant in
Foroglio, dann nochmals rund 1 Stunde bis nach Sonlert,
ein wunderschönes, idyllisches Dorf, welches sich lohnt,
anzusehen. (In Sonlerto hat es ein Grotto,
der Ort ist sehr schön für eine Erfrischung. Übernachtung ist
nicht empfehlenswert!)
Also wandern wir nochmals eine Stunde gemütlich weiter bis nach
San Carlo.
Fiume Calnègia |
Fontana |
Kastanien |
Sabbione |
alte Haustüre aus Kastanienholz |
4. Tag: 4h
- aufwärts 900m, abwärts 50m - T 2
Route: San Carlo 960m - Campo 1388m - Cap.Basodino 1856m
Gleich neben unserer Unterkunft in San Carlo zeigt uns der Wegweiser hinauf zur Cap. Basodino. Auf gutem Wanderweg geht es hinauf, immer hinauf, anfangs durch lichten Wald, dann über Weiden, vorbei an dem Dörfchen Campo und weiter hinauf bis zur Basodinohütte - alles dies mit herrlichem Blick zurück ins Val Bavona.
Zusatzvariante:
Oben in Robiei kann man die vielen Stauseen umrunden
und besichtigen oder aber auch den „Gletscherpfad
Basodino-Gletscher“ begehen. 600m hoch und wieder hinunter, rund
5-6 Stunden muss man einplanen, und ACHTUNG, bei warmen
Temperaturen können gegen Mittag und nachmittags etliche Bäche
(ohne Brücken) Hochwasser führen! (Gletscherschwund)
Steinhaus im Val Bavona |
Blick ins Val Bavona |
Capanna Basodino |
5.
5. Tag: 4h - aufwärts 750m, abwärts
0 - T2
Route: Cap. Basodino 1856m - Lago Bianco 2077m -
Lago Sfundau 2392m - Cap. Cristallina 2568m
Wir können gleich neben der Hütte (beim Brunnen) den Wanderweg hinauf zur Werkstrasse in Richtung Lago Bianco 2077m unter die Füsse nehmen, oder dann bei der Hütte über den Bach gehen und dem Wegweiser folgen, hinauf zur Alp Lièlp 2003m. Beide Wege führen zum Lago Bianco 2077m. Beim Lago Bianco angekommen, nach einer grossen Felswand sind die gelben Wegweiser angebracht. Nun geht es rechts hinauf, rund 300m Höhendifferenz, auf gut angezeichnetem Weg über hohe Stufen, über glatte Steinbrocken, im zick-zack, bis wir dann wieder der Höhenkurve entlang wandern können. Wir erreichen den Punkt 2465m, wo wir vor uns den Lago Sfundau 2392m sehen, und nach einigen Metern am Horizont die Cap. Cristallina. Wir wandern leicht steigend über dem See, auf gutem Weg, obwohl es einige wenige abschüssige, jedoch gesicherte Stellen hat, der Hütte Cap. Cristallina 2568m entgegen. (Achtung: auf alten Karten (vor 2007) ist noch der alte Standort der Hütte eingezeichnet. Der heutige Standort ist direkt auf dem Passo di Cristallina)
oberhalb Basodinahütte |
Wegmarkierung im Tessin |
Capanna Cristallina |
6
Wir verlassen die Cap. Cristallina
in Richtung Nord/Ost, das Val Torta hinunter. Auf gut
bezeichnetem Weg überqueren wir eine Geröllhalde, alles in
Richtung Alpe di Cristallina. (Achtung: der frühere Weg bei
Punkt 2436m über „Bassa di Folcra“ und hinunter ins „Val
Cassinello“ nach „Folcra di Mezza“ ist nicht mehr bezeichnet und
wird auch nicht mehr unterhalten). Aus diesem Grund wandern wir
weiter hinunter über herrliche Alpwiesen bis zur Alpe di
Cristallina.
Hier folgen wir links der Landwirtschaftsstrasse, nach 150m halten wir bei einer Abzweigung erneut links, leicht steigend und nach 100m erreichen wir einen Wegweiser vor „Stabiello Grande“. (siehe auch unten: Variante). Wir folgen dem Wegweiser Bedretto (nicht Ronco) rechts hinunter über Weiden, durch lichten Wald, immer leicht absteigend zum Punkt 1678m. Wir überqueren diesen Wanderweg, laufen in gleicher Richtung und immer leicht absteigend, dem Hang entlang weiter (total rund 2km) bis wir bei Schiavu auf den Wanderweg Strada Bassa treffen. Wir folgen dem Wegweiser auf der Strada Bassa, wo wir nach 35 Minuten unser Ziel Ronco erreichen.
Variante:
Beim Wegweiser Stabiello Grande 1819m zweigen wir NICHT rechts ab, sondern wandern auf der Landwirtschaftsstrasse weiter bis zu den Alphütten. In gleicher Richtung auf dem Wanderweg weiter nach Folcra di Mezzo 1921m, weiter in gleicher Richtung auf einer Landwirtschaftsstrasse nach Alpe di Valleggia 1751m. Nach 150m zeigt uns der Wegweiser in Richtung Ronco. Nun geht es jedoch im zickzack steil den Wald hinunter, irgendwie müssen wir ja den Höhenunterschied von 1751m auf 1487m unter die Füsse nehmen!
Unten überqueren wir die Autostrasse sowie auch den Fluss „Ticino“. Bis zu unserem Tagesziel sind es auf der Strasse noch rund 300m.
Alpe di Cristallina |
Wegweiser Alpe di Cristallina |
Ri del Folcra |
Ronco im Bedrettotal |
Stella Alpina |
7. Tag: 5h
- aufwärts 900m, abwärts 50m - T2
Route: Ronco 1487m - All’Acqua 1614m - Alla
Baita 1624m - Punkt
1914m - San Giacomo 2254m - Cap. Corno-Gries CAS 2338m
Beim Hotel Stella Alpina in Ronco wandern
wir rechts auf der Autostrasse. Nach 150m kommt der Wanderweg
rechts hinauf, wir wandern oberhalb des Steinbruches zu den
Hütten „Gallinoso“, bleiben immer auf dem Wanderweg in
Richtung All’Acqua. Hier hat es ein gut besuchtes
Restaurant an der Nufenenpass-Strasse (mit
Uebernachtungs-Möglichkeiten).
Wir überqueren die Autostrasse bei All’Acqua,
überqueren auf einer Brücke den „Ticino“, steigen hoch zum
Bauernhof „Alla Baita“ und halten kurz, nur rund 150m,
links. Wir stossen auf den gelben Wegweiser Richtung San
Giacomo. Auf gutem Weg steigen wir in grossen Kurven hinauf,
durch lichten Wald, über Alpwiesen und erreichen bei einer
Alphütte den Punkt 1914m. Wir folgen dem guten und
bezeichnetem Wanderweg (unterqueren zwei ehemalige
Militärseilbahnen) und erreichen über Alpwiesen San Giacomo.
Hier befinden sich einige Gebäude von der ehemaligen Grenzwacht,
sowie eine kleine Kapelle.
Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Westen nach Cap. Corno-Gries. Auf einem guten Weg, hoch über der Nufenenpass-Strasse, praktisch auf der Höhenkurve, erreichen wir nach 4km (rund 1 Stunde) die modernisierte, aber auch optisch interessante Hütte Capanna Corno-Gries CAS.
Nebel und Regen |
Moorlandschaft bei S.Giacomo |
Capanna Corno Gries |
8.
8. Tag: 1h - aufwärts
0, abwärts 300m - T2
Capanna Corno-Gries SAC 2338m - Cruina 2002m
Von der Cap. Corno-Gries CAS auf Bergwegen praktisch unter
der Transportseilbahn hinunter zur Nufenenpass-Strasse bis zur
Postauto-Haltestelle Cruina.
Oder
3h - aufwärts 100m,
abwärts 750m - T2
Capanna Corno-Gries SAC 2338m - All’Acqua 1614m
Von der Cap. Corno-Gries CAS 2338m
praktisch unter der Transportseilbahn hinunter zur
Nufenenpass-Strasse. Auf der linken Seite die Autostrasse, auf
der rechten Seite der Ticino wandern wir rund 1 km über Wiesen
das Bedretto-Tal hinunter. Auf dem Wanderweg überqueren wir auf
einer Brücke den „Ticino“, steigen auf dem markierten Weg über
Alpwiesen hoch, wo wir dann an einer sicheren Stelle auf einer
Holzbrücke ein Bachtobel überqueren. Weiter geht es wieder
hinunter, durch den Wald und über Alpwiesen bis wir All’Acqua
1614m und die Bushaltestelle erreichen (Restaurant gleich
gegenüber).
Zusatzvariante Strada Bassa
Alla Acqua 1614m - Ossasco 1313m (2 ½) - Airolo (1 ½)
Wir können aber auch noch weiter in Richtung
Airolo wandern. Auf dem sehr schönen Weg „Strada bassa“, den
wir vor zwei Tagen schon einmal teilweise kennen gelernt
haben, können wir ab All‘ Acqua in rund 2 ½ Stunden bis
Ossasco (Bushaltestelle) weiterwandern. Und wer Lust hat,
sogar bis Airolo (Bahnstation), zusätzlich weitere 1 ½
Stunden.
Links:
Hüttenwandern im Tessin - weitere Routen