195
Wandertage |
Schwierigkeit |
Wanderland-Karte
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Webcam Pesciüm |
Eingesandt von Walter Fischer
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14 |
T2 - T3
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Diese Route stammt nicht von der
Wandersite und wird ungeprüft publiziert. |
-
Weitwanderung in 14 Tagesetappen* vom
Tessin via Obergoms und Grimsel ins Berner Oberland
* immer mit Hund und zumeist
ohne Gepäck bzw. mit Gepäcktransport.
Das
Ehepaar Fischer gibt seine Erfahrungen gerne an
Interessierte weiter; herzlichen Dank!
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Die
einzelnen Etappen:
Charakteristik, Verpflegung, Gepäcktransport
Spezielle
Hinweise, wenn der Hund mitkommt, sind im Anhang zu finden. Im
Übrigen gibt es keine einzige Etappe, welche „aus Rücksicht auf
den Hund“ speziell ausgewählt wurde, ohne Hund hätten wir die
gleiche Route gewählt.
Verzeichnis Wanderkarten, Spezielle
Anmerkungen zu Wandern ohne Gepäck / Wandern mit Hund: siehe Anhang.
Wanderroute:
Rund ums Bedrettotal
mit Abstecher nach Italien und zum Gotthard, weiter über
Corno-Gries / Nufenenpass ins Obergoms, über die Grimsel zum
Oberaarsee, über Guttannen / Meiringen ins Berner Oberland zur
Grossen Scheidegg, zur Kleinen Scheidegg mit Endpunkt
Lauberhorn.
Für die Etappenverbindung zwischen Oberwald und
Grimsel sowie zwischen Guttannen und Meiringen haben wir uns für
Postauto + Bahn entschieden. Man kann natürlich auch diese
Strecken laufen…
Übernachtung in Berghäusern und kleinen,
familiären Hotels. Überall Hunde akzeptiert.
Charakteristik:
14 fortlaufende, teils
anspruchsvolle Tageswanderungen von 4 - 7h auf rot-weiss
markierten Berg-wanderwegen. Einige ausgesetzte Stellen,
Schneefelder noch im August. Schwindelfreiheit und
Trittsicherheit erforderlich (T2 - T3).
Die Route kann beliebig variiert werden, insbesondere auch
wegen der guten Verbindungen mit ÖV.
Ein paar
Anmerkungen zu den Wandergebieten.
Die
beschriebene Route verläuft durch drei sehr unterschiedliche
Tourismusgebiete. Der erste Teil im Val Bedretto ist ein
touristisch bescheiden ausgebautes Gebiet. Viele Pfade sind sehr
einsam. Umso bemerkenswerter ist die hervorragende Erschliessung
mit dem Postauto. In welche Richtung man ausschweift, fast immer
gelangt man mit dem ÖV problemlos wieder an den Ausgangsort
zurück.
Der zweite Teil ins Oberwallis und über das Grimselgebiet ist
geprägt einerseits von den Passstrassen und andererseits über
die Grimsel von der Nutzung der Wasserkraft. Allüberall kann das
geübte Auge diese Nutzung erkennen, jedoch bietet sich dem
Bergwanderer trotzdem eine herrliche Bergwelt. Dank dem roten
Faden, dem man mit der Passstrasse folgt, kann auch hier die
Route mittels ÖV vielfältig variiert werden.
Der dritte Teil letztendlich ist natürlich touristisch
„über-erschlossen“. Die gewaltige Bergwelt des Berner Oberlandes
zieht scharenweise Touristen an. Herbeigelockt durch geschicktes
Marketing, das jedem Europareisenden ins Hirn meisselt „ohne auf
dem Jungfraujoch gewesen zu sein, die Welt nicht gesehen zu
haben“. Zum Glück kommen die Menschen jedoch nicht mit
Individualverkehr sondern ausschliesslich durch Bahnen und
Postauto. Das reduziert natürlich die negativen Einflüsse
gewaltig! Es ist hingegen immer wieder erstaunlich, wie wenig
man von diesem Massentourismus merkt, wenn man sich nur schon
ein paar Gehminuten von diesen Hauptströmen entfernt. Deswegen
ist es keineswegs so, dass man sich ständig im Disneyworld
wähnt.
Die
Etappen habe ich zusammengestellt auf Basis der offiziellen
Wanderkarten der Schweizer Wanderwege. (Verzeichnis siehe
Anhang). Diese Karten mitzuführen ist sehr empfohlen. Auch wenn
die Wege fast immer gut markiert sind, sind doch viele
Möglichkeiten sich zu verlaufen.
Wanderroute und Wanderzeiten sind grob beschrieben. Die
Zeitangaben richten sich in etwa nach den offiziellen Angaben.
Die Gesamtwanderzeit pro Tag habe ich eher grosszügig angegeben,
jedoch selbstverständlich ohne Rast.
Die
Route eignet sich für alle trittsicheren und schwindelfreien
Bergwanderer mit guter Kondition. Es gibt keine Kletterpartien
aber mehrere schwierige, lange, anspruchsvolle und teils steile
Blockfelder zu meistern (Etappe 4 Bocchetta Valmaggia, und
Etappe 8 Sidelhorn).
Die
Anreise mit ÖV ist sehr einfach und bequem. Bis Airolo mit der
Bahn und ins Bedrettotal mit dem Postauto. Das Val Bedretto ist
hervorragend mit dem Postauto erschlossen. Das Tal gehört noch
zum Verbund Postauto Berner Oberland.
https://www.postauto.ch
Wir
sind zumeist (fast) ohne Gepäck gewandert. Infos siehe Bemerkungen im Anhang. Für die ersten
Tage kann ohnehin mit leichtem Tagesrucksack gewandert werden,
da man abends wieder an den Ausgangsort zurückkehrt. Auch für
die Tagestour von Ronco nach Robiei mit Übernachtung dort,
genügt bei gutem Wetter ein kleiner Tagesrucksack.
Auch die weiteren Routen bieten oft Möglichkeit, das Gepäck
transportieren zu lassen. Diese sind in den Tagesetappen
erwähnt. Generell gilt aber: so wenig wie möglich mitnehmen. Für
eine Tour von zwei Wochen in alpinem Gebiet gelingt es uns aber
nie, unter 12kg zu kommen. Es muss ja immer auch im Sommer mit
einem „Wintereinbruch“ gerechnet werden.
Die Etappen:
Anreise:
Bahn nach Airolo, Bus Airolo - Ronco (Bedretto) im
Tessin: Fahrplan
Rückreise:
Jungfraubahn ab Kleine Scheidegg BE
1.
Wandertag:
Die
ersten Tage sind wir im und rund ums Bedrettotal gewandert.
Die Gegend bietet alles, was des Bergwanderers Herz höher
schlagen lässt. Zumeist auf eher einsamen Pfaden trifft man auf
eine herrliche Bergwelt mit wunderbaren Aus- und Fernblicken.
Die Blumenpracht war - noch Mitte August! - dank des
schneereichen Winters ausserordentlich. An schattigen Stellen
lag auf Höhen über 2500m noch manchmal Schnee. Die Schneefelder
queren ist jedoch kaum schwierig, zumeist ist der Schnee ab
Mittagszeit weich.
Geschlafen haben wir im kleinen „Hotel Stella
Alpina“ in Ronco und, ein paar km weiter Richtung Nufenenpass im
Weiler All Acqua im Ristorante „All’Acqua“ Ersteres liegt
hübsch und auch tagsüber sehr ruhig im kleinen Dörfchen an der
alten Passstrasse zum Nufenenpasss, letzteres an der Passstrasse
zum Nufenenpass, die Nachts jedoch kaum ein Auto sieht. Beide
kleinen, familiären Hotels können wir empfehlen. Sie bieten
Storno bis zwei Tage zuvor kostenlos. Und beide sind
hervorragend gelegen für die Entdeckung des Tales und der
Umgebung. Direkt vom Übernachtungsort ist man sofort mitten in
der Natur auf den Bergwegen. Das liebliche Val Bedretto bietet
eine Fülle von Wander- bzw. Bergwegen. Allein von hier aus
könnte zwei Wochen lang täglich eine andere Route gewählt
werden.
Route: Ronco 1487m - Alpe Pesciora 1938m -
Capanna Piansecco 1988m - Ronco 1487m. Total ca. 3h30
Anfahrt nach Ronco, via
Airolo. Da blieb uns noch der ganze Nachmittag um einen ersten
Ausblick über das Tal zu erwandern. Von Ronco am
Südhang des Val Bedretto steil hinauf zur Alpe Pesciora
und der Höhenkurve entlang zur Capanna Piansecco (SAC
Belinzona). Hier kann man natürlich auch übernachten. Oder eben
wieder hinunter nach All’Acqua und zurück nach Ronco.
Übernachtung im Hotel Stella Alpina. Postauto Haltestelle direkt
vor dem Haus.
Links
2. Wandertag:
Ronco - Ossasco
Route: Ronco 1487m - A. Cristallina 1800m - Pesciüm
1745m - (Seilbahn nach Airolo hinunter) und von der Talstation
nach Ossasco; Total ca. 5h30
Die Passstrasse zum Nufenenpass queren und
gleich nach der Brücke am nordwärts gerichteten Hang
des Val Bedretto durch herrlichen Wald sanft und stetig hinauf
bis zur Alpe Cristallina. In leichterem Auf und Ab immer
zwischen 1700 und 1800m östwärts bis zur Alpe Pesciüm
(ein hübsches kleines Seelein - perfekt für die Mittagsrast
- liegt auch noch am Weg) und weiter zur Bergstation
der Seilbahn (Restaurant Pesciüm), die hinunter führt nach
Airolo. Von der Talstation auf hübschen Wegen,
zumeist durch Wald dem Tal entlang zurück Richtung Bedretto.
Von Ossasco zurück nach Ronco haben wir dann
den PTT Bus genommen.
Man kann aber auch abkürzen und schon von der
Talstation bei Airolo den Bus nehmen. Die Wanderung dem Talhang
entlang aber ist sehr hübsch und lohnt sich. Von der recht nahen
Strasse kriegt man kaum etwas mit.
Links
3. Wandertag:
Ronco - Gotthardpass
Route: Ronco 1487m - Alpe
Pesciora 1938m - Pt. 2015m - Alpe di Fieud 2045m -
S.Gotthardpass 2091m. Total ca. 4h
Von Ronco wie am Tag 1 hinauf zur Alpe
Pesciora.
Von dort auf hübschem Pfad ostwärts, immer etwa auf 2000m hoch
über dem Tal zum Pt. 2015m. Dort trifft man auf den breiten Höhenweg,
dem man folgt bis nach der Alpe di Fieud. Dieser Höhenweg führt - wohl hoch über
dem Tal und einsam - aber leider ein sehr langes Stück auf
einem breiten, unattraktiven steinigen Fahrweg. Die schönen
Ausblicke entschädigen aber…
Bei der Alpe di Fieud trennt sich der Weg:
hinunter geht’s zur Gotthardpassstrasse (Postautohalt), wir aber
gehen links weiter Richtung "Gotthard Passhöhe / Hospiz" (dies
ist der schönste Abschnitt). Es geht dann zwar noch ein rechtes
Stück entlang der lärmigen Passstrasse (Galerie). Aber schon
bald ist das Gotthard Hospiz erreicht.
Auf dem Gotthardpass haben wir Zeit genug bis zur
Abfahrt mit dem Postauto nach Airolo, um das Nationale St.
Gotthardmuseum zu besuchen (tägl. geöffnet). Das Postauto
(letzter Kurs 16h20) bringt uns zurück zum Bahnhof Airolo, mit
Anschluss nach Ronco. Mit Postauto
zurück nach Ronco.
Links
4. Wandertag:
Alpe Cruina - Robiei (T3)
Route: Alpe Cruina 2002m - Cap. Corno Gries 2338m -
Passo San Giacomo 2313m (Italien) -
Laghi Boden 2342m - Bocch.
Valmaggia 2635m - Robiei 1891m. Total ca. 7h
Wir wandern - für eine Übernachtung - nur mit leichtem Gepäck.
Mit dem Postauto in ein paar Minuten schon
frühmorgens bis zur Haltestelle Alpe Cruina, wo der
Wanderweg von der Nufenen Passstrasse wegführt.
Der Bergweg führt ab Haltestelle in 1 Stunde hinauf zur Cappanna
Corno Gries (SAC). Dort nehmen wir den Höhenweg links,
der Flanke ostwärts entlang immer um gut 2200m Höhe nach San
Giacomo mit seiner hübschen, einsamen Kapelle.
Über den sanften und lieblichen Passo San Giacomo queren
wir die Grenze zu Italien. Kein Zöllner weit und breit,
dafür herrliche Alpenflora im ganzen Gebiet. Bald sehen wir
unter uns die zwei Seelein „Laghi Boden“, zu denen wir
über ein Schneefeld hinunter gelangen. Richtung Osten sehen wir
bereits hinauf zur Bocchetta di Valmaggia.
Nachdem wir
bis hierher durch eine traumhafte Alpenflora gewandert sind,
gibt es ab hier: Nur noch Steine, Blöcke! Der Aufstieg von den
Seelein her wird recht steil und anspruchsvoll. Die Markierungen
sind nur richtungsweisend, über Blockfelder muss man sich seinen
Weg suchen. Von der wilden Bocchetta, wo wir wieder die
Grenze zur Schweiz passieren, geht es lange, nicht enden wollend
und immer über Blockfelder hinunter.
Von hoch oben schon erhascht man tief unten Robiei. Dort
steht der grosse Rundbau, der einst Unterkunft für die Arbeiter
des Staudammes Lago di Robiei war. Das Hotel ist eine einfache,
gut geführte Unterkunft (DZ) mit Halbpension. Das Essen war sehr
gut.
Links
- Corno
Gries: Capanna
Corno
Gries SAC, 50 Plätze mit Daunendecken, Tel. 091 869 11
29 (Hütte), Hüttenwart:Tel. 091 827 30 10 oder 079 261 35 12
- Robiei: Capanna
Basodino CAI, 1856m, Tel.091 753 27 97, ganzjährig
bewartet, traditionelle Tessiner Küche mit regionalen
Produkten (etwas unterhalb vom Stausee)
- Bergsee-Trekking
oberes Vallemagia, 5 Tage, mit Routen- und Sichterheitsinfos:
https://www.vialtavallemaggia.ch/trekking
5. Wandertag:
Robiei - Cristallinapass - All'Acqua
Route: Robiei 1891m - Lago Sfundau 2392m - Passo und
Capanna Cristallina SAC 2568m - Alpe di Cristallina 1800m -
Alpe di Valleggia 1674m - All’Acqua 1614m
Heute geht es von Robiei
zurück ins Bedrettotal. Unser Tagesziel ist der Weiler
All’Acqua mit dem gleichnamigen kleinen Hotel und dem gut
frequentierten Restaurant. Das Gepäck haben uns die Wirtsleute
vom All’Acqua tags zuvor in Ronco kostenlos abgeholt!
Zuerst ein schönes Stück auf dem Fahrweg dem Robiei-Stausee
entlang. Der Weg steigt höher, bald zweigt der Bergweg ab,
hinauf zum Pt. 2341m. Weiter geht es hoch entlang über dem Lago
Sfundau, der noch grosse Eisschollen trägt.
Auf schönem Pfad Richtung Cristallinahütte, die uns
schon lange mit der Fahne zuwinkt. Dort, im modernen Neubau,
kann man natürlich auch übernachten. Wir stärken uns bei einer
tollen Minestrone - und nehmen den Weg unter die Füsse, sanft
absteigend das Val Torta hinunter zur Alpe Cristallina.
Dort treffen wir auf den Bergweg, den wir am 2. Wandertag
schon gegangen sind.
Wir wandern aber diesmal nicht nach Ronco, bleiben stattdessen
länger auf der Höhe und wandern später durch den schönen Wald
sanft hinunter nach All’Acqua, zum Ristorante Albergo
All’Acqua.
Saubere gute Zimmer, gutes Essen. Obschon an
der Nufenenstrasse gelegen, ist es dort ab Abend total ruhig!
Die Postauto Haltestelle liegt direkt vor der Nase.
Links
6. Wandertag:
nochmals ein Abstecher (Rundweg) nach
Italien!
Route: All’Acqua 1614m - Stabilascio 1914m - Alpe
di Formazzora 2128m - San Giacomo und Passo S. Giacomo 2313m
(Grenze) - über dem Lago Toggia zum Rifugio Maria Luisa CAI
2180m - Laghi Boden (wie Tag 4) - zurück zum Passo S. Giacomo
und den gleichen Weg wie beim Anstieg hinunter nach All’Acqua.
Total ca. 6h.
Die Gegend um die Kapelle San Giacomo und den Pass ist so sanft
und liebenswert, dass sich ein zweiter Besuch mehr als lohnt.
Obschon bereits Mitte August, wanderten wir zwischen All'Acqua
und Passo San Giacomo durch herrliche Blumenwiesen.
Über dem Stausee Lago Toggia geht es zum Rifugio
Maria Luisa, das gerade rechtzeitig zur Mittagszeit
einlädt (mit typisch italienischer Küche wie Risotto, Polenta in
allen Varianten!!). Also, ein paar Euro nicht vergessen! Das
freundliche Mädchen hat uns aber erklärt, sie hätte auch harte
Franken genommen.
Zurück geht es auf der Ostseite des Stausees, heisst
Umrundung (oder auf gleichem Weg zurück - 1h), wo wir bei den
kleinen Seen Laghi Boden auf den Weg treffen, der uns vor
zwei Tagen zur Bocchetta Valmaggia geführt hat. Zurück durch die
Blumenfelder nach San Giacomo und hinunter nach
All’Acqua.
Links
7. Wandertag:
Alpe Cruina - Ladstafel / Ulrichen
Alpe Cruina 2002m - Cap. Corno Gries 2338m - Cornopass Pt. 2525m -
Mändeli 2498m über Stocke hinunter nach Ladstafel 1925m
(Postauto Haltestelle). Wer noch Lust hat weiter das Ägenetal
sanft hinunter bis Ulrichen 1346m. Bis Ladstafel total ca.
3h45, bis Ulrichen + 1h45
Diese Wanderung ist von A bis Z ein Genuss!
Nach der Cap. Corno Gries folgt ein herrlicher
Alpengarten, ein Blumenteppich nach dem anderen. Dazu die
Ausblicke vom Mändeli oben zum Blinnenhorn und Ofenhorn, zum
immer noch mächtigen Griesgletscher, zum Greifen nah. Eine
Kulisse, von der man sich fast nicht trennen kann.
Beim Weitergehen Richtung Norden
taucht mit einem Mal ein futuristisches, in dieser einsamen
Bergwelt fast unwirkliches riesiges Windrad auf. Das
Windrad am Gries ist die höchstgelegene Windenergie Europas auf
2465 m.ü. M. Hier wird seit 2011 Windenergie produziert. Weitere
Windräder sollen folgen.
Von hier an führt der Pfad steil hinunter; teilweise wurde die
Route neu angelegt, da der alte Weg im Gebiet Mändeli wegen akuter
Steinschlaggefahr gesperrt ist (2020).
Bald sieht man
unten die Nufenen Passstrasse, die später gequert wird. Dem Hang entlang gelangen wir zur Postautostation
Ladstafel. Alpkäserei mit Verkauf.
Wer müde ist, kann ab Ladstafel per Postauto ins Goms hinunterfahren.
Leider haben wir am Vortag die Fahrt reserviert - und absagen geht dann
nicht mehr. Sonst wären wir bestimmt noch bis Ulrichen gelaufen.
Das schöne Tal hinunter haben wir somit verpasst…
Gepäcktransport:
Da das Wetter gut war, wir keine Sorgen betreffend der
Wetterlage hatten, konnten wir den Grossteil des Gepäcks in
All’Acqua in den einen Rucksack packen (wir hatten zusätzlich zu
unseren grossen Säcken einen dritten, sehr leichten kleinen
Tagesrucksack für solche Möglichkeiten dabei). Den einen grossen
Rucksack konnten wir beim Besteigen des Postautos gegen eine
geringe Gebühr dem Postautochauffeur mitgeben. Voraussetzung
dazu ist, dass das Gepäckstück pünktlich zum Postautohalt, in
unserem Falle "Hotel Nufenen Ulrichen" von jemandem abgeholt
wird. Das klappte denn auch wunderbar.
„Ja, selbstverständlich machen wir das für Sie!“
Bei unserer Ankunft war der Rucksack schon auf dem Zimmer. Es
ist aber zu beachten, dass der Postautochauffeur weiterfährt mit
dem Gepäck, wenn niemand an der Haltestelle zum Abholen bereit
ist!!! Deshalb muss man sich schon gut und lieber zweimal
vergewissern, dass Zeit und Ort abgestimmt werden. Aber wenn man
mit den Leuten redet, öffnen sich viele Möglichkeiten!
Adressetiketten am Rucksack nicht vergessen!
Übernachtet haben wir im Hotel Nufenen in Ulrichen
- eine ganz gute Adresse! Ungekünstelte Liebenswürdigkeit im
schönen kleinen Hotel, sehr persönlich. Hervorragend gute Küche
(Halbpension) zu sehr vernünftigen Preisen. Sehr zu empfehlen.
Abends total ruhig.
Links
8. Wandertag:
Grimselpass - Berghaus Oberaar (T3)
Route: Grimselpass 2164m - Hüsegghütte 2441m -
Sidelhorn 2764m - Triebtenseelicke 2639m - Triebtenseewli
2356m - Bäregg 2451m - Berghaus Oberaar 2338m. Total ca. 3h45
Von Ulrichen zum Grimselpass sind wir schon mehrmals und auf
verschiedenen Routen gewandert, weshalb wir dieses Wegstück
ausliessen und stattdessen bis Oberwald den Zug und
anschliessend das Postauto bis zur Grimsel Passhöhe nahmen.
Wir sind froh, am heutigen schönen Tag
dem Freizeitrummel auf der Grimsel-Passhöhe entfliehen zu
können. Und es ist ja immer wieder wunderbar: ein paar Minuten
laufen - und schon ist man allein! Stille um uns herum. Nur
schnaufen, ja das muss man beim Aufstieg zum Sidelhorn! Ein
grosser Steinklotz türmt sich vor uns auf, grosse Blöcke, durch
die man sich den Weg suchen muss. Aber gefährlich ist es nicht.
Einfach mit Ruhe, Block um Block in die Höhe.
Oben auf dem Sidelhorn die Belohnung: ein herrlicher
Rundblick, hinunter zum Tessin, ins Wallis und über die
Zenralalpen. Beim Gipfelkreuz lässt es sich schön rasten. Der
Grimselverkehr ist weit weg…
Der Abstieg Richtung Westen zur Triebtenseelücke
und schliesslich zum Triebtenseewli führt
grösstenteils auch über Blockfelder. Beim Abstieg ist natürlich
wie immer noch mehr Vorsicht geboten. Nur der Hund, der hat‘s
offensichtlich leichter. Unbeschwert hüpft er von Block zu Block
- vier Beine sollte man haben…
Vor dem Seelein wird’s wieder grün. Und das Wollgras leuchtet
von weitem. Durch einen unglaublichen Blumenteppich noch Mitte
August! geht es lange leicht bergan, an der privaten Bäregghütte
vorbei und zuletzt kurz steil hinunter zum Berghaus
Oberaar, betrieben von den Kraftwerken Oberhasli.
Die beiden Frauen führen das Haus umsichtig und wirklich
freundlich. Es gibt einige einfache Doppelzimmer sowie
Matratzenlager. Ein sehr gutes Abendessen und der herrliche
Ausblick über den See und Gletscher hinauf zum Oberaarhorn
krönen den Tag. Übernachtung im Berghaus Oberaar.
Gepäcktransport:
Auf der Fahrt von Oberwald zum Grimsel übergaben wir wiederum
den einen grossen Rucksack dem Postautochauffeur. Der Bus fährt
ja über die Grimsel, wo wir ausstiegen, gleich nach Guttannen /
Meiringen weiter.
Schon von Ulrichen aus riefen wir also im Hotel
in Guttannen an, erklärten unser Vorhaben und baten, den
Rucksack zur angegebenen Zeit pünktlich abzuholen. Auch hier hat
es perfekt geklappt.
Links:
9.
Wandertag:
Berghaus Oberaar - Handegg
Route: Berghaus Oberaar 2338m - Grimsel Hospiz
1980m - Räterichsbodensee 1767m - Handegg 1401m Total ca. 4h30
(bis Guttannen ca. +2h)
Hoch über dem Grimselsee, der Flanke entlang mit schöner
Aussicht geht es vom Berghaus Oberaar auf guten Pfaden
zurück Richtung Grimsel Hospiz. Erst nach etwa 2h trifft
man auf die Grimselstrasse und muss dieser die letzte
halbe Stunde folgen. Dann zweigen wir links ab und gelangen über
die Staumauer zum Grimsel Hospiz mit Hotel / Restaurant.
Weiter Richtung "Handegg" gelangen wir bald zum sogenannten Sommerloch.
Dort gibt es die Möglichkeit, an einer geführten Besichtigung
tief ins Berginnere zur eindrücklichen Technik der
Stromerzeugung teilzunehmen. Auch gibt es eine grossartige
Kristallkluft zu besichtigen. Beginn täglich ausser Mo. Um 13h
und 14h30. Dauer 1h15, ohne Anmeldung!
https://www.grimselwelt.ch/
Weiter geht es auf schmalem Pfad entlang dem Räterichsbodensee,
den steilen glatten Granit-Felsflanken entlang, wo sich hoch
über uns jetzt wo der Fels trocken und griffig ist, manche
Seilschaften in den in der Szene bestens bekannten Wänden
tummeln. Alle paar Meter trifft man auf ein paar Rucksäcke,
welche die Kletterer hier auf dem Pfad deponiert haben. Da wir
annehmen, dass die Kletterer die Cervelats mit nach oben
genommen haben, lassen wir die Säcke unbeachtet… Und machen bald
darauf an idyllischer Stelle in der Blumenwiese ein kleines
Schläfchen. Wir
beschliessen, nicht weiter nach Guttannen zu laufen (ca.+ 2h).
Weiter unten auf der Handegg ist ein gehobener
Hotelbetrieb entstanden, mit gutem Restaurant, grosser Terrasse.
Von hier führt die „steilste Standseilbahn Europas“ -
106%! - wir haben nachgemessen J, mit Nervenkitzel hoch
hinauf zum Gelmersee. Wir bevorzugen auf
der schattigen Terrasse eine Glace zu löffeln, bevor wir das
Postauto nehmen nach Guttannen. Im gut geführten Hotel
Bären hat man uns den Rucksack bereits ins Zimmer gestellt.
Die nächsten Wandertage führen ins Berner
Oberland, entlang der Route Meiringen / Grosse Scheidegg /
Kleine Scheidegg, mit Abstechern links und rechts. Die ganze
Region ist hervorragend mit dem Öffentlichen Verkehr
erschlossen. Dadurch gibt es hervorragende Möglichkeiten, den
Gepäcktransport selbst in die Hand zu nehmen. Ich beschreibe
dies in den einzelnen Etappen. Da die Möglichkeit mit Hund
Unterkünfte zu finden beschränkt sind, können wir unsere
Übernachtungsorte nicht immer nach der einfachsten Reihenfolge
richten. Aber eben, zum Glück gibt’s überall Bus oder Bahn.
- Übernachtung: Hotel Bären,
Guttannen, Tel 033 973 12 61
Links:
10. Wandertag:
Zwirgi - Schwarzwaldalp
Wir nehmen 8.42h das Postauto bis Innertkirchen und weiter die
Bahn nach Meiringen. Dort am Bahnhof geht die Fahrt mit Postauto
gleich weiter Richtung Grosse Scheidegg bis zur Schwarzwaldalp,
wo wir vor 12 Uhr eintreffen. Wir lassen
das meiste Gepäck dort, nehmen um 14 h den Bus und fahren eine
halbe Stunde zurück Richtung "Meiringen" bis Zwirgi. Und
von dort laufen wir dann:
Route: Zwirgi 971m - Reichenbachfall - Zwirgi -
Schwand 1249m - Rosenlaui 1328m - Schwarzwaldalp 1456m
Total ca. 3h.
Vom Restaurant in Zwirgi (Übernachten an diesem schönem
Ort möglich - aber ohne Hund!) laufen wir hinunter zu den
verschiedenen Aussichtspunkten der imposanten Reichenbachfälle.
Nicht nur diese sind hier Anziehungspunkt, sondern mindestens so
sehr Conan Doyles Geschichten um Sherlock Holmes der gemeinsam
mit seinem Erzfeind Professor Moriarty nach einem
erbitterten Kampf den Wasserfall hinabstürzte… Etwas weiter
hinunter trifft man auf die Bergstation der
Reichenbachfall - Standseilbahn. Zurück geht es nach Zwirgi
und weiter, entlang dem alten Säumerpfad via Rosenlaui,
mit dem wunderbaren gleichnamigen Hotel aus der „Belle Epoque“.
Auch hier könnten wir (hätten wir gerne) übernachten, wenn da
nur unser „Copain sur quatre pattes“ akzeptiert wäre….
So laufen wir weiter auf dem schönen Weg, und gelangen bald
wieder auf die Schwarzwaldalp mit dem gleichnamigen
Hotel / Restaurant.
Hier gab es dann noch wegen unserem Hund - eine Überraschung.
Wir hatten die Übernachtung per Mail vorgebucht. Uns wurde im
Nebenhaus ein Zimmer mit vier Kajütenbetten (und
Gemeinschaftsduschen) angeboten. Preis Fr. 100 mit Frühstück.
Dies aber nicht etwa für das Zimmer - sondern pro Person! Es war
mein Fehler, dass ich dieses „kleine Detail“ - Preis nicht pro
Zimmer sondern pro Person - blauäugig nicht bemerkt hatte, wohl
gerade deswegen, weil der Preis so daneben war. Ich gab dann
auch beim Bezahlen meinem Erstaunen Ausdruck - erfolglos. Dies
war mit Abstand die teuerste Übernachtung der ganzen Wanderung…
Gepäcktransport durch Dritte ist hier nicht möglich, die Hotels
koordinieren nicht miteinander. Da wäre doch noch Nachholbedarf
für Hotels und Transportdienste… Weil uns wiederum bestes Wetter
begleitet, lassen wir für den heutigen und morgigen Tag den
grossen Teil des Gepäcks am Ort. Wir werden es am 12. Tag
abholen.
- Übernachtung:
Hotel / Restaurant
Schwarzwaldalp, Tel. 033 971 35 15, einfache
Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsduschen, Spielplatz,
historische Säge mit Wasserrad (Führungen); die Hotelgäste
reisen mit dem Postauto gratis an, das Gratisbillet gilt
während der Aufenthaltszeit im Hotel. Achtung: Neu dürfen
keine Haustiere mehr hier übernachten.
Links:
- Meiringen
- Rosenlaui - Grosse Scheidegg - Grindelwald, 2-Tageswanderung Nr.306
- Reichenbachfall
und Rosenlaui-Schlucht: Tageswanderung Nr. 711
- Zwirgi
(zwischen Meiringen und Rosenlaui): Gasthaus Zwirgi, Tel. 033
971 14 22, komfortable Zimmer
- Kaltenbrunnen: Berggasthof Kaltenbrunnensäge,
Tel. 033 971 19 08, Touristenlager
- Rosenlaui: Hotel Rosenlaui, Tel.
033 971 29 12, Nostalgie-Gasthaus ohne Komfort, offen Mitte
Mai - Mitte Oktober; die Hotelgäste reisen mit dem Postauto
gratis an
11. Wandertag:
Grosse Scheidegg - First
Route: Grosse Scheidegg 1962m - Gratschärem 2000m -
Scheidegg Oberläger 1951m - Geissbach - Wart 2704m (unter Schwarzhoren) -
Häxeseewli 2464m - Hagelseewli 2339m - ums Ritzengrätli zum
Pt.2278m - Bergstation First 2166m. Total ca. 7h
Natürlich kann man diese Route auch direkt von der
Schwarzwaldalp angehen, wir haben, um ein paar Höhenmeter zu
sparen, den Bus um 9 Uhr auf die Grosse Scheidegg
genommen und sind dann statt von 1450m von 1960m aus gestartet…
Ein wunderbarer, einsamer Wandertag in einer
grossartigen Bergwelt liegt vor uns. Bergwiesen, Bergriesen,
Gletschersicht, Schneefelder, Bergseelein mit und ohne
Eisschollen.
Die erste halbe Stunde ist allerdings alles andere als einsam:
auf der Grossen Scheidegg kommt von Grindelwald her zur
gleichen Zeit ein Bus und spuckt etwa hundert Koreaner Touristen
aus. Mitten im Rudel sind wir fast nicht weitergekommen, weil
alle wollten unseren Hund anfassen und sich mit ihm
fotografieren lassen… So kam denn Caro unverhofft zum
Fotoshooting ganz ohne Casting. Und, so wie die Koreaner mit
digitalen Gadgets ausgerüstet waren, wäre er jetzt sicher sogar
in Koreanischen Social Medias zu finden. Gepostet, gelikt,
gechattet und getweetet J. Jedenfalls, Caro liess das
Gezwitscher mit stoischer Ruhe über sich ergehen.
Heute nehmen wir nicht die direkte Route nach First, sondern wählen eine einsamere Route. Der Weg ist herrlich. Ab Gratschärem gehen nach rechts zur Alpsiedlung Scheidegg Oberläger. Von dort
steigt der Pfad zuerst sanft, später steil an Richtung "Schrybershiri", mehr oder weniger dem Geissbach entlang. Später erreicht
man eine erste Stufe. Dann sieht man vor sich das noch grosse,
verharschte Schneefeld, das man auf der Nordseite am Rand queren
muss - wir befinden uns jetzt unterhalb vom Schwarzhoren. Von der Wart aus hat man einen herrlichen Blick
hinunter ins Hochtäli und zum Faulhorn. Später schweift der
Blick hinunter Richtung Axalp und in der Ferne grüsst der
Brienzersee. Links auf dem Kamm zum steinigen Schwarzhoren sieht
man Silhouetten von Kletterern sich gegen den hellen Himmel
abheben.
Wir wandern am Häxeseewli und Hagelseewli vorbei und biegen am Ende des Tales links ansteigend um
den Höhenzug des Ritzengrätli. Unter uns liegt der Bachsee, und
gegenüber thronen die Bergriesen Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger und Mönch. Dann gehts abwärts zur Bergstation und Hotel First.
In einem Grossbetrieb wie der Bergstation First haben
wir eher Massenabfertigung erwartet, als einen persönlichen
Empfang. Weit gefehlt: so freundlich und herzlich, wie wir
empfangen wurden, haben wir das selten erlebt. Und die
Liebenswürdigkeit des Personals, der Umgang auch untereinander
war durchwegs eindrücklich fröhlich und von einem guten
Teamgeist geprägt. Wir waren wirklich beeindruckt. Das Personal hatte abends irgend einen Anlass in
Grindelwald, weshalb alle am Abend mit der Seilbahn nach unten
schwebten. Alle - bis auf einen. Einen guten Geist in Gestalt
des Portugiesen Pedros, der für uns kochte (und wie gut!), uns
bewirtete und umsorgte mit einer herzlichen Freundlichkeit. Zwei
Gäste, ein Gastgeber in einem Haus, das gleichzeitig bis zu 650
Personen verpflegen kann.
Aber
unseren Sinnen wurde noch viel mehr geboten: wir hatten ein
einfaches Zimmer mit vier Kajütenbetten. Ebenerdig wie es lag,
kamen uns schon vor dem Duschen in der Gemeinschaftsanlage die
Geissen besuchen und lugten, mit vollen Maul käuend durchs
Fenster hinein. Und was für ein Abend,
was für ein Licht! Mir kommt die Passage
im Buch „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ von Johanna Spyri in den
Sinn:
„Peter! Peter! Es brennt! Es brennt! Alle Berge
brennen, und der grosse Schnee drüben brennt und der Himmel.
O sieh! Sieh! Der hohe Felsenberg ist ganz glühend!...“
Und was für eine Nacht! Gegen Mitternacht lag der volle Mond wie
eine riesige Leuchtkugel über der Bergwelt, die Gletscher und
Firne leuchteten über einem feinen, scharf geschnittenen
Nebelschleier über dem Tal. Gegenüber an der schwarzen
Eigernordwand der Leuchtpunkt der Station Eigergletscher - und
drunten die Lichter von Grindelwald. Schlafen ist später!
Staunen und das Herz füllen mit diesen Bildern. Und die Fotos
mit langer Belichtung geben uns heute noch einen Schimmer des
Wunders wieder…
Das Berghaus First ist eine wirklich gute Adresse (vor allem abends, wenn die
Touristenscharen ins Tal hinuntergeschwebt sind und es einsam
wird). Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
- Übernachtung: Berghaus First
ob Grindelwald Tel 033 828 77 88, Zimmer und Lager
Links:
12. Wandertag:
Teil 1: Grindelwald First 2166m - Grindel Oberläger 1950m -
Grosse Scheidegg 1962m ca. 1h30
Auf breitem Weg, den man aber oftmals über einen etwas höher am
Hang gelegenen Pfad ausweichen kann, gelangen wir, immer mit
bester Aussicht auf die Bergriesen des Berner Oberlandes, wieder
zur Grossen Scheidegg.
Wir könnten jetzt direkt weiter Richtung Bäregg,
unserem Tagesziel. Für beide folgenden Tage ist wieder sehr
schönes Wetter vorausgesagt, also kann man fast „mit dem
Handtäschli“ wandern… Deshalb beschliessen wir, nicht die
schweren Säcke zu tragen, sondern „light“ zu wandern.
Wir nehmen 140min von der Scheidegg zur Schwarzwaldalp das
Postauto (15min), schnappen uns den am Vortag zurückgelassenen
grossen Sack, fahren gleich wieder zurück über die grosse
Scheidegg nach Grindelwald. Dort nehmen wir die Bahn bis
Alpiglen, deponieren den Rucksack im schönen Berghaus, in das
wir am Tag 13 abends zurück kommen werden. Die Bahn bringt uns
nach einem Kaffee im schönen Garten des Gasthauses sogleich
wieder nach Grindelwald zurück.
Diese kleine Eskapade war ein reiner Genuss.
Nicht nur das Wandern, sondern auch die Fahrt mit dem Postauto
und der schönen Bergbahn durch eine der schönsten Gegenden der
Schweiz. Menschen kommen von weit her, geben viel Geld aus, um
das zu sehen… Und für uns liegt diese Welt um die Ecke.
Zurück in Grindelwald nehmen wir den Dorfbus bis Hotel
Wetterhorn, wo nach 15 Uhr die Wanderung weitergeht.
Teil 2: Grindelwald Haltestelle Hotel
Wetterhorn 1230m - Milchbach 1348m - Pfingstegg 1393m - Bäregg
Berghaus 1772m total ca. gut 3h
Die Wanderung ist wunderschön. Zuerst ein rechtes Stück im Wald,
später auf aussichtsreichem Weg zur Pfingstegg mit
grossem Restaurant. Bestens frequentiert an schönen Tagen vor
allem, weil von Grindelwald her die Touristen mit der Seilbahn
schweben. Wir löffeln wieder mal eine Glace und gehen dann
weiter Richtung Bäregg. Sind wieder ganz allein.
Der
Weg führt ostseitig hoch und höher in den Einschnitt der Gletscherschlucht,
in die man zeitweise einen Blick erhaschen kann. Wir gehen an
einer Absprungstelle vorbei, für Menschen die den Kick suchen,
den Adrenalinschub brauchen. Hier springen die Bungy-Jumper in
die Tiefe... Wir ziehen den Weg zur Bäregg vor. Auch der ist
abenteuerlich. Schmale Passagen, Stege in die stellenweise
senkrechte Wände gehauen führen der Schlucht entlang wo tief
unten der Gletscherbach rauscht. Die Schlucht kann auch unten
vom Tal her über einen angelegten Steg besichtigt werden.
Am frühen Abend erreichen wir das schöne Berghaus Bäregg,
das auf einer Terrasse hoch über der Schlucht thront. Atemlos,
nicht vom Aufstieg sondern von der Aussicht, schweift der Blick,
dem unteren Grindelwaldgletscher folgend hinauf zu den
firnbedeckten Fischerhörnern. Eine Welt in Eis und Schnee (von der Bäregg aus führt ein blauer Weg hinauf zur
Schreckhornhütte 2529m SAC). Wir bleiben
in der Bäregg und werden freundlich empfangen von den
jungen Leuten, die das private Berghaus führen. Weil man sich
draussen nicht sattsehen kann und es mittlerweile kalt geworden
ist, tut es gut, sich an einem feinen Nachtessen zu erwärmen.
Links:
13. Wandertag:
Bäregg - Alpiglen (T3)
Route: Bäregg 1772m - Marmorbruch 1107m - Lägerli
1508m - Finderalp 1752m - Alpiglen 1616m total ca. 4h30
Nach
einem feinen Frühstück im Berghaus Bäregg machen wir
uns auf die Socken bzw. Pfoten. Dem gleichen Weg, wie wir
gekommen sind folgend, dem Hang entlang hoch über der
imposanten Gletscherschlucht, gelangen wir bald zur Abzweigung, die hinunter
führt zum Marmorbruch. Hier erinnern Infotafeln über
die Geschichte. Seit ca. 1750 wurde bis letztmals 1903 Marmor
gewonnen. Durch einen gewaltigen Gletschervorstoss wurde 1760
der Marmorbruch vom Eis zugedeckt und war während etwa 100
Jahren nicht mehr zugänglich. Im Bundeshaus Bern und der
Universität findet sich Marmor von diesem Marmorbruch aus
Grindelwald. Ein beleuchteter kurzer Tunnel (direkt am
Wanderweg) führt zu einem alten Abbaustollen.
Bald führt der schmale Pfad an die Steilwand und in mehreren
Kehren, teils aus dem Fels gesprengt, hinauf. Wir treffen auf
eine Tafel „Weg für Hunde nicht geeignet, Leitern!“. Was nun?
Caro, mit 38kg und ohne eingebaute Handgriffe im Fell lässt
sich schlecht tragen J. Und fliegen kann er auch (noch) nicht.
Zum Glück liefen wir weiter und trafen nach ca. einer Stunde
auf das Hindernis. Es waren jedoch nicht Leitern! - viel mehr
eine einzige, lange und steile, aber mit schmalen Stufen
angefertigte Eisentreppe, die unser Hund total cool
hinaufwieselte. Allerdings - für manche Hunde stellen solche
Hindernisse unüberwindbare Barrieren dar. Da bleibt dann für
handliche Formate nur Tragen - oder unten bleiben, den Weg
über die Brandegg nach Alpiglen wählen.
Lange bleibt man im steilen und
steinigen Hang des Mittellegi Hörnli, einem Ausläufer
der Eigernordwand. Dann endlich erreicht man wieder die ersten
Bergwiesen und hat einen herrlichen Blick über Grindelwald
hinweg zu Schwarzhorn und Faulhorn, die Gegend wo wir am
Vortag gelaufen sind. Auch hier wieder mancher noch blühender
Teppich. Und wenige Schneerinnen sind zu queren. Nachdem wir
bis hierher gerade mal einem einzigen Wanderpaar begegnet
sind, ist es an der Abzweigung, wo sich unser Pfad mit dem
sogenannten „Eigertrail“ trifft und hinunter führt zum
unten sichtbaren Tagesziel Alpiglen, mit der Einsamkeit
vorbei.
Der „Eigertrail“ (ein werbewirksamer Marketingname) führt von
Alpiglen direkt unter der berühmten Eigernordwand entlang zur
Station Eigergletscher, dessen Licht uns zwei Nächte zuvor im
Berghaus First entgegengeblinkt hat. Dieser Eigertrail wird
geradezu überschwemmt von Touristen - oft aus Asien und ebenso
oft in Turnschuhen, die meist von der Kleinen Scheidegg bis
zur Station Eigergletscher hinauffahren und dann nach Alpiglen
herunterlaufen. Weil man aber kaum „die Nordwand hinaufsieht“
ist der Trail eigentlich nicht wirklich reizvoll - es sei denn
man erinnert sich, dass sich hoch über einem viele Bergerfolge
aber auch sehr viele Bergdramen ereignet haben… Kommt man
hingegen vom Marmorbruch hinauf, wie wir das getan haben, hat
man bis hier zum Abzweig nach Alpiglen hinunter
bestimmt den reizvollsten und abwechslungsreichsten Abschnitt
der Eigerflanke begangen.
Alpiglen: ein kleines Gasthaus
und eine Handvoll Häuser und Speicher. An der gleichnamigen
Haltestelle der Zahnrad-Bahnstrecke von Grindelwald zur
Kleinen Scheidegg gelegen und im Übrigen verkehrsfrei, ist es
vor allem gegen Abend wenn der Touristenstrom versiegt ist,
eine hübsche und stille Oase. Und - ein sehr zu empfehlender
Übernachtungsort. Da sitzt man dann fast allein im kiesigen
Garten, hat eine bezaubernde Aussicht und ein leckeres Essen
aus der guten Küche. Die wenigen Zimmer sind einfach und
hübsch und waren sehr sauber. Eine freundliche Gastlichkeit,
ein hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis, eines der
Besten der ganzen Wanderung ist ein weiterer Grund, wieder
einmal hierher zu kommen…
- Übernachtung: Berghaus Alpiglen ob
Grindelwald 033 853 11 30. Ein paar Zimmer und
Touristenlager.
Links:
14. Wandertag:
Teil 1) Alpiglen 1616m - Mettla 1809m - Kleine Scheidegg
2061m ca 2h30
Mit allem Gepäck auf die Kleine Scheidegg zu laufen, wäre zwar
kein Ding - beim Vorbeigehen an der Bahnhaltestelle
Alpiglen erinnern wir uns aber, dass man Gepäck auch
aufgeben kann: als die Zugbegleiterin in der eben eintreffenden
Bahn aussteigt, fragen wir ganz spontan nach. Natürlich sei dies
möglich, sagt sie, aber schnell müsse es gehen, der Fahrplan
müsse schliesslich eingehalten werden! Wir schmeissen die beiden
Rucksäcke in den Zug, sie sagt noch kurz, bezahlen können wir
dann beim Abholen am Schalter auf der Kleinen Scheidegg - und
schwupps - weg sind Zug und Säcke.
Fast überrumpelt stehen wir einsam und ohne Lasten an der
Haltestelle. Und hüpfen geradezu der Kleinen Scheidegg entgegen.
Sanft aufsteigend geht es durch Wiesen und über Bachläufe höher.
Wir können heute trödeln! So bleiben wir immer wieder stehen,
höcklen in die Wiese, geniessen die Aussicht. Einsam ist es
hier! Das wird sich aber schlagartig ändern, wenn wir auf der Kleinen
Scheidegg ankommen: Ströme von Touristen aus aller Welt
(ausserordentlich viele aus Asien und Arabischen Ländern) werden
hier am Bahnhof kanalisiert und umgeleitet. Irgendwie mit
offenen Mündern hocken wir etwas abseits und starren auf das
Geschehen. Zug um Zug trifft ein, spuckt aus oder füllt ein paar
hundert Touristen und verlässt die Umsteigestelle zwischen
Grindelwald, Wengen und der Station Jungfraujoch. Irgendwie
verrückt. Aber, wie so oft: ein wenig abseits - und man ist
wieder fast allein! Die Menschenströme laufen ja alle auf einer
sehr engen „Menschenbahn“ ab. Verlässt man diese Zone, ist davon
kaum etwas zu bemerken.
Teil 2) Kleine Scheidegg 2061m - Lauberhorn 2472m ca. 3h
Nachdem wir am Bahnhof Kleine Scheidegg die Säcke geholt
haben, suchen wir unsere Unterkunft, das Berghaus
Grindelwaldblick auf, ein paar hundert Meter vom Bahnhof
entfernt. Dort deponieren wir das Gepäck und machen uns auf zum
Lauberhorn.
Lauberhorn, ein Name, ein Begriff der
alle Skifans fesselt. Wo sich alljährlich der Skizirkus tummelt,
und die Besten der Besten um Hundertstelsekunden kämpfen. Wir
kämpfen nicht. Das Lauberhorn zu Fuss zu entdecken birgt keine
Risiken und die Nebenwirkungen sind allesamt positiv. Und,
anders als beim Skirennen wird hier jeder mit einem Podestplatz
belohnt. Ganz oben.
So sind wir denn - wiederum völlig allein! - höher gestiegen.
Steil hinauf über Grashänge quert man das Starthaus zum
Skirennen. Natürlich müssen wir die sacksteile Holzrampe
erklettern - um wenigstens einmal dort zu stehen, wo sich alle
die berühmten Skikanonen der Welt mit einem Urschrei in die
Tiefe stürzen. Ein Foto von meiner Frau,
waghalsig mit den Wanderstöcken auf der „Abschussrampe“ wurde
unseren Söhnen per SMS geschickt, mit dem Titel „Drama am
Lauberhorn“…
Oben auf dem Lauberhorn hat man einen
herrlichen 360° Rundblick. Wieder einmal kann man sich kaum satt
sehen. Die kleine Bank dort oben lässt uns lange verweilen, den
Blick auf die schneeglänzenden Bergriesen des Berner Oberlandes
gerichtet. Erst die aufsteigende Kälte drängt uns zum Abstieg.
Unser Berghaus auf der Kleinen Scheidegg
hat Mehrbettzimmer und Gemeinschaftsduschen. Man hat uns mit dem
Hund ein Vierbettzimmer zur allein Benutzung angeboten. Tagsüber
reger Betrieb, von der Bahnstation her kommen viele Leute herauf
und bevölkern die grosse Aussichtsterrasse. Abends aber wird es
- was für ein Glück - wieder sehr einsam.
Man könnte auch unten, bei der Station im
altehrwürdigen „Grandhotel Bellevue des Alpes“ sehr gediegen
übernachten und hervorragend essen. Dies hat natürlich seinen Preis - Hunde sind zudem nicht
erwünscht.
Links:
Heimfahrt am
15.Tag:
Unglaublich, am nächsten Morgen waren die Bergriesen von dicken
Wolken verhangen. Während vierzehn Wandertagen wurden wir
geradezu verwöhnt von bestem Bergwetter. Wie wenn uns die
Heimreise erleichtert werden soll: heute sieht es nach Regen
aus.
Zwei Wanderwochen. Die erste Woche in einem sehr schwach
berührten, die zweite Woche in einem hoch erschlossenen
Tourismusgebiet. Und trotzdem, alle Wandertage verliefen auch im
Berner Oberland mehrheitlich einsam. Ein paar Schritte von den
„Hauptverkehrsströmen“ weg - und man ist allein, Begegnungen
sind sehr selten. Wie herrlich, dass nicht Alle wandern gehen...☺
- Jungfraubahn
ab Kleine Scheidegg nach Grindelwald oder Lauterbrunnen, Fahrplan
- Wer noch
nicht genug hat: Wanderung Kleine Scheidegg - Wengen -
Lauterbrunnen - Mürren: Vom Thunersee zur Eigernordwand
Infos
und Anmerkungen:
Wenn der Hund mitkommt:
Jeder gesunde, folgsame
Hund mit guter Kondition der kein „Gispel“ ist, der auch an
ausgesetzten Stellen ruhig bleibt und den Meister nicht
stresst, kann die Route gehen.
Die Wanderung führt natürlich zu häufigen Begegnungen mit Wild
oder Schaf- und Ziegenherden, Kuh- und Rinderweiden. Es ist
unabdingbar, dass Hund und Meister solchen Situationen ohne
jede Aufregung begegnen können. Dies ist nicht möglich, ohne
dass diese Begegnungen im Rahmen der Hundeerziehung gezielt
geübt werden.
Es ist unverantwortlich, Hunde in diese Räume zu nehmen, die
nicht gehorchen und solche Situationen nicht kennen.
Dank den vielen Bächen und Seelein die man auf jeder Etappe
antrifft, ist die „Wasserversorgung für den Hund“ sehr gut
gewährleistet. Die Verpflegung verlangt natürlich etwas
Flexibilität. Zumeist ist man Abends nicht in einem Ort mit
Laden, wo man Futter kaufen kann. Wir haben deshalb zumeist
Büchsenfleisch/ Terrine mitgenommen und im Berghaus oder
Gasthaus beim Koch etwas bestellt, eine Schüssel Reis oder
Teigwaren. Da die Unterkünfte durchwegs die Mitnahme von
Hunden akzeptieren, ist dies kaum ein Problem. Manchmal war
dies gratis, mal zahlt man vielleicht fünf Franken.
Wandern (fast) ohne Gepäck:
Die ersten Tage waren
Rundwanderungen. Wir kehrten abends jeweils wieder an den
Ausgangspunkt zurück. Anschliessend hat das Wetter erlaubt,
immer nur mit einem Minimum an Ausrüstung zu laufen. Wir
konnten uns mit dem Notwendigsten begnügen. Gute Windjacke /
Regenschutz und einen Satz Kleider zum Wechseln genügten.
Natürlich läuft es sich leichter, wenn der Sack mit Trinken
und etwas Proviant statt 13-14kg nur 6-7 kg wiegt.
Betreffend Transportmöglichkeiten haben wir aus der Erfahrung
der letzten Jahre gelernt. Nach dem Motto „wo ein Wille ist,
ist ein Weg“. Man muss halt reden mit den Leuten. Es gibt
allerdings auch organisiertes „Wandern ohne Gepäck“. Was uns
abhält, solche im Tourismus angebotene Routen zu wählen ist
der grosse Nachteil, dass eine einmal gebuchte Route auch
eingehalten werden muss, Wetterverhältnisse hin oder her.
Verschiebungen, eine Variante gehen, einen Tag vor Ort
einschalten, sind kaum möglich.
Zimmerreservationen:
Bei allen Hotels und
Berghäusern habe ich zuvor angefragt und ausgehandelt, dass
ich bei explizit schlechtem Wetter ohne Stornierungkosten
kurzfristig absagen gekonnt hätte. Bei jedem der aufgeführten
Hotels wurde eine kurzfristige Absage oder Verschiebung
akzeptiert. In kleineren Hotels, wo die Besitzer sehr oft auch
Wanderer sind, stösst man betr. Wettersorgen des Wanderers
offensichtlich auf mehr Rücksicht.
Von Hunden und Wandern und Hunden in
Betten
Seit über 30 Jahren - wie auch dieses
Jahr, unternehmen meine Frau und ich praktisch jedes Jahr
zumindest zwei Wochen Weitwanderungen im Alpenraum. Fast immer
waren wir begleitet von unserem jeweiligen Hund. Es waren immer
wunderschöne Zeiten, die schönsten Wochen des Jahres. Natürlich
konnten wir sehr viele Erfahrungen sammeln, vor allem auch zum
Thema „Unterkunft mit Hund“. Biwak, Zelt gehörten ebenso zu den
Unterkünften wie auch SAC / CAI - Hütten oder Berggasthäuser und
Hotels. Bei den Hütten ist es oft wirklich schwierig, mit einem
Hund als Begleiter auf Akzeptanz zu stossen. Es ist unabdingbar,
sich vorher bei der Hütte selbst telefonisch zu erkundigen! Wir
durften oftmals mit dem Hund im Winterraum der Hütten
übernachten. Manchmal wurde dem Hund aber auch ein feuchter,
eiskalter Raum, eine Werkstatt oder sogar der Abfallraum
zugewiesen, dem wir dann jeweils nur trickreich entweichen
konnten.
Wir akzeptieren voll und ganz, dass Hunde
nicht überall beliebt und willkommen sind. Die Basis für
Akzeptanz bilden ganz bestimmt: ein wohlerzogener, gehorchender
Hund, ein Hund der anderen Leuten nie, in keiner Situation
lästig fallen soll. Ich fasse das so zusammen: der Hund soll
immer „mein Problem“ sein, nie anderen Leuten ihres. Toleranz
auf Seiten von nicht Hundehaltern kann nur dann erwartet werden,
wenn der Hund sich ruhig und unauffällig verhält und nicht
andere Leute (oder auch andere Hunde) belästigt oder gar
ängstigt. Wir selbst als ausgesprochene Hundefreunde erleben
immer wieder auch haarsträubende Situationen, was Hundehalter
anderen Menschen zumuten. Und genau diese Erlebnisse sind es
dann oft, die Nicht-Hundehalter tendenziell verleiten, „alle
Hunde“ mit dem Bad auszuschütten. Deshalb ist es unumgänglich,
dass der Hund nur als Begleiter in Hütten oder Hotels
mitgenommen werden kann, wenn die vorgenannten
Verhaltens-Bedingungen erfüllt sind. Es sei in Erinnerung
gerufen: nicht der Hund macht die Fehler, sondern die Halter!
Und bitteschön: der Hund gehört nie und nimmer
ins/aufs Bett! Schon gar nicht in fremde Betten. Und weil eben
der Hund nur „ich darf“ oder „ich darf nicht“ kennt, gehört ein
Hund, der zuhause „ins Bett“ darf, nicht in Hotels! Der Hund
wird nie unterscheiden zwischen „fremden“ und „eigenem“ Haus
oder Bett. Wer kann es verargen, dass bei einer Aussage, der
Hund schlafe sogar im Hotelbett, dem ganz normalen
Nicht-Hundebesitzer ein „die spinnen, die Hündeler“ entfährt.
Genau solche Situationen haben wir oft erlebt: wir fragen nach
Unterkunft „mit Hund“, dann ist die Antwort „nein, wir möchten
keine Hunde“! Beim Nachfragen dann: „hören Sie, es gibt
oft Hundehalter, da haben wir nur Probleme damit. Es gibt sogar
solche, die lassen ihre Hunde in den Betten schlafen“ nicht
weit. Niemand, der sich den wirklichen Bedürfnissen der Hunde
widmet, zählt „im Bett der Menschen schlafen“ dazu! Das
Zusammenleben von Menschen „mit“ und „ohne Hund“ erfordert
Toleranz und Respekt.
Als wirklicher Hundefreund und Hundehalter bin ich allein
verantwortlich für die Wohlerzogenheit und das unauffällige,
unproblematische Verhalten meines Hundes. Und nur so kann ich
daran mitwirken, dass auch in Hotels und Hütten, aber auch ganz
allgemein in der Öffentlichkeit Hunde akzeptiert sind.
Walter Fischer
Karten
Landeskarten
der Schweiz, offizielle Karte der Schweizer Wanderwege:
1:50'000 Blatt 265T Nufenenpass / 255T Sustenpass / 254T
Interlaken, bei https://www.schweizer-wanderwege.ch
oder https://shop.swisstopo.admin.ch/
Digitale Karten; Ausschnitte können kopiert werden:
https://map.wanderland.ch,
Wanderwegnetz der Schweiz, mit nationalen und regionalen
Wanderrouten und ÖV-Haltestellen
https://map.geo.admin.ch
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