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zur Detailkarte, gezeichnet mit SchweizMobilPlus |
Weisstannen Dorf - Hängebrücke und
Wasserfälle Batöni - Weisstannen Dorf
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3h25, auf- und
abwärts je 600m, 8km
Weisstannen Dorf
1003m - Sässli, Unterlavtina 1310m
(1h05) - Wasserfassung Gufelbach 1424m - Heuschopf -
Hängebrücke bei den Wasserfällen Batöni 1535m
(1h) - Unterlavtina (40min) - Weisstannen (40min)
Bereits ein Blick auf den Faltprospekt der Panoramakarte Weisstannental zeigt es deutlich: Ringsrum nur steile Berge mit etwas Wald an den Hängen, durch die ab dem Dorf Weisstannen zwei weitere Täler führen. Durch das eine führt die Via Alpina Nr.1 über den Foopass nach Elm, duch das andere führt unser heutiger Weg, der Sardona-Welterbeweg Nr.73, dem wir bis zur Wasserfallarena Batöni folgen werden.
Ab Weisstannen Dorf startet der Weg gemütlich
auf einem Fahrsträsschen leicht ansteigend entlang dem mit
Geröll gefüllten Gufelbach, danach steigt er etwas
steiler durch Wald an, wird schmaler, entfernt sich dabei vom
Gufelbach und führt steil aufwärts über eine Waldlichtung. Bevor
wir wieder in den Wald tauchen, erstaunen uns die riesigen
Felsblöcke im Gelände. (Beim Rückweg hier gut auf die Markierung
achten; es gibt aussen herum die rauhe Spur eines
Raupenfahrzeugs).
Am linken Rand der Raupenspur gehts über Wurzeln steil
waldaufwärts, bis wir beim Sässli auf einem kleinen,
sonnigen Plateau ankommen.
Unser Ziel aber ist Batöni, das in der Regel jeweils erst ab anfangs Juli erreichbar ist. Zuvor müssen von Wegverantwortlichen der St.Galler Wanderwege erst noch die Lawinenschäden des Winters beseitigt werden. In diesem Sommer hatten heftige Regenfälle den bereits instand gestellten Weg nochmals verwüstet. Jetzt aber ist der rot-weiss markierte Bergweg gut begehbar. Nach einem Waldstück rücken die Wände des Gebiets Unterlavtina immer näher, Horn und Marchstein rechts, Remschelen links.Die Lawinenschäden und Erdrutsche in den Hängen sind gut sichtbar.
Den Wald haben wir nun endgültig verlassen. Über
geröllige Wege gehts links oder rechts vom Bach zur Wasserfassung
Gubelbach hinauf; sie gehören den Kraftwerken
Sarganserland, die hier das Wasser aus der Wasserfallarena
Batöni fassen und in 15 Kilometer Druckstollen hinüber zum
Gigerwaldstausee führen.
Bei Heuschopf rücken die Steilwände nochmals
näher zusammen, bevor sich am Talende bei Batöni das
Tal zu einer "Freilichtbühne" weitet und sich unsere Augen an
dem Naturspektakel kaum sattsehen können. Wir aber, mit den
Füssen bereits im sehr erfrischend kalten Wasser, schauen und
staunen zum Piltschinabachfall hoch mit 81m Fallhöhe, zum
Sässbachfall hoch mit 86m Fallhöhe und zum Muttenbachfall hoch
mit 45m Fallhöhe. Wir sehen auch, wie der Guetentalbach vom
Hangsackgrat her und der Lavtinabach von den Grauen Hörnern her
ihr Wasser beisteuern. Wir sind zufrieden: Eindrückliche
senkrechte Felswände, viel Wasser: Ein idealer Picknickplatz
und Kraftort mit Hängebrücke (und
Brückenbuch).
Im Oktober 2017 wurde während zwei Wochen gebaut und die Brücke am 2.6.2018 eröffnet. «In der Vergangenheit wurden jeweils sogenannte «Einjahres-Brücken» erstellt, um das von den Bächen durchschnittene Tal im Batöni queren zu können. Dazu wurde jeden Frühsommer mit den Helikopter Material zur Erstellung der 3 Brücken hochgeflogen. Wurden die Brücken nicht bis zum Herbst bereits durch ein Hochwasser «weggeräumt», wurden diese jeweils wieder mittels Helikopter weggehoben», schreibt Mels Tourismus auf entsprechende Nachfrage. Auch eine Stahl-Fachwerkbrücke wurde im Jahre 2014 weggerissen und zertrümmert. Als dauerhafte Lösung bot sich nur eine Hängebrücke an: Spannweite 51.2m, Stegbreite 0,8m, 10 Meter über dem Bachgrund, damit die Brücke auch bei möglichen Lawinenniedergängen und Hochwasser geschützt ist.
Die Hängebrücke ist die sicherste und trockenste
Möglichkeit, um den Sardonaweg zum Heidelpass und zur
Sardonahütte unter die Füsse zu nehmen. Dorthin wollen wir heute
aber nicht, wir haben uns für eine Genusswanderung entschieden,
kehren bei Batöni um und gehen den gleichen Weg zurück.
In Weisstannen lohnt sich der Besuch des Ortsmuseum
Weisstannental direkt neben der Bushaltestelle
"Weisstannen Dorf". Wer nicht viel Zeit hat, freut sich am
offenen Bauerngarten und dem tollen Spielplatz.
Das Museum, das ehemalige Hotel Post, ist voll von alten
Möbeln, Geschirr und Gegenständen von früher. In der historischen
Gaststube kann man sich stärken, im Lädeli hausgemachte
Geschenke einkaufen.
Kostenpflichtiger Rundgang durch die Zimmer; eine Audio-Show im
Estrich vermittelt packende Einblicke in das Leben von früher.
Eindrücklich die Szene, wo unter Lebensgefahr die Baumstämme auf
dem Seez-Bach bis in den Walensee hinunter geflösst wurden.
Für Gruppen werden Führungen inklusive Apero angeboten.
Das Weisstannental ist Teil des UNESCO -Welterbes Tektonikarena Sardona, und Weisstannen ist ein früheres Walserdorf. Wir kommen bestimmt wieder, denn es gibt ja noch weitere grosse und kleine Wasserfälle im 106 km2 grossen Einzugsgebiet der Seez.
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