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alle 2-Tageswanderungen
Nr. 17
2-Tageswanderung 
Region Disentis
Webcam LukmanierpassWebcam Lukmanierpass
Schwierigkeit: sportlich, T2
Einkehrmöglichkeit: Disentis, Mutschnengia, Platta, Lukmanierpass
Übernachtung: Platta, Lukmanierpass (mit Postauto an diversen Haltestellen erreichbar)
Anreise: Bahn nach Disentis (Fahrplan)
Rückreise: Postauto ab Lukmanier Passhöhe nach Disentis GR oder Biasca TI-

Disentis - Lukmanierpass; Passwanderung auf Pilgerspuren


gezeichnet mit SchweizMobilPlus
1. Tag:
3h10, aufwärts 620m, abwärts 360m

Disentis Bahnhof 1130m - Dorfkirche - Agatha-Kapelle Sontga Gada (25min) - Rheinbrücke 1091m
-
Mompé Medel 1304m (1h) - Mutschnengia 1407m (55min) - Hängebrücke (Punt pendenta) - Pali 1340m - Run Schetg (40min) - Platta Vidg 1380m (10min)

An der Bahnhofmauer von Disentis folgen wir dem Pfeil "Mompé Medel" links ins Dorf hinein. Bei der Dorfkirche biegt unser Weg links ab zur sehenswerten Kapelle Sa.Gada - die älteste von Disentis. Unser nächstes Ziel Mompé Medel throhnt hoch oben am Gegenhang.

Zurück beim Wegweiser, geht's waldabwärts an den Vorderrhein. Nach der Brücke folgt ein steiler Aufstieg durch den Wald zum Dorf Mompé Medel mit der hübschen Kapelle. Hier folgen wir dem Wegweiser "Curaglia". Rund 5min strassaufwärts kommen wir beim Hofladen Stizunetta an den oberen Dorfrand mit Wegweiser; "Mutschnengia" ist unser nächstes Ziel.

Nochmals 5min einem Strässchen entlang, dann zweigt ein schöner Wanderweg rechts ab; zuerst über Treppen, dann zwischen alten Trockenmauern wandern wir hangaufwärts. Wo wir wiederum auf die Strasse treffen, finden wir gegenüber die Fortsetzung des Wanderwegs. Durch Wiesen und Weiden wandern wir schräg aufwärts, bis wir beim Waldeingang die 150 Höhenmeter ab Mompé Medel erreicht haben. Im Wald Richtung "Mutschnengia", an einem modernen Bildstock vorbei; er erinnert daran, dass hier seit frühester Zeit Pilger vorbei kamen.

Auf bequemem Weg ohne grosse Höhendifferenz wandern wir durch Wald und Wiesen ins Val Medel hinein. Gut zu erkennen ist am Gegenhang das Dorf Curaglia. Wir aber streben "Mutschnengia" zu. Kurz sind wir irritiert, weil unterhalb auch ein Weg verläuft, doch der obere ist richtig. Wir treffen auf die Strasse, auf der wir in 5min aufwärts zum Dorf Mutschnegnia gelangen. Es lohnt sich, im nahe gelegene Restaurant einzukehren - auch übernachten könnte man hier oben in völliger Ruhe und mit Blick über's Tal.

Wir wollen noch ein Stück weiter. Die Route bleibt oben bei den alten Holzhäusern, dreht links um sie herum zur Punt pendenta, der Hängebrücke. Über blickdichte Bretter, seitlich geschützt durch Drahtgeflecht, wagen es auch Zaghafte, die wacklige Brücke zu durchschreiten. Auf der andern Seite gibt es Ruhebänke und einen kurzen steilen Treppenweg waldaufwärts. Oben kommen wir aus dem Wald. Wir geniessen die schönen Wege schräg abwärts, bis wir bei der Verzweigung oberhalb der Kapelle von Pali die Richtung wechseln. Schöne Wiesenwege auch hier bis Run Schetg

Zusatzvariante: Ab Run Schetg bis zur nächsten Bushaltestelle Platta Pardé (links via "Platta Vidg" oder rechts herum) ist es etwa gleich lang, ca.50min. - Siehe auch Wanderzeiten vom Wanderweg zu den Haltestellen.

Für heute sind wir genug gewandert, und bald kommt das Postauto, das nur alle 2 Stunden fährt, zudem ist "Platta Vidg" unterwegs die einzige Postauto-Haltestelle mit Einkehrmöglichkeit. Also queren wir über die Brücke zum Weiler Platta Vidg, bestaunen die hübsche Dorfkirche und haben noch Zeit zum Einkehren im Hotel dalla Posta.

Übernachten: Unser Plan - wir wollen auf der kühleren Passhöhe im Hospezi übernachten. Einstieg je nach Zeit ab "Platta Vidg" oder "Platta Pardé "

Wegweiser Disentis
Wegweiser Disentis
Mompe Medel, Blick auf Disentis mit Kloster und Kapelle Sontga Gada
Mompé Medel, Blick Disentis
Kapelle Mompé Medel
Kapelle Mompé Medel
schöner Weg oberhalb Mompé Medel
oberhalb Mompé Medel
Hängebrücke Mutschnengia
Hängebrücke Mutschnengia
links im Bild die Kapelle von Pali
Pali und Platta
Kirche von Platta, Val Medel
Kirche Platta, Val Medel


gezeichnet mit SchweizMobilPlus2. Tag:
5h30, aufwärts 810m, abwärts 290m
Platta 1380m - Run Schetg - Drual 1411m - Matergia - Acletta, Abzw.Pardé 1420m - Durschei, Abzw.Fuorns 1439m (1h) - Acla 1473m (15min) - Clavarut 1572m - Sogn Gions 1600m (40min) - Sogn Gagl (40min) - Staumauer Lai da Santa Maria 1910m (1h10) - Brücke Val Rondadura - Hängebrücke Val Termine 1925m (1h15) -  Lukmanier Passhöhe 1977m (30min)

Wer auf dem Pass übernachtet, hat heute die Möglichkeit, zum gestrigen Endpunkt zurück zu fahren. Auch talabwärts laufen wäre eine Option, kann man so doch die 2x20minartbelag bei Hitze anstatt im schattenlosen Aufstieg im Abstieg wandern. Die folgende Beschreibung hingegen knüpft an den gestrigen Tag an.

Ab Bushaltestelle Platta queren wir wiederum über die Brücke zum Weiler Run Schetg, wo wir unsere Passwanderung fortsetzen. Die ersten ansteigenden 20 Minuten verlaufen auf Hartbelag. Schöner Dorfbrunnen in Drual. Beim Wegweiser am Dorfausgang nicht dem einladenden Wiesenweg aufwärts folgen, sondern bis Matergia auf dem Strässchen bleiben - wir überqueren dabei ein Gebiet, das lawinengefährdet ist und gesperrt sein kann.

Schöne Wiesenwege ab Matergia, an braungebrannten Walserhäusern und kleinen Tobeln vorbei. Auf der andern Talseite sehen wir Pardé mit seiner Pestkapelle. Bei Acletta halten wir die Richtung und können uns auf ein besonderes Wegstück freuen. Die Route verläuft direkt am Medelser Rhein (Rein da Medel) entlang und führt dann auf Bretterstegen um die Felsen herum, gesichert mit Handlauf. Auf Wiesenwegen geht's weiter, an einem kleinen Picknickplatz mit Trinkbrunnen vorbei nach Acla.

Die nächsten 20 Minuten verlaufen auf Hartbelag; das Strässchen kurvt aufwärts zum Hof Clavarut, von wo ein Pfad durch den aussichtsreichen Wiesenhang führt. Ab Denter-Vals geht's abwärts und über die Brücke nach Sogn Gions, ein grösserer Ort an der Passstrasse (die Bushaltestelle befindet sich links). Am Rand der Strasse laufen wir 4min durch das Dorf. Wo die Kapelle über einem Felssporn thront, zweigt der Wanderweg halbrechts ab.

Nun folgt ein erholsamer Weg mit reicher Flora dem Lauf des Bachs entlang. Die Strasse verläuft oberhalb der Gebüsche, meist ist sie nicht zu sehen, selten zu hören. Wir haben diese meditative und landschaftlich schöne Strecke sehr genossen, obwohl sie fast endlos scheint. So hatte Eisenbahnpionier Alfred Escher Pläne für eine Eisenbahnverbindung über den Lukmanierpass geschmidet (doch schliesslich realisierte er das Gotthard-Projekt). Beim Weiler Sogn Gagl erzählt eine Tafel, dass es im Mittelalter ein Hospiz war, wo Pilger und Säumer sich ausruhten und die Verwundeten und Kranken gepflegt wurden. Noch heute gehören Alp und die Kapelle aus dem 11.Jahrhundert zum Kloster Disentis. Weniger schön ist der Satz, dass "Mitte April 2010 die Glocke der Kapelle gestohlen wurde".

Von weitem ist der Lukmanier-Staudamm zu sehen - mit jedem Schritt kommen wir ihm näher. Bei der Talstation der militärischen Seilbahn auf den Piz Scopi wechseln wir über die alte Steinbrücke zur andern Talseite. In gut angelegten Kurven steigen wir auf dem Wiesenweg bergauf zur Staumauer. Schöner Blick über den Lai da Sontga Maria bis zum Hospiz! PS: Wer abwärts wandert, folgt auf dem Staudamm dem Pfeil "Acla" (andere Ziele wie ""Val Medel" oder "Disentis" fehlen!).

Wanderer bleibt der westliche Uferweg; er ist naturnah, aber ziemlich beschwerlich und zeitaufwändig mit seinen vielen Deltas und den felsigen Wegen. Doch wenn man sich darauf einstellt, kann man ihn geniessen. Die ersten 20 Minuten vom Staudamm bis zum Ziegenmelkstand eingangs Val Rondadura verlaufen auf breitem Weg nahe dem Stausee. Oberhalb vom Melkstand steht ein Wegweiser (nach rechts ginge es in einer Stunde zum Lai Blau). Unsere Route führt halblinks durch eine verkotete Weide, wo der Weg nicht ersichtlich ist. Einfach schräg zum Viehzaun gehen - ab dort sieht man den Weg deutlich; er führt abwärts zur Brücke. Auf der andern Bachseite geht's um den Hang herum. Der Weg ist hier schmal und felsdurchsetzt - rasch kommt man hier nicht vorwärts. Im Auf und Ab verläuft er oberhalb vom Ufer, immer mit Blick auf den See und die gegenüberliegende Galerie.

Beim Delta des Medelbachs müssen wir ein gutes Stück Richtung Val Termine wandern (und dabei aufpassen, dass wir nicht den Weg ins Val Cadlimo erwischen), bis links eine filigrane Hängebrücke über den Bach führt - eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Durch eine schöne Moorlandschaft gelangen wir zur Passroute "Passo dell'Uomo". Dem steinigen Weg folgen wir abwärts bis zur breiten Naturstrasse am Seeufer. Ihr entlang wandern wir um zwei Hügel herum, bis wir auf der Lukmanier Passhöhe das Hospezi erreicht haben.

Oben ist die Kantonsgrenze Graubünden / Tessin. Alle 2 Stunden fahren Busse nach Disentis oder Biasca. Wer mag, kann mit der Passwanderung ins Tessin weitermachen - empfehlenswert!

Medelser Rhein bei Durschis
Rein da Medel bei Durschis
altes Walserhaus Nähe Sogn Gions
Walserhaus Nähe Sogn Gions
Lukmanier, Val Medel, Blick zur Staumauer
Blick zur Staumauer
oberhalb Melkstand, Einschnitt ins Val Rondadura, Blick auf Lai da Santa Maria
Lai da Santa Maria
felsdurchsetzter Weg am linken Ufer des Lai di Santa Maria
felsdurchsetzter Uferweg
filigrane Hängebrücke über den Reno di Medel
Hängebrücke, Val Termine
Hospezi auf der Lukmanier-Passhöhe, neue Rampe zur Galerie
Hospezi auf Lukmanierpass
Wegweiser auf dem Lukmanierpass, Juli 2022
Lukmanierpass
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Wanderzeiten von den Wanderweg-Abzweigungen zu den Postauto-Haltestellen:

ab Run Schetg, Abzw.Platta: 7min
ab Run Schetg bis zur nächsten Bushaltestelle Platta Pardé (links oder rechts herum): 50min
ab Acletta, Abzw.Pardé: 15min
ab Durschei, Abzw.Fuorns: 5min
ab Acla: 3min
ab Acla, Uferweg nach Pardatsch: 30min
an der Haltestelle Sogn Gions kommt man vorbei
ab Sogn Gagl: 5min
ab Staumauer: über den Staudamm zur Haltestelle Platta, Lai da Santga Maria, 10min
ab Lukmanier Passhöhe - Acquacalda (1h15) - Olivone (3h20)


Gasthäuser
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Wanderungen in der Gegend

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