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Wegmarkierungen

Als Wanderer ist man sich kaum bewusst, wieviel Arbeit in der Instandstellung der Wanderweg-Schilder und in der Signalisationen der Wege liegt. Zu diesem Thema hat Henrik Silberstein folgenden spannenden Text eingesandt:

"Glarner Wanderwege - Wegmarkierungen erneuern -  Impressionen einer Begehung

Halten wir uns doch mal diese Zahlen vor Augen: das Strassennetz der Schweiz umfasst etwa 55 000 km. Der Ausbaustandard ist europäisch betrachtet sehr hoch und der Unterhalt dazu auch im Vergleich mit andern Nationen immer noch feudal, abgesehen von Baustellen, die uns hin und wieder ärgern!

Sind wir zu Fuss oder mit dem Bike unterwegs, freut uns, ein gut signalisiertes Wander-Wegnetz von 60 000 km  beanspruchen zu dürfen - doch wir ärgern uns, wenn die Markierungen, besonders im Vor- und Alpenraum verblichen, ausgewaschen, überwuchert oder weggespült wurden. Schlimmer noch, wenn diese von Vandalen entweder mutwillig abgerissen oder umgedreht werden! Ganz im Gegensatz zu den befahrbaren Strassen, ist der Unterhalt des Schweizerischen Wanderwegnetzes eine Sisyphusarbeit  - dazu kommt, dass diese Arbeit nur dank freiwilliger/ehrenamtlicher Tätigkeit überhaupt möglich ist. Die Wanderwegs-Markierungen fallen ins Aufgabengebiet der kantonalen Sektionen des SAW (Schweizerischer Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege - heute auch Swisshiking). Während der Kanton Glarus z. B. etwas mehr als 800 km Wegnetz zu betreuen hat, sind das in Graubünden über 11 000 km!

Ausser den unmittelbaren Zustiegswegen zu den SAC-Hütten, sind die  Kantonalsektionen des SAW für sämtliche Markierungen zuständig, also auch hoch oben in den Bergen - die Markierungsfarben sind entweder auf Rhomben oder Richtungsanzeigern angebracht und es darf davon ausgegangen werden, dass diese hinreichend bekannt sind, welche Farbe für welche Wanderungsebene zuzuordnen ist (siehe Anhang).

Meine erste Begegnung überhaupt mit einem Team, das eben diese Markierungsarbeiten ausführt, hatte ich vergangenen Mittwoch, 9. August 2006. Dem vorausgegangen ist ein Briefwechsel zwischen dem SAC / SAW und mir. Bereits ein paar Tage später erhielt ich von den Glarner Wanderwegen ein Anfrage, ob ich Lust hätte, an einer Begehung teilzunehmen? Als ich in Enneda aus dem Zug stieg, begann es gerade heftig zu regnen. Begrüsst wurde ich von Ruedi Blumer (Glarner Wanderwege)  und Felix, als Dienstgefährt stand am Bahnhof der Suzuki Jimmy von Felix, der als Vertreter des Tourismusbüros waltet. Wetterkapriolen sind kein Hindernis - es wird bei jedem Wetter im Sommer markiert, selbstredend ist sonnige Witterung am Besten, dann kann unbedenklich gemalt werden. Für Tätigkeiten wie Richtungsanzeiger und Rhomben (Alu) anbringen, Schilder auswechseln, stört der Regen lediglich dem Arbeitenden!

„Auch nach der Einführung der Norm am 1. Februar 2006 wird die bisherige Signalisation der Wanderwege in grossen Teilen erhalten bleiben. Sie wird gewissermassen einem «sanften Face-Lifting» unterzogen und um einige neue Signalisations-Elemente erweitert“ - das steht im Leitbild des SAW. Das hat zur Folge, dass beschriftete Tafeln, die zum Teil geradezu antiquarisch daherkommen, „ihr“ Dasein ausgehaucht haben, und erstattet werden mit Piktogrammen. Wohl wissend, dass das nicht alle freut. In einer Zeit, in der aber bestes Kartenmaterial zur Verfügung steht und auch zunehmend (noch eher vereinzelt) GPS zur Anwendung gelangt, findet auch hier eine Wandlung statt.

Wir haben zusammen am Mittwoch zwei Wanderwege auf den neuesten Signalisationsstand gebracht: um Ennenda. Gelb hiess die Tagesfarbe und unterwegs kam es immer wieder zu kleinen Gesprächen mit Anwohnern, ob an deren Hausmauern oder am Speicher ein gelber Rhombus angebracht werden dürfte - mit einem Nein war nicht zu rechnen!

Ich hab mich für den kommenden Mittwoch bei Ruedi schon angemeldet - denn ich bin anderswo froh, wenn ich auf eine gute WW-Markierung bauen kann. Der Erlebniswert wird dadurch gesteigert - ich bin gerne in der Schweiz unterwegs, auch zu Fuss."

Aug.2006 - herzlichen Dank!
 

Die Kennzeichnung der Wanderwege in der Schweiz stützt sich auf die Richtlinien, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) und dem Schweizer Alpenclub SAC herausgegeben werden. Neben den Alpin-Wanderwegen (weiss-blau-weiss), den Kultur- und Themenwegen (braun) und den Winter-Wanderwegen (pink) sind die Wanderwege wie folgt eingeteilt (siehe ausführliche SAC-Skala )
 
Grad Weg/Markierung/Gelände Anforderungen Beispiele aus Wandersite.ch
T1 
Wandern
Weg gut gebahnt
Gelände flach oder leicht geneigt,
keine Absturzgefahr;
falls nach SAW-Normen markiert: gelb
(leicht bis sportlich)
Keine (ausser Kondition bei längeren Touren)
Orientierung problemlos, auch ohne Karte möglich.
Turnschuhe oder leichte Wanderschuhe.
Appenzeller Witzwanderweg
Üetliberg - Albispass
Burgenweg Domleschg
Rigi Scheidegg - Kaltbad
Thurweg
T2 
Bergwandern
Weg mit durchgehendem Trassee;
falls SAW-konform markiert: weiss-rot-weiss
(sportlich)
Gelände teilweise steil,
Absturzgefahr nicht ausgeschlossen;
etwas Trittsicherheit, elementares Orientierungsvermögen.
Trekkingschuhe sind empfehlenswert.
Eiger-Trail
Foopass
Ofenpass - Sta Maria
Gommer Höhenweg
Mte Lema - Mte Tamaro
T3 
anspruchsvolles Bergwandern
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar, 
ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein, 
ev. braucht man die Hände fürs Gleichgewicht;
falls markiert: weiss-rot-weiss  (heikel)
Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr,
Geröllflächen, weglose Schrofen; 
gute Trittsicherheit, durchschnittliches Orientierungsvermögen, elementare alpine Erfahrung.
Gute Trekkingschuhe.
Europaweg
Combe Grède - Chasseral
Segnespass
Grosser Mythen
Schwändiflue

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