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Kaum zu glauben, aber in einer Viertelstunde vom Neat-Bahnhof Visp wandern Sie auf einer der spektakulärsten Wasserfuhren des Wallis. Denn auch Visp und Brig verfügen noch über alte Wasserkanäle, die wieder zu touristischer Beliebtheit gelangen. Die «Visperi», wie die beeindruckende, teilweise aus nahezu vertikalen Felswänden gehauene Wasserleitung heisst, bringt das Wasser aus dem Nanztal nach Visp. Man nimmt an, dass die meisten der heute noch bestehenden Wasserleitungen in der Region schon Jahrhunderte alt sind. Gewandert: Mai 2010
3h15, auf- und abwärts je 370 m
Route: Visp 684m - Friedhof
- Abzw.Hubel 690m (15min) - Suone Visperi 729m (10min
h) - Abzw.Eyholz 768m (40min) - Resti 973m (50min) -
Gamsa-Brücke 723m (30min) - 688m - Waldmatte 760m (20min) -
Suone Gliseri 750m - Oberdorfgasse - Glis Kirche 680m
(30min)
Beim Bahnhof Visp sucht man vergeblich Wanderwegweiser. Am einfachsten schlendert man durch die verkehrsfreie Bahnhofstrasse mit den vielen Läden und Restaurants, hält auch nach der Kreuzung mit einer Fahrstrasse die Richtung (den Wanderwegweiser nach rechts nicht beachten) und gelangt durch die Fussgängerzone in die hübschen Altstadt. Rechts am Haus gibt es einen ersten Wegweiser Richtung "Visperterminen"; er führt an historischen alten Häusern und der über der Stadt thronenden Martinskirche vorbei zum Friedhof, wo sich die Wanderwege teilen.
Hier wählen wir nicht die direkte Route nach "Eyholz" (sie in der Strassenkurve nach dem Spital steil waldaufwärts zur Visperi, wo sich die Routen treffen). Wir wollen die Suone "auskosten" und wandern noch ein Stück geradeaus Richtung "Oberstalden/Visperterminen". Der leicht aufwärts führenden Sankt-Jodernstrasse folgen wir rund 5 Minuten bis zum Wegweiser am Fuss des Hubels (kleiner Rebberghügel), wo wir die markierte Route rechtwinklig nach links verlassen. Auf direktem Weg hangaufwärts zur Fahrstrasse (Nähe Ortstafel). Gegenüber befindet sich eine Obstplantage und ein Bienenhaus; rechts davon führt ein schmaler Pfad kurz aufwärts zur Wasserleitung Visperi. Ab hier ist der Weg markiert.
Der Pfad neben der Wasser führenden Suone führt zunächst einem kleiner Rebberg mit Trockenmauer entlang. Aussicht auf Visp, die Lötschberg Südrampe und die Berge. Im anschliessenden Wald, wo sich die Wanderwege kreuzen, hört man bereits das Klopfen des Hammers vom Wasserrads; es zeigt von weitem den Wasserstand der Suone an. Leider ist auch der Lärm des Bahn- und Autoverkehrs nicht zu überhören, befindet man sich doch nur 150m über der Stadt - aber in einer völlig anderen Welt. Das Gelände zu unserer Linken fällt nun steil ab, zur Sicherheit sind am Felsen Geländer angebracht. Hier ist vorsichtiges Gehen angesagt, ein Stolpern wäre fatal. Der Weg ist jedoch bestens unterhalten und für trittfeste Wanderer ungefährlich.
Allmählich kommen wir um den Hang herum ins Rhonetal. Nur zu bald endet die spektakuläre Suonenwanderung; wir gelangen in offenes Weidegebiet. Im Sonnenhang über dem Industriegebiet von Eyholz ist gut die Lötschberg-Bahnlinie zu sehen. Bei der Wanderwegkreuzung beginnt für die Kurzwanderer nach "Eyholz" der Abstieg ins Tal. Zehn Minuten später gibt es eine zweite Abstiegsmöglichkeit.
Leider geht es nun nicht länger der Suonen entlang (siehe Rückmeldung "das stimmt nicht mehr"). Der Wegweiser zeigt hangaufwärts Richtung "Rohrberg". Bald mündet der Weg in ein Kiessträsschen, dem wir aufwärts folgen (Markierung fehlt). Gut angelegt steigt die Route im lichten Föhrenwald; wunderbar duftet es vom Harz der Föhrenzapfen. Nach einem steileren Wegstück sind wir im Resti, dem höchsten Punkt des heutigen Tages angelangt; tolle Aussicht, passend für eine Rast.
Ebenso sanft gehts dem lichten Waldhang entlang abwärts, bis wir am Waldausgang die "Visperi" wieder kreuzen. Die letzten Höhenmeter gehts auf steilem Schottersträsschen abwärts zur Gamsa-Brücke. Der Taleingang ins Nanztal ist gesperrt, eine Sprengstofffabrik hat dort ein ideales Gelände für ihre Fabrikhallen gefunden. Wir befinden uns am Kulturweg von Gamsen, das in 10 Minuten erreicht werden könnte.
Richtung "Glis/Brig" gehts strassabwärts; 5 Minuten später wählen wir beim Wegweiser auf Anraten einer Einheimischen den schönen Waldmattenweg. Dazu müssen wir nochmals 70 Höhenmeter durch Wald und landwirtschaftliches Gebiet aufsteigen; bei der Waldmatte beginnt eine Natur-Waldstrasse, der wir eine Viertelstunde lang folgen. Bevor es abwärts geht, wechseln wir auf den idyllischen Waldpfad der Höhenkurve entlang. Nach Überschreiten eines ausgetrockneten Bachbetts.befinden wir uns nochmals neben einer Suone, der "Gliseri". Über einen Wiesen-Trampelpfad der Wasserleitung entlang erreichen wir bei einem Gehege mit schönen Walliser Schwarzhalsziegen die obersten Häuser von Glis-Brig..
Auf der Wildigasse hinunter zur Lärmwand der Autobahn und rechts (Holzgasse) zur Unterführung: Durch die Oberdorfgasse, an alten Walliser Stadeln vorbei, wandern wir dorfabwärts. direkt auf die spätgotische Wallfahrts-Kirche zu, wo sich die Bushaltestelle "Glis Dorf" befindet.
Wasserrad mit Hammer |
Visperi, gesichertes Wegstück |
Aussichtspunkt Resti |
Sicht ins Rhonetal (Visp) |
Schwarzhalsziegen ob Glis |
Theoretisch kann man sogar entlang der Suone ins Nanztal wandern... durch den stillgelegten Tunnel der Suone (der inzwischen durch einen grösseren Stollen ersetzt wurde). Das würde ich aber nicht zur Nachahmung empfehlen. Es ist staubig im Tunnel, und ich hab mir da drinnen den Kopf angeschlagen.
Hartgesottene Suonenfans können die Visperi auch mit der Rohrbergeri kombinieren, diese Suone im Nanztal ist wirklich haarsträubend, und sehr empfehlenswert, aber nur für schwindelfreie Menschen. Andreas Gossweiler"
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