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Nr. 634
Tageswanderung
Region Brig
WebcamWebcam Brig
Schwierigkeit: sportlich, T2
Einkehrmöglichkeit: Gardemuseum, Naters, Brig
Anreise: Bahn nach Lalden VS (Halt auf Verlangen)
Rückreise: Bahn ab Brig  -(Fahrplan)
 Wanderland-Karte
Detailkarte, gezeichnet mit SchweizMobil Plus

Lötschberg Südrampe Lalden - Naters - Brig

  • Aussichtsreicher Weg am Sonnenhang des Rhonetals; bei Schneefreiheit fast ganzjährig offen
  • Zur 100-Jahr-Jubiläum der BLS wurde 2013 der Bahnweg der Lötschberg-Südrampe entlang erneuert und ab Lalden bis Brig verlängert, Infotafeln, Bänke, Picknickplätze, unzählige Treppen erstellt, Wege gesichert und die Drieschtneri-Suone wiederhergestellt.
  • Schwierig ist der Weg nicht - aber ungeeignet für Wanderer, die beim Treppensteigen auf einen Handlauf angewiesen sind
  • Für Hunde kein Problem (Leinenpflicht), doch wegen der oft engen Verhältnisse bei "Gegenverkehr" eher mühsam
  • Wer länger wandern will, kann bereits in Ausserberg oder Eggerberg starten
  • Unterdessen ist der Weg 2014 mit dem "Prix Rando" der Schweizer Wanderwege ausgezeichnet worden.
  • Lötschberg Südrampe Hohtenn - Ausserberg - Eggerberg - Lalden, 2-Tageswanderung Nr.353
  • Video und Infos über den Weg: https://www.bls.ch/de/freizeit-und-ferien/ausfluege/loetschberg-suedrampe (aktuell: siehe "Verfügbarkeit")
  • Im Winter geschlossen (Dez. - März): https://www.loetschberg-region.ch
Aussichtsfelsen mit Steintischen, nach Lalden, im
                  Bild die BLS Drieschtneri-Suone an der
                  Lötschberg-Südrampe oberhalb Brig

3h15, aufwärts  430m, abwärts  550m
Lalden Bahnstation 801m - Aussichtsfelsen - Picknickplatz oberhalb Thermalbad
780m (25min) - Mundbach 840m (1h) - Drieschtneri-Suone 890m - Picknickplatz an der Suone (30min) - Gardemuseum 740m (50min) - Maria-Hilf-Kapelle - Naters Kirchplatz 688m (15min) - Brig 684m (15min)

Picknickplatz direkt über dem Thermalbad BrigerbadIm einsam stehenden Stationshäuschen von Lalden steht ein Gratis-WC zur Verfügung; das macht den Start bereits sympathisch. Die erste halbe Stunde wandern wir gemütlich dem Bahngleis entlang, manchmal etwas unterhalb. Beim grossen Felsen (mit Aussichtskanzel) überblicken wir das Rhonetal. Spannend, wenn so nah ein Zug vorbeisaust. Zehn Minuten später gelangen wir zu einem grosszügigen Picknickplatz mit einer Reihe von Tisch und Bänken und einer Panoramatafel; direkt unter uns im Tal liegt das Thermalbad Brigerbad und der grosse Campingplatz (Abstiegsmöglichkeit).

steile Treppe
              ohne Geländer beim PicknickplatzDie Geleise verschwinden in einem Tunnel - für den Rest der Strecke befinden wir uns oberhalb der Bahnlinie und hören die Züge mehr, als dass wir sie sehen. Steile Steintreppen führen über den Bahntunnel - wer nicht trittfest ist und einen Handlauf vermisst, kehrt hier besser um, denn es werden noch hunderte von Treppenstufen zu überwinden sein. Nach der Treppe führt der Weg dem Sonnenhang entlang, unterbrochen durch ein Waldstück. Typische Steppenvegetation; wilde Berberitzen, Wermut, Wachholder- und Sträuche aller Art durften um die Wette. Unter einem riesigen Felsen mit Bänkli könnte man bei Unwetter Zuflucht nehmen.

Waldbewässerung im
                Schutzwald von BrigWieder im Wald, treffen wir auf ein paar Walliser Stadel und die ersten Bewässerungsrohre. Infotafeln erklären, dass der ganze Hang früher abgeholzt wurde und dass die Bahn Millionen von Jungbäumen pflanzen liess, um die Geleise und das Tal vor Lawinen und Erosion zu schützen. Dabei hat man die Drieschtneri-Suone und ein ganzes Bewässerungssystem gebaut. Manchmal wird auch der Wanderer ein wenig berieselt..

Ein felsiges Gelände wird mit Hilfe einer Reihe von Steintreppen überwunden. Oben wandern wir wieder durch aussichtsreiches Gebiet mit südlicher Vegetation. Über dem Rhonetal sehen wir die wilde Gamsa-Schlucht, davor die Landmauer von Gamsen, eine ehemalige Talsperre gegen Viehraub, Plünderung und Brandschatzung aus dem 14.Jahrhundert.

Im nächsten Waldstück queren wir den Mundbach, der das ganze Bewässerungssystem speist. Später wird ein Tobel elegant auf einer filigranen Brücke gequert, dazwischen schöne Ausblicke ins Rhonetal und in die Berge. Mitten im Wald kommen wir an einer neuen Holz/Steinhütte vorbei; der Eingang ist heute geschlossen. Aufwärts gehts zur Drieschtneri-Suone auf 890m; sie ist im Besitz der BLS und verläuft nahezu schnurgerade von Nord nach Süd. Das Wasser dient vor allem der weitverzweigten Berieselungsanlage für den Schutzwald. Sie wird intensiv überwacht und muss stets neu reguliert werden.

An Trockenmauern, Felsen und nah dem Abgrund entlang führen Wasserleitung und Wanderweg bequem ebenaus, mit Geländern gut gesichert. An einem Felsensporn wurde etwas erhöht ein kleiner Picknickplatz eingerichtet - ein Traumplätzchen mit Aussicht! Wir geniessen den schönen Suonenweg, die wir nur zu bald verlassen müssen.

Blick über Brig zum
              Simplonviele Steintreppen (ohne Geländer) säumen den WegIm abwechslungsreichen Ab und Auf gehts über Treppen und sandige Wege; dort, wo sie nass geworden sind, heisst es vorsichtig wandern. Bei einer Infotafel zum Thema "Bahnlinien" liegt uns der ganze Talboden von Brig zu Füssen, gegenüber der Simplonpass. Nach einem kurzen Aufstieg über Felstreppen gehts auf der andern Seite wieder hinunter, und einer riesigen Felswand entlang. Wenn man bedenkt, welch ein Aufwand deren Bau erforderte, staunt man.

Durch Wald und Sonnenhänge gehts abwärts zum Gardemuseum, das früher dem Militär als Festung diente (beschränkte Öffnungszeiten). Daneben steht ein willkommener Imbisskiosk. Ab hier könnte man auf direktem Weg (20min) nach Brig gelangen. Der aussichtsreiche Südrampenweg hingegen führt leicht ansteigend um den Sonnenhang herum, an diversen Kanonen und Einrichtungen des Festungsmuseums vorbei. Einige Abhänge werden auf luftigen, aber ungefährlichen Stegen und Brücken überquert. Tolle Sicht auf Naters - gut ist der alte vom neuen Ortsteil zu unterscheiden.

Ab der Maria-Hilf-Kapelle folgen wir dem Kreuzweg, der im Wald sanft hinunter kurvt (wer es eilig hat, nimmt die Abkürzungen direkt ins Dorf hinab). Zwischen Friedhof und Schulhaus erreichen wir Naters. Das Dorf hat eine reiche kulturelle Geschichte, die man auf einem separaten Dorfrundgang erwandern kann. Wir wollen wenigstens die Kirche und das Beinhaus besuchen und machen bei der alten Linde am Kirchplatz einen Schwenker zur Kirche. Speziell schön ist der geschnitzte Chor. Das Beinhaus befindet sich auf der Südseite in einem separaten Gebäude; durch ein Gitter sehen wir die unzähligen Schädel und das Kreuz mit dem eindrücklichen Spruch "Was ihr seid, das waren wir; was wir sind, das werdet ihr".

Unterhalb der Kirche queren wir der alten Mauer entlang nach rechts, wo wir beim Brunnen wieder auf die markierte Route treffen. Alter Dorfkern mit typischen schwarzgebrannten Holzhäusern. Dorfabwärts gehts in die neuen Quartiere (Bushaltestelle "Judengasse"). Oben am Hang sind deutlich die durchwanderten Stege und Brücken zu sehen. Die Richtung haltend (mit leichtem Linksdrall), gelangen wir zur Brücke über die Rhone, welche Naters und Brig teilt. Kurz vorher kreuzen wir übrigens das alte Bahntrassee, das Naters in einen attraktiven Spazierweg umgewandelt und dafür einen Preis erhalten hat - für Nostalgiker: der frühere Bahnhof Naters (in Sichtdistanz) ist heute ein Gartencafé.


Nun entweder noch vor der Unterführung die Rampe zum neuen Hintereingang des Bahnhofs Brig benützen oder nach der Unterführung  links zum Haupteingang beim Bahnhofplatz Brig.
Gewandert: Okt.2013

Hagebutten am Bahnwanderweg bei Lalden
Bahnwanderweg
wilde Berberberitze, Wermut und Wachholder am
                      Südhang der Rhone
duftende Sträucher am Südhang
Steintreppe oberhalb Brig
eine der vielen Felstreppen
Abstieg zum Gardemuseum ob Brig, südliche
                      Vegetation
Abstieg zum Gardemuseum
Blick auf
                      Naters
Blick auf Naters
Beinhaus in
                      Naters "was wir sind, werdet ihr sein"
Beinhaus in Naters

Gewandert: Okt.2013

Gasthäuser
  • beim Gardemuseum oberhalb Brig (an der verlängerten Südrampe): Imbisskiosk La Caverna, Tel. 079 357 57 34, während der Saison täglich geöffnet
  • Naters: Café-Conditorei Zuber, Bahnhofstr.2, Tel. 027 923 90 53
  • Naters: Hotel Touring, Tel. 027 923 99 99
  • Brig: Gastroliste
  • Naters, Blatten, Belalp: Gastroliste
Links
Karten und Bücher
  • Wanderkarte 1:50'000 Blatt 274T Visp, erhältlich bei https://www.schweizer-wanderwege.ch oder https://shop.swisstopo.admin.ch/
  • Digitale Karte: https://map.wanderland.ch, Wanderwegnetz der Schweiz, mit nationalen und regionalen Wanderrouten und ÖV-Haltestellen
  • Wanderprospekt "Lötschberg Südrampe", erhältlich am Bahnschalter Goppenstein und Ausserberg oder bei http://www.loetschberg-region.ch
  • Flyer Lötschberg Südrampe mit Kartenskizze:https://www.bls.ch
  • "Bahnwanderweg Lötschberg", in zehn Etappen von Frutigen nach Brig, Rotpunktverlag, bei Amazon.de
  • "Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn", 35 Wanderungen im und ums Unesco-Weltnaturerbe, Rotpunktverlag, bei Amazon.de 
  • "Das Wallis nach dem Tunnel", 25 Touren zwischen Rhonegletscher, Matterhorn und Genfersee, bei Amazon.de
  • "88 Suonen Wanderungen", Wanderungen entlang der Suonen im Wallis Rotten-Verlag, bei Amazon.de
  • "Oberwallis - die schönsten Tal- und Höhenwanderungen", Rother, bei Amazon.de
Wanderungen in der Gegend

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