Walserwege in Graubünden: Von der
Rheinschlucht über das Safiental und via Vals zum San
Bernardino-Pass
Auf den Spuren
der Walser wandern wir von Flims in die Rheinschlucht und
steigen dann über das Tenner Chrüz ins Safiental. Hinten im
Safiental gehts über zwei Pässe nach Vals und Hinterrhein.
Unseren Säumerweg beenden im alten Passdorf San Bernardino.
Dabei durchstreifen wir den Schluchtweg Riunaulta, den
Walserweg Safiental und den Walserweg Graubünden, welcher von
San Bernardino über Safienplatz, Thusis, Davos und Arosa bis
an die Grenze zu Oesterreich führt.
Gewandert:
Juni 2015
Anreise: Bahn
nach Chur, Postauto Eilkurs Chur - Flims Waldhaus
Caumasee
Rückreise: Postauto
Eilkurs ab San Bernardino Posta nach Chur oder
Bellinzona
1.Tag:
Flims - Valendas
4h20, aufwärts 450m, abwärts 750m
Flims Waldhaus 1099m - Caumasee - Conn 990m (1h),
leichtes Mittagessen im Restaurant Conn
Conn 990m - Aussichtsplattform - Eisenbahnbrücke
Rheinschlucht - Station Versam-Safien 635m (1h25) -
Schluchtweg - Station Valendas-Sagogn 669m (1h30) - Valendas
910m (25min)
Wir beginnen unsere Wanderung in Flims-Waldhaus. Durch schattige Wälder
wandert man am Caumasee (kostenpflichtige
Badegelegenheit) vorbei in die ausgedehnte Waldlichtung von Conn,
wo wir im beliebten Ausflugsrestaurant
einkehren werden. Blick zum wuchtigen Flimserstein.
Weiter
zur "Aussichtsplattform Conn" - dieser
5-minütige Abstecher ist ein Muss - sensationeller Tiefblick
in die Rheinschlucht! Anschliessend
zurück zum Picknicktisch und durch den Wald, den Pfeilen
"Ruinaultat" folgend. Zuerst gehts ebenaus bis zum Picknickplatz,
dann rund 20 Minuten auf Wurzel- und Treppenwegen steil
abwärts. Auf der Eisenbahnbrücke
überqueren wir den Fluss. Der
Vorderrhein macht hier eine halbrunde Schleife. Die Halbinsel
übersteigen wir auf dem Wanderweg; hoch über der imposanten
Rheinschlucht ist die Ausschtsplattform zu sehen.
Dem Fluss entlang und durch ein Wäldchen erreichen wir die Bahnstation
Versam (Einkehrmöglichkeit;
Ausbildungszentrum der River Rafter).
- Abkürzungsmöglichkeit:
Zugfahrt bis Valendas-Sagogn
Zu
Fuss führt die Strecke weiter dem Vorderrhein entlang.
Auf dem schmalem Dammweg haben wir einen tollen Überblick über
die Schlucht mit ihren bizarren Felsformationen links und
rechts vom Tal. Zweimal pro Stunde fährt ein Zug vorbei.
Wieder im Wald, steigt der Weg rund 80 Höhenmeter an und senkt sich zum Weiler Isla, der in
einer Waldlichtung liegt. Weiter dem Uferweg entlang bis zur
Station Valendas-Sagogn mit seinem sympatihischen
Besenbeizli.
Der Aufstieg ins "Dorf Valendas" folgt zunächst der Strasse;
nach 200m beim Waldeingang zweigt rechts der Wanderweg ab -
wer es weniger steil mag, folgt weiter der Naturstrasse, mit
der man oben wieder zusammentrifft. Nach der Brücke kommt
man aus dem Wald und kurvt zu den ersten Häusern von
Valendas. Beim Schulhaus die Richtung halten bis zur Bushaltestelle
Valendas Dorf neben dem grossen Brunnen.
In Valendas, einem ehemaligen Säumerdorf,
laden historische Gebäude und der grösste Holzbrunnen Europas zu
einem Dorfrundgang ein.
Links:
- Conn: Rest. Conn, Tel. 081 911 12
31
- Versam
Station: LinX-Beizli, Tel. 081 645 11 91, Zimmer
- Valendas-Sagogn
Station: Besenbeizli Zwischenstation, Tel. 081 921 46 77, offen Mai bis Okt jeweils
Freitag bis Dienstag sowie an Feiertagen oder für Gruppen
auf Anfrage
- Valendas
Dorf: Gasthaus
am Brunnen, Tel. 081 920 21 22, Mo/Di geschl., empfehlenswertes
Gourmet-Lokal, tolles Frühstücksbuffet
- Valendas
Dorf: B&B
Buchli, Damunt 17, Tel. 081 921 50 94
- Tourismus
Safiental: https://www.safiental.ch,
Tel. 081 630 60 16
- Die
Walser im Safiental: https://www.nzz.ch/lebensart/reisen-freizeit/im-buendnerischen-safiental-mischen-sich-die-kulturen-1.3875191
- Karte: https://map.wanderland.ch/?layers=Wanderland&bgLayer=pk&X=742288&Y=185607&trackId=2197276&lang=de&resolution=10
2. Tag: Valendas - Tenner Chrüz - Tenna
5h30,
aufwärts 1270m, abwärts 430m
Valendas 910m - Brün 1287m (2h) - Brüner Alp 1652m (1h15) -
bei Nässe etwas heikle Hangquerung zum Tenner Chrüz
2020m (1h15) - Tenner Alp / Bleichtaboda 1938m
(20min)- Tenna 1643m (40min)
Der
"Walserweg Safiental Nr.735" führt von Valendas über das
Tenner Chrüz nach Safien Platz, wo er mit dem Walserweg
Graubünden zusammentrifft. Dabei lernt man die typische Safier
Siedlungslandschaft kennen mit ihren Wohnhäusern, Ställen,
Heuscheunen und Alphütten. Auf alten Kirch-,
Tal- und Höhenwegen führt der Walserweg durch die
vielfältige Natur- und Kulturlandschaft des Safientals.
Heute nehmen wir den ersten Teil bis Tenna unter die
Füsse - und damit die anstrengendste Etappe unserer
Trekkingwoche.
Beim grossen
Brunnen in Valendas genau dem Pfeil 735 folgen
(und nicht dem 4-stündigen Rundweg nach "Brünn"!). Am B&B
Buchli vorbei und halblinks (Pfeil fehlt) über das Feld zum
Wald hinauf. Steil geht es von dort abwärts zur Fahrstrasse
hinunter; ihr folgen wir 7min bis über die Brücke, wo eine
Steintreppe in den steilen Wald hinauf führt. Es
folgt eine anstrengende Viertelstunde. Oben am Waldrand
befinden wir uns oberhalb vom Campingplatz von Carrera.
Weniger steil führen breite Wege und Abkürzungen bergan
Richtung "Brün", zweimal kurz auf der Strasse. Brün ist
ein hübscher Weiler mit braungebrannten Holzhäusern, wo das
grösste Walserhaus von Graubünden steht. Netterweise
öffnet uns die Wirtin vom "Düra Ast" das Lokal frühzeitig,
sodass wir uns erfrischen können.
Ebenaus gehts etwa 10min dem Strässchen entlang, im Blick das
wilde Turischtobel. Halblinks zweigt der Wanderweg ab und
führt in mehreren Spitzkehren durch den Wald bergauf. Wo
wir aus dem Wald kommen, sehen wir über uns die Schlüechti, an
deren Hang unsere Route entlangführen wird. In einem
Bogen erreichen wir die Brüner Alp und machen beim
Brunnen eine Rechtskurve Richtung "Tenner Chrüz".
Etwas ruppig gehts auf schmalen Wegen hangaufwärts; alles ist
ziemlich verwachsen und manchmal sieht man den schmalen Weg
kaum - es heisst also vorsichtig gehen, damit man nicht
abrutscht oder den Fuss verknaxt. Um die immer schönere
Aussicht zu geniessen, bleibt man besser zwischendurch stehen.
Auch die Blumen am Weg sind eine Pracht. Endlich sieht man das
Kreuz, doch bis man vorne ist, steigt der Hangweg nochmals an.
Beim Tenner Chrüz ist die Anstrengung bald vergessen,
zum ersten Mal blickt man ins Safiental und auf
den langgezeogenen Grat des Heinzenbergs.
Der Abstieg Richtung
"Tenna" führt über ausgedehnte Weiden. Nach den Hütten des
Bleichtaboda zweigt der Walserweg halblinks ab und
kreuzt das Strässchen - wer es bequemer mag, folgt dem
nicht viel längeren Betonsträsschen, das in der Mitte
Naturbelag aufweist. Fünf Minuten oberhalb vom Dorf zweigt
ein schöner Wiesenweg links ab und führt direkt zur Kirche
von Tenna hinunter. Die alten Fresken und
der schöne Friedhof sind ein Besuch wert. Wir übernachten
in der Pension Alpenblick, rechts von der Kirche.
PS: Tenna wurde
schweizweit bekannt wegen seinem weltweit ersten
Solarskilift; die Anlage steht links um den Hang herum in
Tenna Ausserberg (10min ab Kirche).
Links:
3.Tag:
Tenna - Safien Platz - Bruschgaleschg
4h20, aufwärts 600m, abwärts
630m
Tenna 1643m - Picknickplatz - Stausee
Unter-Eschgi (1h) - In der Grafa 1207m - NeukirchTreuschbach
1240m (1h) - Rainmatte - Uferweg Rütiwald - Safien Platz
1315m (1h20) - Inner Zalön 1600m (50min) - Bruschgaleschg
1636m (15min)
In Tenna
geniesst man einen herrlichen Blick taleinwärts - und so
schauen wir zu Beginn der Tageswanderung dem Ziel Safien
Platz entgegen. Später wandern wir auf dem Talboden, direkt
der Rabiusa entlang. Das Flussbett ist umgeben von
eindrücklichen Auenwäldern. Die letzte halbe Stunde vor
Safien Platz verlief früher auf Hartbelag, ein toller
Wanderweg ist neu in den Uferhang gebaut worden und führt
nun direkt nach Safien Platz.
Am Volg-Laden
vorbei wandern wir von Tenna Richtung Wasserfall.
Nach einer Viertelstunde beim Picknickplatz senkt sich der
Walserweg talabwärts durch den Wald. Unten kreuzen wir die
Fahrstrasse und gehen bis zum Stausee von Unter-Eschgi.
Ihm und später der Rabiusa entlang wandern wir Richtung
"Safien Platz", zunächst dem Ufer entlang, dann über die
Brücke, am Weiler In der Grafa vorbei. Die nächsten
10 Minuten bis unterhalb der Kirche von Neukirch auf
der andern Talseite verlaufen auf Hartbelag, dann dreht der
Weg wieder in den Uferwald.
Der Treuschbach wird auf einer Brücke überquert, und
was nun folgt, ist Wanderlust pur: Im abwechslungsreichem Auf
und Ab verläuft der Weg im meist bewaldeten Hang oberhalb der
Rabiusa; 2015 wurde das frühere Strassenstück ebenfalls in den
Uferbereich verlegt, sodass man bis nach Safien Platz auf
schönen Naturwegen wandern kann - die Strecke wurde 2016 mit
dem Prix
Rando Sonderpreis ausgezeichnet. Über eine Heuwiese
gelangt man schliesslich nach Safien Platz. Ein Besuch
wert ist der Selbstbedienungsladen mit vielfältigen
einheimischen Produkten.
Zur Zeit gibt es
in Safien Platz keine offenes Hotel, weshalb wir im
Nühus Bruschgaleschg reserviert haben, rund 300 Höhenmeter
oberhalb vom Dorf (mit Anschluss an den Walserweg). Beim
Wegweiser nach der Bushaltestelle folgen wir den Pfeilen
"Inner Zalön". Bei der Ruhebank nach 5 Minuten verlassen wir
die Bergstrasse und folgen dem schönen Wiesenweg hangaufwärts;
er kurvt zum Wald hinauf. Wo wir wieder auf die Strasse
treffen, kreuzen wir sie nicht, sondern folgen ihr nach links
bis zur nahen Kurve; dort zweigt wieder ein Pfad ab,
der uns durch den Wald, vorbei an
mächtigen Ameisenhaufen, nach Inner
Zalön hinauf führt.
Oben folgen wir dem Strässchen nach links Richtung "Hof",
queren das Platzer Tobel und erreichen den Weiler Bruschgaleschg,
wo ein altes Walserhaus aufwendig renoviert und als B&B
hergerichtet wurde. Es begeistert uns
restlos wegen seiner Aussichtslage, den komfortablen,
geschmackvoll hergerichteten Zimmern und dem guten Essen.
Links:
-
Bruschgaleschg,
Inner Zalön oberhalb Safien Platz: Klein-Hotel
Nühus, Tel. 081 630 60 66,
renoviertes historisches Walserhaus, schön gelegen
- Safien
Platz (am See): Gasthaus
Rathaus Tel. 081 647 11 06
- Safien-Platz:
z'Cafi,
Talstr.11, Tel. 078 754 84 93, neben Bushaltestelle Safien
Platz
- Safien
Platz: Volg-Laden im Gemeinschaftshaus, und gegenüber vom
z'Cafi Selbstbedienungsladen mit einheimischen Produkten
- Karte: https://map.wanderland.ch
4.Tag: Bruschgaleschg - Turrahus
im Safiental
3h40, aufwärts 430m, abwärts 360m
Bruschgaleschg 1636m - Hof 1658m (20min) -
Camanaboden 1760m (30min, Hartbelag) - Camaner Hütta 1925m
(45min) - Bächer Hütta (50min) - Thalkirch 1686m (40min) -
Turrahus 1694m (35min)
Heute ist eine Genusstour angesagt, mit Zeit zum Plegern,
Museumsbesuch, Jassen oder sonst Geniessen. Auf diesem Höhenweg
ist die heute noch vorherrschende Streusiedlungsform der Walser
gut zu erkennen.
Von unserem Übernachtungsort
Bruschgaleschg queren wir ohne grosse Höhendifferenz
das wilde Furrentobel und treffen dann bei Hof auf
den Walserweg Nr.35, der von Safien Platz herauf kommt. Der
Aufstieg zum Camanaboda verläuft teilweise auf Hartbelag.
Unter den ersten Häusern vom Camanaboda befindet sich das
ehemalige Schulhaus (Getränke in Selbstbedienung) und das Heimatmuseum,
das zu besuchen sich lohnt (auf Anmeldung). Ein paar Häuser
weiter vorne befindet sich der Wegweiser Camanaboda.
- Abkürzungsvariante:
Ab Camanaboden ebenaus und ab Inner Camana aufwärts durch
den Wald zur Bächer Hütta (30min weniger).
Der Walserweg
führt hinauf zu den Camaner Hütten, von wo man eine
wunderschöne Aussicht auf die Bergwelt des Safientals
geniesst. Es ist ein Ensemble
von Ställen und Hütten, die alle praktisch auf gleicher
Höhe nebeneinander stehen und an die einst im Safiental
verbreiteten Einzelsennerei erinnern. Beim Parkplatz nach
den Hütten führt ein etwas ruppiger Wiesenweg in den
Camanerwald mit seinen riesigen Tannen.
Vor dem Bächertobel treffen wir auf den direkten Weg,
der vom Camanaboden her kommt, und gelangen zur Bächer
Hütta. Über blumenreiche Wiesen steigen wir abwärts zum
urtümlichen Bawald; viel Moos,
eigenartige Felsklötze und umgestürzte Tannen lassen ihn wie
ein Märchenwald erscheinen. Zwischen den Häusern von
Thalkirch gehts hinab zum Dorfbrunnen und zur Kirche
- es ist die ältesten
Kirche (1441) im Tal.
Zwischen dem traditionell
geflochtenen Walserzaun (Stegelzuun) wandern
wir zum Fluss hinunter. Das letzte Stück folgen wir dem Ufer
der Rabiusa; der Weg führt dem
wasserreichen Talboden entlang und kann nach Regenfällen
nass sein. Fünf Minuten vor unserem Ziel überqueren
wir die Brücke und gehen strassaufwärts zum Turrahus.
Bei der Bushaltestelle lohnt sich ein Blick
in die Alphütte, mit spannenden Informationen zur Bedeutung der Ställe und der Walser
Streusiedlungen, welche das Landschaftsbild in der Region
prägen; Interessierte können selbst einen Strickbau
auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.
Links:
- Camanaboda:
Safier
Heimatmuseum, Tel. 081 647 11 61 und 081 647 11 17,
Öffnungszeiten und Führung nach Vereinbarung
- Camanaboda,
200m unterhalb Heimatmuseum: ehemaliges Schulhaus, früher
Hotel Camana mit Hotpot, heute Getränke in Selbstbedienung
- Thalkirch (Nähe
Bushaltestelle "Safien Thalkirch Alte Post", 5min rechts ab
Turrahus-Brücke): B&B Gasslihof,
Fam.Waldburger, Tel. 079 235 98 37, hofeigene Produkte und
Zimmer/Frühstück
- Thalkirch:
Berggasthaus Turrahus,
Tel. 081 647 12 03, täglich geöffnet, Doppel- und
Mehrbettzimmer, einfaches Massenlager - Hüttenathmosphäre
- Karte: https://map.wanderland.ch
5.Tag:
Turrahus - Tomülpass
- Vals
4h20, aufwärts 750m, abwärts 630m
Turrahus 1695m - Tomülpass 2412m (2h30) - Alp Tomül 2179m
(45min) - Riedboden 2035m (20min) - Pradätsch 1953m (30min)
- Wendestelle Wanderbud Riefawald 1815m (15min) /
Vals
Ursprünglich wurde der Tomülpass wohl im
Zusammenhang mit der Alpbewirtschaftung von den im
Gebiet einheimischen Romanen begangen. Mit der
Einwanderung der Walser nach 1300 erlangte er grössere
Bedeutung als Verbindung zwischen den Walsergemeinden im
Valser- und Safiental. Die Verbindung über den Tomülpass
wie auch jene über den Safier- und Valserberg sowie über
den Glaspass waren auch deshalb wichtig, weil das
Safien- und das Walsertal in Richtung Vorderrhein durch
tiefe Schluchten getrennt sind; diese wurden erst mit
dem Bau der Fahrstrassen um 1880 einigermassen sicher
begehbar.
Von
Turrahus im hinteren Safiental führt ein
bemerkenswertes alpines Strässchen über den Tomülpass zur
Alp Tomül. Dieses wurde in den 1940er Jahr von polnischen
Internierten gebaut. Es bildet ein Teilstück des
Verbindungswegs zwischen Safien und Vals und ist heute ein
grasig-steiniger Naturweg, auf dem man mühelos an Höhe
gewinnt. Auf dem Tomülpass zwischen
Safien und Vals geniesst man einen tollen Ausblick auf die
markanten Gipfel der Anarosagruppe im Osten.
Hochmoortümpel und vielfältige Blumen erfreuen das Auge.
Der Abstieg westwärts führt über die Alp Tomül, wo
man am Brunnen seinen Wasservorrat auffüllen oder beim
Älpler Joghurt oder Milch kaufen kann. Abstieg zum Riedboden,
der mit seinem mäandrierenden Bachlauf an die Greina
erinnert. Unten gibt es ein Kiesplätzchen zum Füssekühlen!
Weiter über die Weiden von Pradätsch und Abstieg in de Riefawald;
beim Wegweiser halbrechts dem schmalen Wanderweg folgen.
Wo
man zum ersten Mal das Strässchen kreuzt, befindet sich
50m links die Wendestelle (1815m) für den Wanderbus;
wir sparen uns den steilen Abstieg und fahren nach Vals
hinunter.
- Zusatzvariante: Der weitere Abstieg
führt steil abwärts nach Vals 1254m (+ 1h).
Immer wieder wird das
Natursträsschen gekreuzt, dem man knieschonender
folgen könnte.
Links:
6.Tag: Vals / Peiltal -
Valserberg - Hinterrhein
4h30, aufwärts 860m, abwärts 900m
Inderpeil im Peiltal 1667m - Wallatsch 1875m (40min) - Zum Hirt 2221m (1h) - Valserberg
2504m (50min) - Alp Piänetsch 2168m (40min) - Zahütta
1798m (50m) - Hinterrhein
1624m (30min)
Beim
Valserberg handelt es sich um einen historischen Transitweg:
Bis zum Bau der Verbindungsstrasse nach Ilanz in den Jahren
1879/80 wurde der gesamte Warenverkehr Richtung Süden über
den Valserberg nach Hinterrhein abgewickelt.
Legendär sind die Valser Bergträger, die hauptsächlich im
Winter die schweren Lasten über den Berg trugen. Das
Handelsvieh trieben die Valser ebenfalls über den Berg nach
Bellenz (Bellinzona) und Lauis (Lugano) auf die Märkte des
Südens.",
aus https://vals.ch/erleben/aktivitaeten/bergbahnen/wandern-wege/valserberg-walserweg/
- Fahrt mit Wanderbus:
Vals - Peiltal, Wanderbus Tel.081 935 16 49, Taxi 081 935 12 79 und 079 344 55 55
- ansonsten
von Vals ins Peiltal dem Strässchen (teils Naturbelag)
entlang (2h) - oder ab Dorfplatz dem Walserweg Nr.35 folgend
direkt nach Wallatsch (2h15, Höhenweg, bei Nässe heikel)
Wir fahren mit dem Wandertaxi ins Peiltal, da am
Nachmittag Gewitter angesagt sind.
Ab Wendeplatz Peiltal steiler Zickzackweg über die
Weide zur Wallatschalp hinauf, wo man auf den
Walserweg Nr.35 trifft. Oben geniesst man einen schönen
Ausblick über das Peiltal.
Dem Hang entlang führt der Weg Richtung "Valserberg" über
Alpwiesen und Weiden zum Zum Hirt (kleiner
geschlossener Schopf), wo man kurz Natelempfang hat... Nach
dem Furtboda ist der Weg zum Pass steiler und führt
über Geröllhalden mit Felsen in allen Farben zur Passhöhe Valserberg.
Auf der Passhöhe öffnet sich der Blick ins Rheinwald auf
Hinterrhein, die San Bernardino Passstrasse und die Gipfelwelt von Vals und Umgebung. Die
zerfallenden Ruinen und Bunker auf der Passhöhe wurden im
2.Weltkrieg erstellt.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf einem steilen Weg zur Alp
Piänetsch, wo schönstes Wollgrad gedeiht und Wasser
aufgefüllt werden kann. Weiter auf dem Walserweg bergab bis
zum Cassana-Wald (besonders im Waldrand gut nach
Markierungen Ausschau halten!). Wir steigen durch den lichten
Wald zur Zahütta (Schopf) hinunter. Von dort
queren wir den Hang auf einer Naturstrasse und gelangen dann
hinunter nach Hinterrhein.
Um 1270 kamen die ersten Walser vom Val Formazza
über das Misox nach Hinterrhein. Damit wurde Hinterrhein zur
ältesten Walsersiedlung in Graubünden und ist noch heute vorwiegend ein
Bauerndorf.
Am Abend erlebten wir die Heimkehr der Ziegen,
die tagsüber mit dem Hirt auf der Alp sind.
Links:
- Peiltal:
Kiosk-Bergwirtschaft Peil, Ziegenalp, Tel. 081 935 15 72
oder 081 935 13 45 (geöffnet bis Anfang Oktober)
- Hinterrhein:
B&B
Rothuus, renoviertes Säumerhaus, das unter
Denkmalschutz steht, Tel. 081 664 11 88
- Hinterrhein:
Bachhus-Chäller
(auf Bestellung): kalte Platte mit einheimischen
Spezialitäten, Raclette, gebrannte Crème,
Tel. 081 664 12 41 oder 078 858 49 11, sehr
empfehlenswert!
- Dorfführer
Hinterrhein: https://dorffuehrer.hinterrhein.ch
- Karte:
https://map.wanderland.ch
7.Tag:
Hinterrhein - San Bernardino-Pass - San Bernardino
3h40, aufwärts 510m, abwärts 560m
Hinterrhein 1624m - alte Landbrugg - Dürrabüel 1860m (1h15)
- Tällialp 1926m - Abzw.2029m (45min) - Hochebene San
Bernardino - Abzw.2086m (20min) - Sass de la Golp 1994m
(30min) - Gareida -
San-Bernardino Dorf 1608m (50min)
Während der Transitverkehr tief unten im Berg durch
den Tunnel fährt, führt der Wanderweg abseits der Pass-Strasse
auf historischen Wegen von Hinterrhein im Rheinwald nach San
Bernardino im Misox.
Der Weg
führt vom Dorf Hinterrhein über die malerische Alte
Landbrugg (erbaut 1692) auf dem markierten Bergwanderweg
zur Spitzkehre der Passstrasse. Dieser folgen wir 10 Minuten
bis nach Dürrabüel (Trinkbrunnen). Nach einem Stück
Wanderweg parallel zur Strasse geht es auf schöner Route zur Tällialp.
Rechts sehen wir den Abluftkamin des Autobahntunnels (Villa
Thöni), bereits haben wir die ausgedehnte Passebene San
Bernardino erreicht. Kleine Tümpel mit Wollgras und
abgeschliffene Gletscherfelsen dominieren die schöne
Landschaft.
Bei 2029m gabelt sich der Weg:
- Umweg
über Ospizio San Bernardino, 30min länger: Geradeaus
führt der Wanderweges zum Ospizio San Bernardino (25min,
Einkehrmöglichkeit). Von dort genau in Pfeilrichtung
halblinks (nicht dem See entlang!) Richtung "Sass de la
Golp". Nach weiteren 25min trifft man wieder auf den
direkten Walserweg.
Wir aber folgen dem Walserweg Richtung "Sass de la Golp" links aufwärts (Tafel
Nr.35 sollte in diese Richtung zeigen!). Über
Gletscherschliff-Felsen führt der Weg nochmals rund 70
Höhenmeter aufwärts. Wunderschöne Passlandschaft mit
kleinen Seen und Bergblumen. Beim Wegweiser auf 2086m treffen
wir auf den "Umweg", der vom Ospizio herkommt, und wandern
abwärts nach Sass de la Golp. Die Fels- und
Hochmoorlandschaft wechselt allmählich in Zwergföhrenwald und
neigt sich ziemlich steil talabwärts.
Beim Wegweiser Gareida kommen wir schon bald an den
Dorfrand von San Bernaradino. Wir kreuzen (links
haltend) die Passstrasse und gehen an der Domkirche vorbei
ins Dorfzentrum. Diverse Einkehrmöglichkeiten und
Läden sowie Bushaltestelle schräg gegenüber vom
"Hotel Brocco e Posta".
Heimfahrt.
- Postauto
ab "San-Bernardino Posta", Eilkurs nach Chur oder
Bellinzona: Platzreservation bis 1h vor Abfahrt
obligatorisch: Tel. 058 386 32 83
Links:
Dokumentation
- 1:50'000
Wanderkarte Blatt 247T, 257T, bei https://www.schweizer-wanderwege.ch
oder https://shop.swisstopo.admin.ch
- Digitale Karte: https://map.wanderland.ch,
Wanderwegnetz der Schweiz, mit Walserweg Graubünden und
ÖV-Haltestellen
- "Walserweg
Graubünden", in 23 Etappen vom Hinterrhein ins Rätikon,
Rotpunkt-Verlag
- "Der grosse
Walserweg", mit farbigen Kartenausschnitten, Kulturwege
Schweiz, bei Amazon.de
- "Das
Walser-Wanderbuch", Max Waibel, bei Amazon.de
- "Das Grosse
Wanderbuch Graubünden", David Coulin, AT-Verlag, bei Amazon.de
Links
Wanderpauschalen:
3- bis 5-Tagesetappen mit Gepäcktransport
Walserweg Safiental
Walserweg Graubünden
- Package
1: Von San Bernardino via Hinterrhein, Vals und Safien nach
Thusis, 5 Tage
- Package
2: Von Thusis via Obermutten, Andeer und Innerferrera nach
Avers Juppa, 5 Tage
- Package
3: Von Filisur via Monstein, Sertig nach Davos, 3 Tage
- Package
4: Von Davos via Arosa, Langwies und Klosters nach St.
Antönien, 5 Tage
- Package
5: Kultur- und Wanderangebot Safiental, 4 Tage
- Package
6: Kulturtage am Strassberg, Fondei, 3 Tage
Infos und Buchung:
https://www.walserweg.ch/, Tel. +41 (0)81 288 47
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Walserwege auf
der Wandersite:
Sind
sie diese Trekkingroute gewandert? Dann freuen wir uns über
Ihre Rückmeldung und allfällige Korrekturen: info@wandersite.ch