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Wanderwoche Alpnachstad -
Grimselpass - Oberwald
Sbrinz-Route:
Infos und Dokumentation
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Die Wegbeschreibung dieser Wandertour wurde
freundlicherweise von Ruedi Flueler eingesandt, gewandert Sep.2018.
Herzlichen Dank!
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Hinweise
"Als Grundlage
dieser Tourenwoche habe ich die „Via Sbrinz“, ein alter,
traditioneller Säumerweg von Alpnachstad nach Domodossola, zu
Hilfe genommen, wobei ich einige attraktive Umwege zur Belebung
unserer Tour ins Programm genommen habe. R.Flueler"
Weitere Beschreibungen mit verschiedenen Startpunkten:
Unsere Etappen:
1. Tag:
4 Std,
aufwärts 50m, abwärts 0m
Route: Alpnachstad 435m - Alpnach Dorf - der Sarner
Aa entlang - Wichelsee 459m - Sarnen 474m
- Sachseln 483m - Giswil 483m
Mit SBB sind wir
nach Luzern gefahren, haben dort zur Abwechslung und zur Eröffnung
unserer Ferien das Schiff nach Alpnachstad bestiegen.
In Alpnachstad (See) haben wir den eiligen Touristen,
welche auf den Pilatus gingen, den Vorrang gelassen. Unser Weg
führte uns 100m in gleicher Richtung, die meist ausländischen
Touristen eilten rechts zur Strassenunterführung, und wir als
einzige Wanderer nahmen links den Wanderweg dem See entlang,
überqueren gut bezeichnet das Firmengelände einer grossen
Bootswerft und folgen den gelben Wegweisern nach Alpnach
(Dorf).
Beim Bahnhof Alpnach benützen wir die
Bahn-Unterführung und laufen westlich dem Bahngeleise nach. Die
Wegweiser führen uns erneut unter der Bahnlinie hindurch,
überqueren die Autobahn und gelangen an die Sarner Aa.
Einen herrlichen Spaziergang entlang dem Ufer, wir kommen zum Wichelsee
(Pick-Nick-Platz mit Feuerstelle).
Leider führt anschliessend der Wanderweg rund 500m
entlang der lärmigen Autobahn, bis uns dann der Wegweiser nach Sarnen
führt. - Hier können wir wählen: entweder zum Bahnhof, dann
Richtung Spital und zum See oder dann durch den Seepark zum See.
- Von hier aus sind es noch 7 km dem Sarnersee entlang bis
nach Giswil.
- Variante:
Zur Feier des Tages haben wir eine kleine Schifffahrt auf dem
Sarnersee von Sarnen nach Sachseln genossen. (Fahrplan: siehe
Internet Schiff Sarnersee) Man kann die Fahrt auch verlängern
bis nach Station Zollhaus oder Giswil Camping
Übernachtung: Hotel Bahnhof Giswil,
DZ mit Dusche, Tel. 041 675 11 61, Ruhetag: Montag/ Dienstag
2.
Tag:
4 ½ Std.,
aufwärts 550m, abwärts 50m
Route: Giswil 483m
- Kaiserstuhl 698m - Lungern 715m - Burgkapelle 911m - Brünigpass
1002m
Am nächsten
Morgen geht es ab Giswil in gleicher Richtung, südlich,
der Bahnhofstrasse entlang. Nach 400m überqueren wir einen
Kreisel, nach 200m erreichen wir ein grosses Bauernhaus. Hier den
Wegweiser „rechts“ nicht verpassen, auf schmaler Strasse durch das
Gehöft wandern und gleich anschliessend dem Wegweiser „links“
folgen.
Zuerst geht der Weg über Wiesen, dann steigen wir erstmals an, zum
Wald hinauf, rund 300 Höhenmeter. Wir folgen immer den gelben
Wegweisern, kommen aus dem Wald, Blick hinunter auf den Sarnersee,
vorbei an einem Bauernhaus, auf dieser Zufahrtsstrasse erreichen
wir nach 600m das Dorf Kaiserstuhl. Wir überqueren die
Brünig-Autostrasse und wandern auf der rechten, nördlichen Seite
des See’s, also nicht auf der vielbefahrenen Brünig-Strasse,
entlang dem Lungerersee nach Lungern.
Hier gibt es etliche Wegweiser in Richtung Brünigpass. Wir sind
durch das Dorf hinauf zur gut sichtbaren Kirche gewandert
und sind dort den Wegweisern gefolgt. Der Weg führt uns auf einer
Forststrasse unter den Felsen hinauf bis zur Burgkapelle.
Von hier aus überblicken wir nochmals der hinter und unter uns
liegende Lungerersee. Nur wenige Meter neben der Kapelle befindet
sich ein Zelt (Verpflegungsmöglichkeit) und einen Spielplatz.
Gemütlich wandern wir in südlicher Richtung über die Alpwiesen und
erreichen nach rund 2km unser Tagesziel, den Brünigpass.
Übernachtung:
Hotel Brünig Kulm,
Brünigpass, DZ oder Mehrbettzimmer, Dusche auf Etage, Tel. 033 971
00 40, kein Ruhetag
3. Tag
4 ½ Std.,
aufwärts 200m, abwärts 600m
Route: Brünigpass
1002m - Hohflüh 1051m - Schwand 852m - Meiringen 595m -
Besichtigung der Aareschlucht - Innertkirchen 625m
Auf dem Brünigpass
starten wir beim Hotel Waldegg, nach rund 100m verlassen wir
die Strasse und wandern im wunderschönen, fast verwunschenen Wald
in Richtung Osten. Wir bleiben auf dem bezeichneten Wanderweg,
überqueren eine Autostrasse, eine kurze Strecke geht es auf einem
breiten Weg durch den Wald hinunter bis wir auf eine grosse
Wiesenfläche gelangen. Bei P 1025 zeigt uns der Wegweiser im
rechten Winkel südlich hinunter in ein steiles, bewaldetes Tobel.
Auf einem schmalen Wiesenpfad folgen wir dem Wegweiser. Am
Waldrand, anlehnend an einen grossen Felsen wurde eine neue,
gemütliche Pick-Nick-Stätte errichtet. Zeit für einen Stundenhalt!
Anschliessend geht es weiter auf gut signalisiertem Weg, zuerst
nach Schwand, dann weiter nach Meiringen.
In Meiringen angelangt können wir dem Zeichen der „Via Sbrinz“
nach Innertkirchen folgen. Wir haben uns jedoch entschieden dem
Wegweiser „Aareschlucht“ nachzugehen. Dies hat folgende
Vorteile: 1. es ist der kürzeste Weg bis zu unserem Tagesziel, 2.
wer die Aareschlucht noch nie oder schon lange nicht mehr gesehen
hat, ist einmal mehr erstaunt über diese imposante Schlucht und 3.
gerade im heissen Sommer 2018, waren die Temperaturen in der
Schlucht sehr angenehm.
Am Ende der Schlucht folgen wir den gelben Wegweisern, wandern auf
dem Damm der Aare noch 1 km bis nach Innertkirchen.
Übernachtung:
Hotel-Restaurant
Alpenrose, Innertkirchen, DZ mit Dusche,
Tel. 033 971 11 51, kein Ruhetag
Links:
4. Tag
4 ½ Std., aufwärts
650m, abwärts 150m
Route:
Innertkirchen 625m - Indri Urweid 749m - Boden 870m -
Guttannen 1057m
Wie gestern,
wandern wir ab Innertkirchen auf dem Damm der noch jungen
Aare in Richtung Süd-Ost. Linker Hand sehen wir einige
Industrie-Gebäude, wir folgen den Wegweisern, welche uns von der
Hauptstrasse mal links hinauf, dann mal rechts hinunter, weg von
der Strasse und vom Lärm, an romantischen Plätzchen vorbeiführt.
Bei Indri Urweid besteht die Möglichkeit 100m von unserem
Wanderweg zur Brünigstrasse zu gehen. (Postauto-Haltestelle und
Restaurant). Wir überqueren auf einer Brücke die Aare, geniessen
den immer leicht ansteigenden Wanderweg und erreichen nach rund
2km die Häusersiedlung Boden (Postauto-Haltestelle).
Wir überqueren die Autostrasse, und auf der Brücke auch die
Talseite. Auf einer Landwirtschaftsstrasse wandern wir hinauf über
Wiesen, an braungebrannten Ställen vorbei bis nach Guttannen.
Zuerst erreichen wir auf der „Sonnseite“ breite, mit viel Blumen
und auch mit viel Liebe geschmückte Holzhäuser, überqueren auf
einer neuen Brücke die Aare und erreichen somit die „Schattseite“
von Guttannen. Wir folgen dem Wegweiser zur
Bushaltestelle, wo wir gleich nebenan das empfehlenswerte Hotel
Bären, unser Tagesziel, vorfinden.
Übernachtung:
Hotel Bären,
Guttannen, DZ und Mehrbettzimmer mit Dusche, Tel. 033 973 12 61,
kein Ruhetag
5. Tag
5 Std., aufwärts
800m, abwärts 50m
Route: Mit
Postauto von Guttannen 1057m bis nach Handegg 1401m -
Räterichsbodensee 1771m - Hotel Grimsel Hospiz 1980m - Grimsel
Passhöhe 2164m
- Variante:
Vom Hotel durchs Dorf auf die „Sonnseite“ wandern, gleich nach
der Brücke ist der Wegweiser Handegg und Grimselpass
angebracht. Zusätzlich rund 400 Höhenmeter, resp. zusätzlich
rund 2 Std. Wanderzeit.
Wir haben die
etwas einfachere Route gewählt, sind mit dem Postauto bis Handegg
gefahren. (Zur Information: In Handegg hat es ein sehr
schönes, renoviertes Hotel mit viel Umschwung. Ueber eine
Hängebrücke erreicht man dort die bekannte und sehr steile
Standseilbahn, welche zum Gelmer-Stausee hinaufführt).
Unser Weg führt uns von der Posthaltestelle Handegg auf
dem nun wirklich sichtbaren Säumerweg hinein und hinauf ins Tal.
Wir wandern durch Föhren- und Arvenwälder, welche aufgrund der
Höhe immer seltener werden, geniessen die die Alpweiden und sind
auch beeindruckt von den flachgeschliffenen Felsen. Der Weg führt
uns auch über in steingehauene Tritte, einer Treppe ähnlich, über
alte Steinbrücken, wo wir weit unten Steinmühlen ausmachen können.
Einfach traumhaft dieser abwechslungsreiche Aufstieg, welcher uns
die Wärme, die Höhe und auch das Gewicht des Rucksackes vergessen
lässt.
Neben der Staumauer des Räterichsbodensee befindet sich
ein gemütlicher Pick-Nick-Platz mit Bänken und Tischen. (Auf der
anderen Seite des Staudammes befindet sich eine
Postauto-Haltestelle).
Nach dem erholenden Halt, mit Sicht ins Tal hinunter und auch auf
den See wandern wir in gleicher Richtung weiter bis ans obere Ende
des Sees. Von hier aus geht es noch rassige 100m hoch, mit vielen
Treppenstufen. Nun sind wir jedoch oben, auf der Staumauer des
Grimselsees respektive beim Hotel Grimsel Hospiz.
(Postautohalte-Stelle).
Unser Weg führt uns über die Staumauer, dann rechts ein Stück der
Autostrasse entlang, aber bald können wir auf den Wanderweg
wechseln, während die Autos, Töffs und Velos in langen S-Kurven
die Höhe bis zum Grimselpass zurücklegen müssen.
Übernachtung: Hotel
Alpenrösli, Grimselpass, DZ und Mehrbettzimmer, Dusche auf
Etage, Tel.
033 973 12 91, kein Ruhetag
Links:
6. Tag:
5 Std., aufwärts
600m, abwärts 400 Std.
Route: Grimselpass
2164m - Jostsee 2419 - Triebtenseelicke
2639m - Triebtenseewli 2365m - Bäregg
2451m - Berghaus Oberaar 2338m
Auf der
westlichen Seite des Parkplatzes vom Grimselpass befinden
sich viele Wegweiser Wir folgen dem nach Süden angelegten und mit
"Jostsee" bezeichnetem Weg. Die angezeigte Zeit von 1 Std. ist
eher knapp berechnet!
Wir gewinnen rasch an Höhe, das Anfangstempo muss ein wenig
gedrosselt werden, dafür erhaschen wir bereits einen ersten Blick
der Walliser-Alpen. Hier oben können wir den Weg nicht mehr
verfehlen, wir folgen den Zeichen zum Jostsee, den wir
nach 1 ½ Std. erreichen. Ein einsamer Bergsee, klar und
spiegelglatt, am Rand verzieren Wollgräser das kühle Nass, welches
umgeben ist von Bergen.
Nun beginnt der Aufstieg, auf bezeichnetem, schmalem aber
ungefährlichem Weg im Zick-Zack hinauf zur Triebseelicke.
Der Aufstieg wird durch eine Prachtsaussicht in die Berge des
Wallis, sowie des Berner Oberlands belohnt. (Von hier aus kann man
auch noch das Sidelhorn 2764m erklimmen). Von der Triebseelicke
sehen wir weit unten bereits das Triebtenseewli, welches wir auf
gutem Weg hinunter in rund 1 Std. erreichen.
Beim Triebtenseewli folgen wir westlich der Alpstrasse
hinauf zur Bäregg, einer grossen Majensäss. Von hier aus
eröffnet sich für uns ein einmaliger Ausblick mit dem
Oberaar-Gletscher und seinen umliegenden hohen Bergspitzen. Wir
müssen uns hier jedoch auf den Abstieg konzentrieren. Ein
schmaler, wenn auch ungefährlicher, vom Wasser ausgespülter Weg
mit teilweise höheren Tritten führt uns zum Berghaus Oberaar
hinunter. Wir erreichen unser Tagesziel schon mitte Nachmittag und
können somit nicht nur die einmalige Aussicht geniessen, sondern
uns auch auf der beim Berghaus seitlich angelegten
Gartenwirtschaft herrlich erholen.
Variante: 3 ½ Std., aufwärts
400m,
abwärts 200m
Beim
Grimselpass folgen wir dem Wegweiser Husegghütte 2441m, anfangs
gewinnen wir kräftig an Höhe, erreichen auf gutem Weg die
Husegghütte folgen in westlicher Richtung dem Alpweg bis zum
Triebtenseewli 2365m und anschliessend, wie oben beschrieben,
über Bäregg 2451m hinunter zum Berghaus Oberaar 2338m.
Übernachtung:
Berghaus
Oberaar, Doppelzimmer und Massenlager, Dusche auf Etage,
Tel. 033 982 48 11, kein Ruhetag, offen Juni bis September
7. Tag
5 Std., aufwärts
200m, abwärts 950m
Route: Berghaus
Oberaar 2338m - Grimselpass 2164m - Nassbode 2166 - P 1651m,
Hotel Rhonequelle 1569m
Um gerade nach
dem Frühstück den steilen Aufstieg zur Bäregg zu umgehen,
haben wir uns entschieden vom Berghaus Oberaar die
Autostrasse bis zum Grimselpass zu benutzen. Um diese
Zeit hat es so oder so noch keinen Verkehr auf der einspurigen
Strasse und wir konnten den Tag gemütlich, mit Aussicht auf die
diversen Gletscher und Stauseen, sowie mit der aufgehenden Sonne,
angehen.
Beim Grimselpass angelangt, folgen wir dem Wegweiser
„Nassboden“. Zuerst in südlicher Richtung dem Totensee entlang,
der Säumerweg ist gut ersichtlich, vorbei an herrlichen
Bergseelein mit mäandernden Bächlein und schon bald erreichen wir
die Alp Nassbode.
Anfangs hatte ich grossen Respekt über die grosse Höhendifferenz
von fast 1000m bis hinunter zu unserem Tagesziel. Doch guter
Freund, keine Bedenken, denn vom Nassbode wandern wir auf einer
breiten Alpstrasse, welche in grossen Schlaufen talwärts führt.
Geradezu ein bequemes hinunterlaufen ins Tal. Weit unten sehen wir
bereits das Dorf Oberwald, wir durchwandern bereits den
ersten Gebirgswald, oben und unter der Strasse sind grosse
Lawinenverbauungen errichtet und schon - gut sichtbar - ist der
Wegweiser Hotel Rhonequelle anzutreffen. Praktisch auf der
Höhenkurve auslaufend erreichen wir unser empfehlenswertes Hotel.
Übernachtung:
Hotel Rhonequelle,
DZ mit Dusche, Tel. 027 973 40 83. kein Ruhetag.
8. Tag
1 ½ Std., aufwärts
50m, abwärts 300m
Route: Hotel
Rhonequelle 1569m - Bärfel - St. Niklaus 1470m - Oberwald 1368m
Obwohl das Hotel
Rhonequelle direkt an der Grimsel-Passstrasse liegt, haben
wir sehr gut geschlafen. Über Nacht hat es praktisch keinen
Verkehr. Nach dem feinen Frühstücksbuffet sind wir gerüstet für
unseren letzten Abmarsch. Beim Hotel-Eingang halten wir links
(östlich), vorbei am kleinen Teich, der bezeichnete Wanderweg
führt uns in einen traumhaft-schönen Wald hinein (geschütztes
Waldreservat).
Wir überqueren das Geleise der Dampfbahn Furka, dann zeigt uns der
Wegweiser hinunter zur kleinen Kapelle St. Niklaus und
weiter zu unserem Zielort Oberwald. Der Bahnhof befindet sich
ausserhalb des Dorfes. Wir wandern auf der Hauptstrasse durch das
Dorf Oberwald in Richtung Westen, also das Wallis hinunter.
Nach rund 500m erreichen wir den Bahnhof Oberwald mit
Bistro und auch die Postauto-Haltestelle.
Wer noch nicht genug hat:
Literatur
"Wanderbuch
Passwege im Berner Oberland" Wandern wo einst Säumer und
Hirten zogen, bei Amazon.de
ViaSbrinz:
Stans - Engelberg - Jochpass - Sarnen - Brünig - Grimsel -
Griespass - Ponte, in "ViaJacobi, ViaSbrinz" (und weitere
historische Routen), ViaStoria, Fink-Verlag
Grimsel, in
"Urlandschaften der Schweiz - die schönsten Wanderungen
durch wilde Bergwelten", bei Amazon.de
"Kulturwege
Schweiz - alte Wege neu gesehen"; Bildband über zwölf
Routen der ViaStoria, bei Amazon.de
Weitere Walser-
und Säumerwege