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75
Wandertage Schwierigkeit Webcams
4 - 5 
T2
Via Spluga

Kulturweg von Thusis nach Chiavenna

-

Wanderlandkarte
Webkarte Wanderland Schweiz
mit eingezeichneter Route
Gemütliche Variante
Zeit
m auf m ab Route in 4 Tagen
Zeit
m auf m ab
1. Tag: Thusis - Viamalaschlucht - Zillis  (Bus nach Andeer) 4h40
820
570
1. Tag: Thusis - Viamalaschlucht - Zillis - Andeer 6h10
990
705
2. Tag: Andeer - Sufers - Splügen 5h30
860
370
2. Tag: Andeer - Sufers - Splügen 5h30
860
370
3. Tag: Splügen - Splügenpass - Montespluga
3h30
690
250
3. Tag: Splügen - Splügenpass - Montespluga - Isola 6h50
760
960
4. Tag: Montespluga - Isola - Campodolcino
5h20
90
940
4. Tag: Isola - Chiavenna 5h40
180
1120
5. Tag: Campodolcino - Chiavenna
4h00
200
930





Hinweise

Gewandert: Sommer 2000 und 2016.


Anreise: mit der Bahn nach Thusis. (Fahrplan

 
Leichte Strassen-Variante zu Beginn (ohne Traversina-Steg) = Ausweichmöglichkeit bei schlechtem Wetter oder ungenügender Bergtüchtigkeit:
Thusis - Verlorenes Loch - Viamalschlucht, 1h30
Der Einstieg in die autofreie, asphaltierte Schluchtstrasse befindet sich südlich vom Bahnhof Thusis (bis dorthin Nr.33 ViaAlbula folgen, der Weg über "Sils" wäre ein Umweg). Nach dem Strassenkreisel und der Brücke über die Nolla zweigt das Strässchen rechts in die Schlucht ab. Die Route "Verlorenes Loch" ist einfach zu begehen und ermöglicht dem Wanderer, die hohen Felswände und tiefen Schluchteinschnitte in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Spannend ist es auch, den Traversina-Steg von unten her zu bewundern.
Eine Viertelstunde nach der Besenbeiz von Unter-Rongellen geht es links zum Wanderweg hinunter. Der Schlussteil über den Hügel zur Viamala-Schlucht wird über anstrengende Steintreppen bewältigt.
(Alternativ dazu kann man auf der Fahrstrasse und durch ein lärmiges Galerietunnel in einer Viertelstunde zur Viamala-Schlucht gelangen.)

Das Verlorene Loch ist eine Engstelle mit einem Tunnel auf der alten Kommerzialstrasse, die 1818 bis 1823 als erste Fahrstrasse über die Bündner Alpen gebaut worden war. Heute gilt die Strecke zwischen Thusis und Rongellen als Baudenkmal.



Die Etappen
 
1. Tag: 6h10, aufwärts 990m, abwärts 705m - T2
Route: Thusis 697m - Sils i.D. 683m (30min) - Burg Ehrenfels - Hohenrätien 946m (1h) - Abzw.Carschenna 974m - Traversinasteg 920m - Viamalaschlucht 864m (1h30) - Punt da Suransuns 911m (15min) - Reischen 1024m (1h10) - Zillis 945m (15min) - Hinterrhein 928m - Donat 1043m - Picknickplatz 1100m - Clugin - Andeer 978m (1h30)

  • Abkürzung: Postauto Zillis - Andeer -1h30

Hartbelag: Zu Beginn bis Sils (30min) sowie je 10 Minuten vor und nach Zillis, Donat und Andeer.

Wanderlandkarte Thusis -
                      Andeer
Detailkarte

Burg Hohenrätien
Neben dem Bahnhofkiosk in Thusis entdecken wir den ersten braunen Pfeil "Via Spluga" und die Nummer 50 - diese Markierungen lotsen uns zuverlässig durch die ganze Tour. Wir gehen also Richtung  "Sils-Viamala" durch die Unterführung und am Schwimmbad vorbei. Auf einer luftigen Hängebrücke überqueren wir den Hinterrhein und erreichen Sils i.D. (Restaurant). Bei der Dorfkirche beginnt der Wanderweg hinauf zu den Mauern der Burg Ehrenfels und zur Burgruine Hohenrätien, heute in Privatbesitz (5-minütiger Abstecher mit kostenpflichtigem Zutritt zur Burg und zum Picknickplatz; Blick ins Domleschg.

Auf breitem Wanderweg geht es durch den Wald sanft aufwärts; beim Waldausgang beginnt der schmale, teils ausgesetzte, aber gut gesicherte Pfad, zunächst ebenaus im Waldsaum, dann im steilen Waldhang. Schliesslich queren wir das Traversinertobel, wo eine kühne Hängebrücke auf die andere Seite der Schlucht führt - oben im Brückenbuch kann man sich einschreiben. Der Traversina-Steg besteht aus einer neuartigen hängenden Treppe aus Lärchenholz und wird als "Juwel der Schweizer Ingenieurbaukunst" gepriesen.

Abstieg zum Hinterrhein (wo die leichte Variante einmündet) und auf breitem Weg talaufwärts. Wo sich die Schlucht verengt, wird es kurz steil und anstrengend. Ein schmaler Pfad führt über teils hohe Steintritte bergauf, quert die Felsen (stabile Eisengeländer) und senkt sich zum Eingangskiosk der Viamala-Schlucht (Postautohaltestelle und Café).
Viamalaschlucht

Nun rund 200m strassaufwärts (mit Blick in die tiefe Schlucht); links zweigt der Wanderweg in den Uferwald ab und führt zu einer weiteren Hängebrücke, die Punt da Suransuns; bei warmem Wetter lässt es sich auf den Steinen des Hinterrheins picknicken. Auf der anderen Seite schlängelt sich ein romantischer Pfad durch die Uferfelsen (weitere Picknickplätze) und steigt den Waldhang hinauf. Oben Kiesweg nach links, unter der Autobahn hindurch und nach rechts parallel dazu. Ein letzter Aufstieg auf Wurzelpfaden durch schattigen Wald von "Davos Salegn".

Wir kommen aus dem Wald und wandern durch landwirtschaftliches Gebiet, mit Sicht aufs ganze Tal, nach Reischen. Zahlreiche kunstvolle Trockenmauern und Naturwiesen säumen den Weg. Ab Reischen kurz dem Teersträsschen entlang und Abkürzung auf Saumpfad nach Zillis hinunter. Zillis ist berühmt für die Bilderdecke in der Kirche St.Martin mit Stationen aus dem Leben Jesu (der Besuch ist kostenpflichtig). Museum und mehrere Restaurants.

Ab Zillis gibt es links und rechts des Tales Wege nach "Andeer" - die Via Spluga führt abwärts zur Brücke über den Hinterrhein, wo sie noch 200m der Strasse folgt, dann links abzweigt und dem Bächlein entlang nach Donath hinauf führt. Ausgangs vom Dorf ist eine alte Bogenbrücke zu bewundern - die erste Betonbrücke Europas.

Unsere Route verläuft auf der ruhigen Talseite, meist durch Wald und landwirtschaftliches Gebiet. Nach einer gedeckten Holzbrücke führt das Strässchen zu einem schönen Picknickplatz hinauf.

Weiter auf dem Strässchen könnte man über die Ruine Cagliatscha nach Andeer gelangen - unsere Route hingegen zweigt halblinks ab: ein schmaler, wunderschöner Wiesenpfad führt immer in gleicher Richtung nach Clugin hinunter. Wir umrunden das Gemeindehaus (Getränkeautomat) und wandern auf schattigen Waldwegen zur gedeckten Holzbrücke von Andeer. Der gepflästerten Strasse entlang erreichen wir das Dorfzentrum.

Gasthäuser

Links

steiler Waldhang zwischen Hohenrätien und
                  Traversina-Steg
steiler Waldhang

Traversina-Steg

stabile Eisengeländer
Steilstufen
                  oberhalb Viamala-Schlucht
Steilstufen oberhalb Viamala


Punt da Suransuns

Kirche Zillis

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2. Tag: 5h30, aufwärts 860m, abwärts 370m - T2
Route: Andeer 978m - Stauwehr Bärenburg 1079m - 1210m - Rofflaschlucht 1144m (1h30) - Festung Crestawald 1335m (1h40) - Sufers 1426m (1h) - Splügen 1457m (1h20)

Wenig Hartbelag: Zu Beginn, sowie vor und nach Sufers und Splügen je 10 Minuten..

Wanderlandkarte
zur Detailkarte
Von der Postautohaltestelle Andeer Post geht es 5 Minuten der Lokalstrasse entlang Richtung "Splügen". Vor der Autobahnunterführung nach rechts. vor der Brücke nach links durch ein Industrieariel, wo der berühmte grüne Andeer Granit zu Platten gesägt wird. Über einen schönen Waldhügel mit riesigen geschliffenen Gletscherfelsen und Schalensteinen hinunter zum Wasserkraftwerk Bärenburg. Beim Parkplatz, wo man die Strasse kreuzt, könnte man bei Regenwetter notfalls die Fahrstrasse nehmen. Schöner ist der etwas ruppige Wanderweg über den Waldhügel. Der Pfad führt über Felstritte, Platten und Wurzeln zum Gasthaus Rofflaschlucht. Vom Haus aus führt eine Felsengalerie in die Rofflaschlucht und zuhinterst sogar unter dem Rhein hindurch (Besichtigung ca. 20 Minuten). Der Weg in die Schlucht wurde in den Wintern 1907-14 von Hand erbaut. Die Geschichte zu diesem Lebenswerk und wie es dazu kam, kann im Hausmuseum besichtigt werden.

Links vom Gasthaus Rofflaschlucht steigt ein ruppiger Pfad zum gekiesten Dach der AutobahnGalerie hinauf, dann dem steilen Waldhang entlang, hoch über dem engen Tobel. Später führt der Weg hinunter zum Hinterrhein. Der abwechslungsreiche Weg führt über längere Zeit in teils anstrengendem Auf und Ab zwischen Hinterrhein und der wenig befahrenen Lokalstrasse, die man immer wieder streift - ab und zu ist der Wanderweg als Balkon der Strasse angehängt. Auf einem Hängebrücklein quert man schliesslich den Hinterrhein, kommt am Eisloch vorbei (noch Anfang Juni fanden wir dort Schnee und Eis), wo riesige bemooste Felsen von einem früheren Felssturz erzählen. Dann gehts 10 Minuten auf dem Seitenstreifen der Fahrstrasse entlang und rechts etwas ermüdend treppauf in den Wald, direkt zum ehemaligen militärischen Festungswerk Crestawald.

Treppab zum Parkplatz des Festungswerks (Kiosk) und  Wanderweg über einen Waldhügel, wo Kanonen und Schiessscharten auf die frühere Wichtigkeit dieses Orts zeugen. Wieder an der Fahrstrasse, kurz vor dem Stausee, verzweigen sich die Wege - die Via Spluga führt oberhalb der Strasse Richtung "Sufers", Blick auf den Sufersee. Durch landwirtschaftliches Gebiet gelangen wir nach Sufers, am Selbstbedienungslädeli "Via Spluga Raststätte" vorbei, wo man Getränken und einheimische Produkten erstehen kann. Das einzige Restaurant vom Dorf befindet sich unten am See (5 Minuten).

In Sufers halten wir die Richtung und nehmen nach dem Hof Wissbad den leicht ansteigenden Weg durch den ausgedehnten Chilchwald, an Ausläufern von grossen Geröllawinen vorbei. Wo wir aus dem Wald treten, sehen wir links die Burgruine Splügen und vor uns das Dorf Splügen, dahinter die Schneeberge. Bereits erahnen wir die Fortsetzung der Via Spluga, die in Splügen einen rechten Winkel nach links macht (geradeaus ginge es zum San Bernardino-Pass). Unser Weg führt an der Kirche vorbei ins historische Dorfzentrum von Splügen.

Gasthäuser


Links


Rofflaschlucht

Fussweg-Balkon

Sufers mit Stausee

Ruine Splügen
Hotel Bodenhaus
                  Splügen 
Hotel Bodenhaus Splügen



3. Tag: 3h30, aufwärts 690m, abwärts 250m
Splügen 1457m - Hübscherenbach 1664m - Marmorbrücke - Bodmastafel 1790m (1h30) - Schwarzhütte 1804m - Abzw.Berghus 2033m - Splügenpass 2115m (1h10) - Cerfui 2063m - Monte Spluga 1920m (50min)

Praktisch ohne Hartbelag.
Wanderlandkarte
zur Detailkarte
Ab Hauptwegweiser Splügen gegen wir über die Rheinbrücke und beim Brunnen nach rechts zum Hübscherenbach. Ihm entlang wandern wir aufwärts zum Parkplatz beim Waldrand und weiter bachaufwärts. In der Nähe der Marmorbrücke betreten wir kurz die Passstrasse, dann folgen wir dem schmalen Pfad zur Alp Bodmastafel. Vorbei an der Talstation eines Skilifts (Busstation an der Strasse) folgen wir dem Pfad, der oberhalb der Strasse zum Talende bei der Schwarzhütte führt.

Während die Strasse zu mehreren Haarnadelkurven ansetzt, überqueren wir sie und geniessen den wohl schönsten Abschnitt des heutigen Wandertages. In aussichtsreicher Gebirtslandschaft schlängelt sich der Weg
zwischen Alpenblumen ganz abseits vom Verkehr zum Pass hinauf. An einigen Stellen ist die alte Säumerstrecke zu erkennen, Teile davon sind wiederhergestellt worden. Wer einkehren möchte, hat eine Viertelstunde vor der Passhöhe Gelegenheit, zum Berghus zu queren. Wir bleiben auf unserer Route und erreichen bald darauf beinahe unbemerkt die Landesgrenze auf dem Splügenpass.

Bett im Hotel Posta,
            MontesplugaDen Zollposten lassen wir rechts liegen und machen uns auf den Weg hinunter nach Monte Spluga. Das kleine Dorf liegt hübsch an einem See, umringt von Bergen (Unterkunftsmöglichkeiten, Läden und Restaurants). Es war früher eine wichtige Station der Säumer, wo sie ihre Pferde wechseln und ausruhen konnten. Hübsch ist auch die Kirche mit ihren Deckengemälden (die Kasetten sind wirklich nur gemalt!). Im historischen Albergo Posta schlafen wir in Betten wie anno dazumal.

Gasthäuser
Splügen
Splügen
Saumweg Splügenpass
Saumweg zum Splügenpass
Berghus Splügenpass
Berghus Splügenpass
Abstieg nach Montespuluga, Gewitterstimmung
Gewitterstimmung ob Montespluga
Montespula
angekommen!
 
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4. Tag: 5h20, aufwärts 90m, abwärts 940m - T2-T3, je nach Wetter
Monte Spluga 1920m - Staumauer 1898m (1h) - Cardinelloschlucht - Soste 1544m (1h20) - Rasdeglia - Mottaletta 1350m (40min) - Isola Italien 1253m (20min) - Campodolcino 1104m Camping (1h10) - Prestone Staumauer 1056m (40min) - Campodolino-Prestone (10min)
  • "Rückmeldung August 2017: "Der Weg zwischen Montespluga und Staudamm ist wieder instand gesetzt ist. Auch der Weg durch die Cardinello-Schlucht ist in gutem Zustand.
    Andererseits wird auf Hinweistafeln empfohlen, nach Isola und unterhalb vom Stausee Lago di Isola dem Liro-Bach entlang nach/während starkem Regen (wegen Steinschlaggefahr) für diese Teilstrecke auf die Strasse auszuweichen. Gabriela G."

  • Rückmeldung Ende August 2016: "Wegen des unpassierbaren Wanderwegs ( Fels-, Geröll-Rutschgebiet ) am rechten Seeufer des Lago di Monte Spluga musste ich umkehren und den See auf der linken Seite umgehen. Hermann F."
Wanderlandkarte
zur Detailkarte

Der Wanderweg folgt dem rechten Seeufer des Lago di Montespluga; den Wegweiser finden wir beim Kiosk. Zunächst gehen wir taleinwärts zu einem Brücklein und zweigen dort links ab. Danach wandern wir im abwechslungsreichen Auf und Ab dem gerölligen Uferhang entlang bis zum Staudamm. Nach dessen Überquerung beginnt die abenteuerliche Cardinello-Schlucht.
Von oben sieht die Schlucht gefährlicher aus als aus der Nähe. Wer trittfest ist und keine Panik bekommt, wenn's auf der einen Seite steil abfällt, wird sie mit der nötigen Vorsicht problemlos meistern. Der Weg ist recht breit, schliesslich mussten ja die Säumer mit Ihren Pferden und ihrem Gepäck hier durchkommen. Einzig bei Starkregen und Gewitter würde ich die Schlucht meiden (nach den ersten zehn Minuten könnte man nochmals nach Stuetta aufsteigen).

Wir steigen also ab durch die wildromantische Cardinelloschlucht. Der 360 Jahre alte Säumerweg (Treppen, Galerien, Stützmauern) wurde mit aufwendigen Hilfsmassnahmen an die linke Schluchtwand gebaut und teils in die Felsen gesprengt. Für die Säumer war das immer eine besondere Herausforderung. Heute sichern Stahlseile die heikelsten Stellen. Nach einer halben Stunde ist das Gröbste überwunden.

Auf steilen Pfaden geht's abwärts und zur andern Talseite. Schönste Flora und ein Wasserfall sind unterwegs zu bewundern. Kurz vor dem Dörfchen Soste erwartet uns eine neue Herausforderung: Mutterkühe mit ihren Jungen stehen im Wanderweg, das Gelände ist beidseits völlig versumpft und unpassierbar ist. Nach langem Beraten wagen wir uns vorsichtig näher und werden ungehindert vorbeigelassen. In Rasdeglia bringt gerade der Bäcker Brot und warme Pizza ins Dorf! Wir müssen aber nicht die Strasse nehmen, es gibt einen schönen Wanderweg talabwärts nach Mottaletta, ein weiteres hübsches Dorf (Einkehrmöglichkeit).

Die 20 Minuten bis Isola verlaufen auf einem Strässchen. Im Dorf schlendern wir durch das Zentrum bis zum unteren Teil, dort gibt es ein spezielles Lokal, wo man umbedingt einkehren muss. Es ist das "Locanda Cardinello", wo die Säumer seit alters her ein- und ausgingen und sich für den Aufstieg stärkten. Die verschiedenen Gaststuben stammen aus dem 17.Jahrhundert, und wer Glück hat, bekommt vom Wirt spannende Informationen über seine Ahnen und das Säumerwesen, während man auf das Essen wartet.

Am Dorfausgang von Isola werden wir auf das linke Ufer des Lago di Isola gewiesen, wo am anderen Ende ein schmaler Pfad waldabwärts führt, alles dem Liro-Bach entlang. Die Gegend ist feucht und von einem üppigen Grün. Nach ungefähr einer halben Stunde trifft man auf die Fahrstrasse, wo man den Via Spluga-Pfeil gut übersehen kann: Wir machen eine Spitzkehre, gehen über die Strassenbrücke Ponte Ganda Rossa und finden links die Fortsetzung unseres Weges.

Schwenker durch
              CampodolcinoBald erreichen wir den Zeltplatz vor Campodolcina (mit Trinkkiosk). Weiter dem Bach entlang; Spielplätze und Picknickplätze folgen in kurzen Abständen. Wer den empfohlenen Schwenker in Dorf hinein nehmen will, wandert bei der nächsten Brücke nach links; in Campodolcina gibt es neben Einkehrmöglichkeiten das Via Spluga-Museum (Öffnungszeiten beachten). Bei der übernächsten Brücke kommt die Route zurück an den Liro-Bach. Wir haben in Prestone reserviert und bleiben auf dem rechten Ufer, umrunden später den kleinen Stausee rechts, bis wir am Ende des Sees zum Kraftwerkstaudamm hinunter gehen können. Über den Steg erreichen wir Prestone, gehen beim Brunnen nach rechts bis zum Dorfende, wo uns ein blumengeschmücktes Hotel empfängt.Hotel Oriental,
              Prestone-Campodolcina

Gasthäuser

Links
Lago di Monte Spluga (Weg am rechten Ufer)
Lago di Monte Spluga
Cardinelloschlucht, 2016
Cardinelloschlucht
Cardinelloschlucht
Cardinelloschlucht
Wasserfall bei Soste
Wasserfall bei Soste
Mottaletta
Mottaletta

5. Tag: 4h, aufwärts 200m, abwärts 930m - T2
Campodolcino-Prestone - Prestone Staumauer 1056m - Vho 930m - Squadra - Cimaganda 900m (50min) - Gallivaggio 788m - S.Giacomo Filippo 522m (1h20) - Chiavenna 325m (1h50)



Wanderlandkarte Campodolcino -
                Chiavenna
zur Detailkarte (mit beiden Varianten)

Zurück auf der Via Spluga, wandern wir auf schönsten Wiesenwegen talabwärts. Bereits können wir Chiavenna erahnen, und erste Kastanienbäume und Ginsterbüsche säumen den Weg. Recht ruppig geht es dann im Wald zwischen Trockenmauern zum Weiler Vho hinunter. Bei Squadra überqueren wir die Lira, ein zweites Mal bei Cimaganda über eine kleine Hängebrücke. Was nun folgt, ist eine kleine Kletterei über Felsen und die Querung eines Lichtung mit mediterranen Pflanzen. Wieder im Wald, taucht unvermittelt die kleine Kapelle Vallesegna auf. Auf der andern Talseite throhnt die Wallfahrtskirche von Gallivaggio (man könnte sie über eine Hängebrücke erreichen). Die nächste Stunde verläuft mehrheitlich durch Wald; moosige Steine und Bäume zeugen von hoher Luftfeuchtigkeit.

Ein Strassenstück bringt uns abwärts nach S.Giacomo Filippo. Auch über diesem Dorf throhnt eine schöne Kirche. Früher führte die Via Spluga links von der Kirche, an der Bar vorbei, über den Waldhügel von Uggia. Neu steht auch ein Via-Spluga-Pfeil unten bei der Brücke und weist Richtung rechtes Lira-Ufer. Als wir in der Bar danach fragten, war die Antwort, dass die Hügelvariante viel anstrengender sei und nur noch als Variante bestehen bleibt. Wir gehen also zur Brücke zurück, folgen dem Weg abwärts zur Lira und finden nach einer Viertelstunde eine Hängebrücke ans andere Ufer. Nach Überquerung der Strasse gehts auf Treppenwegen aufwärts in den Wald, wo oben die Wege wieder zusammentreffen.

Im leichten Auf und Ab wandern wir dem Hang entlang, umrunden den Hügel und sehen unvermittelt auf Chiavenna hinunter. Dem Pfeil "Pianazzalo" folgen wir nur, wenn wir dort übernachten wollen (was nochmals 100 Höhenmeter Anstieg bedeuten würde). Ansonsten bleiben wir auf dem Hangweg, kommen aus dem Wald und treffen auf eine Strasse durch die Rebberge, von wo wir einen fantastischen Blick auf die Stadt geniessen.

Treppenwege verlocken zum Abstieg, doch unsere Route folgt bis zum Wegpfeil rund zehn Minuten der Strasse. Auf Treppen- und Naturwegen wandern wir das letzte Stück in den Talboden hinunter. Dort nehmen wir das GPS zu Hilfe, um unser Hotel zu finden.
Für den Bahnhof, wo auch die Busse abfahren, quert man die Brücke, hält die Richtung und gelangt durch die Altstadt von Chiavenna zur Stazione.

Chiavenna war schon zu Römerzeiten ein wichtiger Handelsplatz. Es lohnt sich, nochmals zu übernachten, um Zeit für die Besichtigung der schönen Altstadt zu haben und die Trekkingroute in einem der Grotti genussvoll zu beenden.

Gasthäuser

Links

nach
                  Prestone, die ersten Kastanien
die ersten Kastanien
felsiger Weg bei Lirone
felsiger Weg bei Lirone
moosiger Wald
moosige Felsen
S.Giacomo Filippo
S.Giacomo Filippo
Chiavenna
Chiavenna

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Wandern ohne Gepäck:  


Wandertouren in der Gegend: 
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Via Spluga - Erlebnisberichte

Zwei Grossmütter überqueren die Alpen

«Über die Alpen gegen Süden wandern». Diesen Wunsch hegten meine Freundin und ich seit langem. Beide sind wir bestandene Grossmütter und wie lange wir grosse Touren bewältigen, wissen wir nicht.
Verena Sandmeier, 04.05.2006 Ein Erlebnisbericht aus dem "Seniorenweb"

Also: Rucksack packen und los geht‘s!

Die Via Spluga beginnt in Thusis und führt auf Wanderwegen und alten Säumerpfaden nach Chiavenna. Die Buchung dieser Tour sichert fünf Übernachtungen inkl. Frühstück, Lunchpaket und den Transport des Gepäcks.

In Thusis hangen die Wolken bis ins Tal. Feiner Regen testet unsere Pelerinen. Wir überqueren den Hinterrhein. Der Pfad wird steil und glitschig. Während einer halben Stunde setzen wir unsere Füsse besonders sorgfältig auf. In der Tiefe rauscht der Rhein, ein junger, ungestümer Bach.

Viamala

Die Viamala — schlechter Weg — zieht sich durch die Schlucht. Der Rhein brodelt und tost. An den steilen Wänden sehe ich Spuren von Gletschermühlen, in Tausenden von Jahren ausgeschliffen von einer Kraft, die sich unaufhaltsam durch den Fels gekämpft hat. Langsam tastet sich die Sonne durch die Wolken.

Die Kirche Zillis ist ein Wunder an Bildern, die im 12. Jahrhundert an die Holzdecke gemalt wurden. Mit Hilfe eines Spiegels verfolgen wir die Lebensgeschichte Jesu.

Erstes Ziel: Andeer

Unser erster Wandertag findet sein Ziel in Andeer, Hotel Fravi. Wir geniessen Badezimmerfreuden, strecken unsere müden Beine aus und freuen uns aufs Nachtessen. Der Speisesaal füllt sich. Ältere und alte Leute suchen ihren Platz. Die Gehhilfen stellen sie in eine Ecke; den Rollator schieben sie vorsichtig vor sich hin. Eine Seniorengruppe ist hier zu Gast. Wir schauen einander an: noch sind wir aus eigener Kraft unterwegs, noch können wir gehen, wohin die Füsse uns tragen. An den Nebentischen wird gelacht und gescherzt: «Wir sind zwar alt, haben allerlei Bresten — aber wir freuen uns am Leben.»

Am Morgen sind die Berge noch immer Wolkenverhangen. Unser Weg führt durch das Stein-Werk Conrad. Granit aus Andeer ist grünlich mit weissen Adern. Wir schauen den Arbeitern zu. Ein mächtiges Fräsenblatt kreischt sich durch einen Steinblock. Platte reiht sich an Platte — Material für Tische, Bänke, Abdeckungen, Fussböden.

Wir betreten den Wald, steigen bergan über Stufen und Wurzeln zum Kraftwerk Bärenburg, schwitzen, keuchen. Abstieg zur Rofflaschlucht. Hier hat ein Mann mit eigener Kraft vor langer Zeit in den Wintermonaten den Felsen entlang einen Weg über dem tosenden Rhein geschlagen. Der Wasserfall begrüsst uns mit feinem Sprühregen.

Wir sitzen an einem der Holztisch im Hotel Rofflaschlucht. Die Wirtsleute sind jung; sie hoffen auf einen guten Sommer, leben praktisch vom Tourismus.

Wir folgen unserem Weg, bergauf, bergab. Nach einer langen Strassen-Baustelle steigen wir wieder in den Wald. Nun verläuft unser Weg parallel zur Autostrasse. Man riecht es. Das Rauschen des Rheins vermischt sich mit Motoren- und Baulärm. Endlich lassen wir die Bauerei hinter uns und gehen über Stock und Stein auf schmalem Weg über dem Fluss. Hin und wieder begegnen wir Wanderern. Die letzte Strecke vor dem Suferser-See ist eine lästige Geröllhalde, steil, mit hohen Tritten, die uns das Gruseln beibringt. Ich bin hässig — wo hetzen die uns hin?

Nach Sufers nehmen wir die letzte Strecke vor Splügen unter die Füsse. Meine Beine werden schwer. Ich schalte auf «Automat», setze einen Fuss vor den andern. Der Stundenhalt wird gestrichen. Nicht mehr hinsetzen — erst am Ziel.

Splügen

Splügen liegt vor uns. Wir besuchen die Kirche, bewundern das kunstvolle Chorgestühl aus Arvenholz. Dann finden wir das Hotel Weisses Kreuz. Eine Meisterleistung des Architekten — alte Bausubstanz in Verbindung mit modernen Materialien. Schön, aber teilweise nicht sehr praktisch. Unser Badzimmer ist über eine Treppe mit hohen Stufen erreichbar. Nehmen denn heute die Treppen kein Ende? — Bei einem Glas Herrschäftler Weissen stossen wir auch auf diesen Wandertag an.

Was für eine Nacht! Wir können nicht einschlafen. Noch um 1 Uhr wälzen wir uns hin und her. Wenn Vre sich dreht, schaukelt auch mein Bett, als ob wir uns bei Windstärke 5 auf See befänden, und umgekehrt. Das Designer-Badzimmer wird häufig frequentiert. Mein Bauch rebelliert. Treppauf — treppab! Ob es wohl Geister gibt in diesem Zimmer? Ein ruchloser Säumer hat vielleicht vor 300 Jahren die Küchenmagd geschändet. Was geschah auf dieser unseligen Treppe? Was in diesem Zimmer, das früher als Küche diente?

Auf dem Säumerweg über den Pass

Der Himmel ist wolkenlos; die Berge türmen sich frisch gewaschen vor unseren Augen. Der Weg steigt durch Lärchen- und Tannenwald. Die Blumen nicken uns zu — sie sind wieder alle da: Orchideen, Margeriten, Teufelskralle, Distel, Hauswurz und alle Kleinen, deren Namen ich nicht kenne. Säumerweg, so haben wir ihn uns vorgestellt. Grosse Pflastersteine bilden die «Strasse», links und rechts eingefasst mit grossen Blöcken. Bis zur Passhöhe gehen wir drei Stunden. Eine Zollstation, zwei Grenzwächter — wir sind in Italien. In Monte Spluga gibt‘s echten Cappuccino. Vor der Schlucht Cardinello sinkt mein Mut. Die Wegbeschreibung empfiehlt Trittsicherheit und rät, die Schlucht bei Nässe zu meiden. Wir beschliessen, mit dem Postauto nach Isola zu fahren. Wir fragen ein paar Kraftwerkarbeiter, wann der nächste Bus fahre. «Um 6 Uhr abends» ist die Antwort. Jetzt ist 15 Uhr. Ach herrje! Zwei Männer laden uns ein, mit ihnen zu Tal zu fahren.

Im «Albergo Mangusta» ist ein Zimmer bereit, einfach, sauber, freundlich. Die Besitzerin begrüsst uns herzlich. Leider kommt kein warmes Wasser aus der Dusche. Sonst ist alles gut. Ich nehme ein Kopfwehpulver und schlafe eine Stunde. Auch mein Bauch beruhigt sich.
Nicht viele Gäste sind im Ristorante. Ein Paar — wohl nicht verheiratet, die Unterhaltung sprudelt — sitzt neben uns. Dazu in einer Ecke die Wirtsfamilie, vier Kinder und der Papa. Die Mama bedient mit ihrer Schwester die Gäste. Die beiden jungen Frauen führen das Gasthaus. Wir gehen früh schlafen. Vre sagt am Morgen, ich hätte geschnarcht wie ein Sägewerk.

Der Morgen ist herrlich. lsola wird dominiert von den Kraftwerksbauten. Wir wandern dem Stausee entlang, gehen ein Stück auf der Fahrstrasse. Und was jetzt kommt, ist wahre Freude. Wir zweigen nach einer Viertelstunde Landstrassen-Tippel rechts ab, überqueren eine Wackelbrücke und sind wieder auf dem «echten» Säumerweg. Dem Bach entlang über Stock und Stein, durch Bergsturzgebiet. Ein Agriturismo bei Campodolcino lädt zu einem Cappuccino ein. Dann geht es weiter. Mir scheint, dies sei der schönste Teil der ganzen Via Spluga. — Ein leichtes Auf und Ab, meistens ab. Wir müssen eine ziemliche Höhendifferenz von lsola (1260m) nach Chiavenna (330m) überwinden. Aber es lohnt sich. Der Bach ist unser treuer Begleiter. Zum Schluss ein Stück der Strasse entlang, dann treffen wir auf die ersten Häuser von Chiavenna.

Chiavenna

Das Zentrum ist sehr schön. Enge Gassen mit Pflastersteinen und zwei breiten Streifen Granitplatten: Marciapiedi. Chiavenna ist eine Mischung aus Bergdorf und südlichem Charme. Das Nachtessen ist gut: Gnocchi alla Chiavennese, Polenta mit Ricotta, Frutta fresca. Die Italiener geniessen die laue Nacht vor unserem Fenster. Gelegentlich schlafen wir trotzdem ein.

Auf dem Bahnhof warten wir auf das Postauto nach St. Moritz. Die Fahrt durchs Bergell ist herrlich. Immer wieder locken gelbe Wegweiser. Es juckt uns in den Füssen. Doch für dieses Mal ist unsere Wanderwoche zu Ende. Im Bahnhof St. Moritz stellen wir unser Gepäck ein und gehen ins Dorf. Es wirkt alles so geschniegelt. Die Auslagen in den Schaufenstern sind von einer anderen Welt. Wir trinken Kaffee und steigen zum See hinunter, ein letzter Spaziergang. In der Meierei sitzen wir auf der Terrasse und stossen noch einmal auf diese Wanderwoche an. Wir sind dem Schicksal dankbar, das uns trotz unseres fortgeschrittenen Alters solche Touren gewährt und wir stossen an auf die nächste Wanderwoche. Wie wär‘s mit der Via Bregaglia?

Weiterer Erlebnisbericht:


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Chiavenna - Pass da Niemet - Innerferrera: vom Endpunkt der Via Spluga zurück in die Schweiz


Als Grundlage diente mir der vom Verkehrsverein Thusis herausgegebenen Prospekt „Kultur- und Weitwanderweg - Thusis-Splügenpass - Chiavenna, Via Spluga“, welcher auch auf der „wandersite“ beschrieben ist. Wir haben allerdings - angelangt in Chiavenna - die Rückwanderung in die Schweiz zusätzlich noch gemacht. Hier mein Wanderbeschrieb ab Chiavenna.
 
Chiavenna
                    Kreuzgang
Kreuzgang in Chiavenna
1. Tag: 4 1/2h, aufwärts 900m, abwärts 400m - T 2
Mit öffentlichem Verkehr von Chiavenna nach Cimaganda
Route: Cimaganda 900m - Avero 1678m - Motto di Bondeno 1786m - Gualdera 1430m

In Chiavenna (333m) haben wir unweit des Bahnhofes im Hotel Flora übernachtet. Auf dem Bahnhofplatz von Chiavenna befindet sich der Busbahnhof. Die Fahrkarten erhält man in dem östlich des Bahnhofes gelegenen Tourist-Office, welches allerdings nur stundenweise geöffnet ist. Zwischen 08.00 und 08.30 Uhr fährt der öffentliche Bus (nicht das CH-Postauto) Richtung Norden Richtung "Madesimo".
In Cimaganda verlassen wir den Bus, und sehen bei der Kirche den Wegweiser, welcher rechts (östlich) von der Hauptstrasse abbiegt. Meter um Meter steigt unser Wanderweg an, über steile Wiesen, auf gutem Weg durch Geröllhalden, wo wir zwischendurch die Aussicht ins Val San Giacomo geniessen. Der Weg führt uns auf einem Plattenweg weiter durch einen lichten Wald von Stauden. Achtung: die Steinplatten sind oft feucht und teilweise wackelig.
Cimaganda
Aufstieg nach Avero
Wir lassen die Bäume hinter uns, der Weg führt uns auf die Alp Avero, eine Maiensäss mit rund 10 gut erhaltenen Steinhäusern, welche teilweise als Ferienhäuser dienen und einer neurenovierten Kapelle. Der anstrengende Aufstieg macht uns durstig. Leider hat es in Avero kein Restaurant, dafür einige Brunnen mit kühlendem, frischem Wasser.
Avero
Avero
Einige Meter oberhalb von Avero sehen wir die gelben Wegweiser, überqueren auf einer guten Brücke den Bach und nehmen die letzten 100 Höhenmeter dieses Tages unter die Füsse. Von Motto di Bondeno, dem höchsten Punkt dieses Tages, wandern wir über Wiesen und kommen nach 500m auf eine Alpstrasse, welche weiter unten (leider) asphaltiert ist. Gualdera, auf einem Plateau gelegen, ist ein kleines Feriendorf, welches im Sommer vorwiegend von Schullagern und Ferienlagern genutzt wird.
2. Tag: 4h, aufwärts 700m, abwärts 150m  -  T 2

Route: Gualdera 1430m - Fraciscio 1341m - Calcagnolo di Sotto  1700m - Rifugio Chiavenna (Angeloga) 2042m

In gleicher Richtung, wie wir gestern gekommen sind, geht’s heute weiter. Nach 500m verlassen wir die Autostrasse und folgen, dem Waldrand entlang, dem Wanderweg. Vor uns sehen wir bereits den Winterkurort Fraciscio. Wir folgen den Wegweisern Richtung "Rifugio Chiavenna (Angeloga)" auf einer Autostrasse, welche später etwas schmaler wird und schlussendlich in einen Bergwanderweg hinüberführt. Im Zick-Zack geht’s hinauf bis zum Punkt 1970 m. Von dort sind es nur noch einige Meter bis zur Hütte Rif. Chiavenna (Angeloga).

Sollte man noch Lust auf einen Spaziergang haben, oder vielleicht sogar für ein Bad, so stehen verschiedene Seen in der Umgebung zur Verfügung: Lago di Angeloga, Lago Nero, Lago Caldera, Lago Ballone etc. Aufgrund der hervorragend gekochten, italienischen Spezialitäten, ist die Hütte des italienischen Alpenclubs über die Wochenende gut besucht.


Variante:
Bei schlechtem Wetter kann man den Aufstieg und die Uebernachtung in der Hütte Chiavenna-Angeloga auslassen und von Fraciscio 1341m auf einem schönen Waldweg über Motta 1750m wandern und von dort, teilweise auf einer Autostrasse, weiter nach Madesimo 1538m. Wir haben jetzt die Möglichkeit: entweder in Madesimo zu übernachten oder gleich weiter marschieren und direkt die für morgen vorgesehene Hütte Rifugio Bertacchi als Uebernachtungsort zu wählen. Unsere Tour würde demzufolge um einen Tag kürzer werden.
3. Tag: 5h, aufwärts 900m, abwärts 700  -  T 2
Route: Rifugio Chiavenna 2042m - Val Alta 2228m - Motta di Sopra 1850m - Madesimo 1538m - Casone 1646m - Rif. Bertacchi 2172m

Neben der Hütte weist uns der Wegweiser nach "Madesimo". Rund 2 km wandern wir auf gleicher Höhe, mit wenigen Auf und Ab entlang dem Berghang, überqueren das „Val Crotto“, das Val Alta 2228m, verlassen die steilen Abhänge und gelangen auf Alpwiesen nach Motta di Sopra. Nun steuern wir dem bekannten Winterkurort Madesimo zu.

Wir pilgern der Haupstrasse entlang, doch bereits nach 2 km, bei Casone, sind wir weg von der Zivilisation, auf einem schönen Wanderweg, welcher Schritt für Schritt in die Höhe geht. Dem Bach „Scalcoggia“ entlang steigen wir höher, überqueren den Bach und bereits sehen wir die Hütte Rif. Bertacchi, mit dem etwas tiefer liegenden See „Lago di Emet“.


4. Tag: 4h, aufwärts 150m, abwärts 800m  -  T 2

Route: Rif. Bertacchi 2172m - Pass da Niemet 2294m - Cuort Viglia 2073m - Alp Niemet 1899m - Punt da la Muttala 1823m - Innerferrera 1481m

Von der Hütte geht es schön gemütlich, auf gutem Wanderweg hinauf Richtung "Niemet-Pass". Wenn wir den Zeitpunkt nicht verpassen, sehen wir links den Lago di Monte Spluga, den wir vor einpaar Tagen (sofern wir die Via Spluga gemacht haben) entlang gewandert sind. Wir  sind aber schon nach wenigen Schritten auf dem Pass da Niemet.

Jetzt geht es nur noch runter, über Alpwiesen nach Cuort Viglia. Bei der Alp Niemet kommen wir auf eine Alpstrasse, bei Punt da la Muttala nehmen wir den rechten Weg, immer der Alpstrasse entlang, welche uns in grossen Schlaufen hinunter zum „Madrischer Rhein“ führt.

Wir überqueren die Brücke und müssen wohl oder übel noch 20 Höhenmeter über uns ergehen lassen, bis wir in Innerferrera „einmarschieren“ können. (Ich sag’ Dir lieber Freund, das Bier ist gut!)
Die Postauto-Haltestelle befindet sich mitten im Dorf, nicht an der Umfahrungs-Strasse.
 
Gasthäuser und Links
Feuerlilie


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