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8 | T3 |
Hinweise
Eine wenig
begangene, landschaftlich, und klimatisch abwechslungsreiche
Rundwanderung mit total rund 6000 Höhenmeter aufwärts und
abwärts. Die Route ist durchwegs markiert; eine gute Karte
ist jedoch unentbehrlich. Oft bildet das Bernina-Massiv die
Wetterscheide zwischen Nord und Süd, was eine
Wettervorhersage schwierig macht. Trotz der Kalt- und
Schlechtwetterfront aus dem Norden war bei unserer Tour im
September dank Nordföhn der wenige Neuschnee rasch
geschmolzen und das Gebiet blieb niederschlagsfrei.
Tipp: auch bei
Hüttenübernachtungen am Vortag reservieren, um dem
Hüttenwart Gelegenheit zum Heizen zu geben; einzelne Hütten
sind im September bereits geschlossen.
Gewandert: 1.Hälfte
September 2001
Unterdessen sind mehrere Erlebnisberichte eingesandt worden - herzlichen Dank!
Ruedi Flueler, Juni 2008: "Wir erleben das Engadin in seiner schönsten Pracht, überqueren südlich von Maloja die Grenze nach Italien und wandern - umgeben von einer romantischen Gletscherwelt, am südlichen Alpenkamm auf rund 2000m Höhe - rund um die Bernina. Im Puschlav kommen wir wieder in die Schweiz und werden dann die Bernina, Piz Palü, Bellavista und wie sie alle heissen ... von der Diavolezza und von der Cap. Boval vom Norden aus betrachten können. Eine imposante, ungefährliche Tour."
Anreise:
Bahn nach Pontresina (Fahrplan).
1. Tag:
2 h, aufwärts 240 m. Abkürzungsmöglichkeit: Pferdekutsche
Route: Pontresina 1760m - Val
Roseg 1999m
Letzte Schneeflocken begleiten uns auf dem Weg vom Bahnhof Pontresina ins Rosegtal. Neben der gekiesten Pferdekutschenstrasse gibt es links und rechts vom Bach schöne Fusspfade und romantische Picknickplätze.
Rosegtal |
Dessertbuffet im Hotel Roseggletscher |
Hinter dem Hotel Roseggletscher beginnt der schön angelegte Aufstieg zur Fuorcla Surlej. Kurz vor der Rechtskurve zur Passhöhe liegen 20 cm Neuschnee, und ganze Gruppen, die sich verlaufen hatten, kommen uns entgegen. Offenbar ist die Markierung bei schneebedecktem Weg zu wenig deutlich. Sensationelle Aussicht auf die Berninagruppe und das Oberengadin. Gäste auf der Terrasse des Restaurants ärgern sich über die Schneeballschlacht der Schulkinder...
Variante "Abstieg ins Tal": Auf der andern Passseite könnte man nach fünf Minuten Abstieg beim Wegweiser links 20 Minuten der Höhenkurve entlang zur Seilbahnstation Murtèl wandern, dort ins Tal fahren. Zu Fuss gehts beim Wegweiser weiter bergab zum Hahnensee und weiter nach St. Moritz Bad (siehe Wanderung Nr. 517).Wir wählen den direkten Weg nach Segl/Sils Maria und folgen für die nächste Stunde dem Wegweiser "Furtschellas", bis nach einem Skipistenweg links ein Höhenweg abzweigt. Beim Wegweiser Furtschellas/Segl wandern wir Richtung "Segl", und zwar bis ins Dorf Segl/Sils Maria hinunter (= total 4h20) - ein schönes Wegstück mit Blick auf die Oberengadiner Seen. Es lohnt sich ein Bummel durch den schönen Dorfkern von Sils Maria.
Variante: Wer von Sils Maria bis Maloja den Bus benützt, hat vielleicht vor dem Einsteigen noch Zeit und Lust, das Segantini-Museum zu besuchen.Die andern brauchen ihre Energie für den Uferweg nach Maloja, der sich dem See entlang auf und ab schlängelt. Auf halbem Weg in Isola lädt eine traumhaft gelegene Gartenbeiz zu einer Pause ein. Nach dem Zeltplatz ist der Wanderweg etwas erhöht, parallel zur Strasse angelegt. In Maloja dem Wegweiser folgen, er führt direkt zu den verschiedenen Hotels und Läden.
Unterkunft:
oberhalb Val Roseg |
Aufstieg Fuorcla Surlej |
Aussicht auf der Fuorcla Surlej |
Höhenweg nach Sils Maria |
Sicht auf die Seenplatte |
Ruedi Flueler hat die Bernina-Tour in Silvaplana begonnen und den See rechts auf der Via Engiadina umwandert:
3. Tag: 6 h, 750 m aufwärts, 950m abwärts, T3
1. Tag Flueler: 3h, aufwärts 200m, abwärts 200m - T 2
Route: Silvaplana 1815m - Grevasalvas 1941m - Maloja 1803m
Mit der Rhätischen Bahn erreichen wir St. Moritz, steigen beim Bahnhof ins Postauto um, welches uns in wenigen Minuten nach Silvaplana 1815m bringt. Unsere Tourenwoche beginnen wir, indem wir durch den alten, romantischen Teil von Silvaplana wandern, die Wegweiser führen uns zur „Via Engiadina“. In westlicher Richtung wandern wir im Wald, links unten der blau-glitzernde Silvaplanersee und steigen auf gutem Weg etwas ab bis zur Autostrasse hinunter. Doch schon nach wenigen Metern steigen wir gemächlich hoch, links unten erkennen wir den Silsersee und erreichen das romantische Dörfchen Grevasalva 1941m. Von hier aus schlagen wir den Weg ein nach Maloja 1803m und erreichen unseren Uebernachtungsort in weniger als einer Stunde. Übernachtung im Sporthotel. Juni 2008
Fünf Minuten der Strasse entlang Richtung Bergell. Bei der 1. Rechtskurve steht etwas versteckt der Wegweiser Richtung "Lej da Cavloc".
Wir kommen an einer Schutzhütte aus dem 2.Weltkrieg vorbei, mit rührenden Dankesworten der Geflüchteten.
Ab der Alp Plan Canin 1968m, bei der Abzweigung zur "Fornohütte" (siehe Erlebnisberichte), folgen wir dem Wegweiser "P.Muretto", der über eine steile Treppe zu einer gewagten Brückenkonstruktion auf die andere Talseite führt. Bei Unsicherheiten den Wegspuren nach rechts folgen: der Aufstieg verläuft auf der linken Moräne des Gletscherbachs. Steil gehts durch Geröll und Steinplatten, später auf Altschnee bergauf.
Nach der nächsten Geländestufe kommen uns Wanderer entgegen, die weit oben weglos durchs Geröll hinunter stiegen, um möglichst lange auf dem kompakten Schnee zu gehen. Die Markierung weist uns aber links zur Geröllhalde hinauf, wo von weitem auf halber Höhe ein Weg auszumachen ist. Über Felsbrocken und Altschneefelder gehts (schlecht markiert) zum Hangweg hinauf, und bis unter den Gipfelfelsen ist der Weg danach gut zu finden.
Auf dem Murettopass geniessen wir im Windschatten die warmen Sonnenstrahlen und die grandiose Aussicht auf die Bergwelt. Nach ein paar harmlosen "Abfahrten" im Altschnee staunen wir über den sorgfältig angelegten breiten Saumpfad, der bereits in Römer- und später in Kriegszeiten genutzt wurde. Leider ist er ab ca. 2100m verschüttet, und man hat etwas weiter unten einen neuen Weg gebaut (wichtig für umgekehrt Wandernde).
Links
2.Tag Flueler:
Vom Maloja aus wandern wir vorerst in südlich-westlicher Richtung, der Autostrasse entlang, vorbei am alleinstehenden Kiosk, bis die Strasse eine scharfe Rechtskurve macht. Von hier aus haben wir einen schönen Blick ins Bergell hinunter. Wir überqueren die Strasse und von nun an geht es für den heutigen Tag nur noch südlich auf Wanderwegen. Auf einer herrlichen Waldstrasse steigen wir auf, erreichen den verträumten See Lago Cavloc 1907m (Restaurant), in gleicher Richtung das Tal hinauf nach Plan Canin 1992m.Hier trennen sich die Wege. Rechts geht es zur Forno-Hütte und gerade aus - die Wegweiser zeigen uns den richtigen Weg - zum Muretto-Pass. Zuerst ist der Weg unverfehlbar, immer in südlicher Richtung. Je höher wir steigen, desto mehr benötigen wir den Orientierungssinn, und am Schluss - auf Kies und rutschigem Sand - geht’s im Zick-Zack hinauf. Es ist zwar nicht gefährlich, aber die Lunge wird allemal strapaziert. (Bei starkem Regen, Schneefall, oder Nebel ist Vorsicht angebracht) Herrlich ist es, dass wir oben auf dem Passo del Muretto 2562m angelangt sind.
Wir überschreiten die Grenze nach Italien und bewundern den vor uns liegenden Monte Disgrazia. Die italienische Armee hat im letzten Weltkrieg einen breiten, mit Platten ausgelegten Weg bis zum Passo del Muretto gebaut. Wir profitieren von dieser Gewaltsarbeit und steigen auf diesem nicht zu verfehlenden breiten Weg hinunter, immer südlich, bis zur Waldgrenze. Dort kommen wir automatisch auf eine Waldstrasse, welche in einigen steilen Kurven an Höhe verliert und uns (nun in östlicher Richtung), vorbei an Ferienhäusern zum kleinen Sommerferiendorf Chiareggio 1612m führt.
Alpenidylle am Cavloc-See |
Wegweiser Cavloc-See |
Aufstieg zum Murettopass |
Cavloc-See - Plan Canin |
Schutzhütte am Morettopass |
4. Tag: 6 h,
aufwärts 800m, abwärts 300m, T2
Route: Chiareggio 1612m - Alpe
Sevedo sup. 1796m - Il Barchetto 1800m - Rif. Alpe
Palü 2007m (3h30) - Btta del Torno 2203m - 1828m - Alpe
Campascio 1844m - Alpe Musella 2020m (2h30).
In Chiareggio folgen wir 15 Minuten lang der Strasse bis zur Haltestelle Ciaz 1570m
Weiter gehts
ungefähr der Höhenkurve entlang durch schönen Föhrenwald zu
Punkt 1603m der Bauernsiedlung Prati della Costa
und durch Hochmoorgebiet zu den Häusern von Paluretta
1620 m.
Im Wald steigen wir
über Barchetto (1860m) zum Lago Palü und zum Rif.
Alpe Palü auf (Tel. 0039 0342 45 22 01). Scharen von
Besuchern, die mit der Seilbahn hochgefahren sind, geniessen
die Hüttenromantik (Polenta auf offenem Feuer).
Für den Weiterweg bieten sich zwei etwa gleich lange Wege an:
Nun der Skipiste entlang, manchmal auf Abkürzungen, wandern wir zur Alpe Scercen 1700m hinunter. Dort scharf nach links und später nach rechts, folgen wir weiter der Nummer 5. Bald sehen wir im hintersten Talkessel die Alphäuser von Campascio. Nach einer halben Stunde bergauf durch den Wald erreichen wir die Alpe Musella mit dem gleichnamigen Rifugio und der neueren Mitta-Hütte.
Links
Route: Alpe Musella 2021m - Punkt 1710m - Lago di Campo Moro 1970m - Lago di Gera 2200m - Rif. Bignami 2401mAuf ebenem Weg geht es vorerst nach rechts, dann bergab zum Punkt 1710 m zum Fuss des Staudamms. Ein Kiessträsschen führt uns auf den rechten Staudamm, wo über dem Parkplatz das "Restaurant Poschiavino" thront. 5 Minuten weiter oben steht das Rif. Zoja 2021 m.
Unser Weiterweg rechts am Lago di Campo Moro entlang ist bekiest und nur beschränkt befahrbar. Der Wanderweg führt ganz zum Fuss des nächsthöheren Staudamms entlang und steigt dort an den verfallenen Gebäuden vorbei zum obersten Haus, dabei ist eine Eisenleiter zu übersteigen (gemütlicher geht es im Zickzack die Strasse hinauf).
Über eine Rampe erreichen wir nun die Krone des zweiten Staudamms am Lago di Gera. Wir überqueren sie nach links und steigen immer höher längs des Lago di Gera zur Bignami-Hütte auf. Sie ist von weit her zu sehen und das Ziel vieler "Giro del Lago"-Tageswanderer.
- siehe auch Erlebnisbericht auf Berndeutsch.
4.Tag Flueler: 3 h, aufwärts 500m, abwärts 100m - T 2
Heute haben wir einen gemütlichen Tag. Vom Rif. Mitta / Musella 2020m wandern wir in südlicher Richtung auf weichem Weg vorerst über die Alpen, dann durch den Wald hinunter bis zum Punkt 1983m. Hier stossen wir auf eine Waldstrasse, gehen wenige 100m in gleicher Richtung weiter und erblicken über uns die Staumauer des Lago Campomoro 1996m. Der Weg führt über die Staumauer. Auf der anderen, linken Seite des See’s befinden sich zwei Einkehrmöglichkeiten (Rif. Campomoro und Rif. A.e R. Zora).Wir wandern auf der breiten Strasse auf der linken Seite des See’s weiter und erreichen nach rund 3km die Staumauer eines weiteren Stausee’s, Lago di Gera 2125m. Auf der Rampe steigen wir hoch zum Scheitel der Staumauer, überqueren diese und befinden uns nun auf der orographisch rechten Seite des See’s. Auf einem guten, teilweise etwas schmalen Weg, steigen wir hoch, rechts unten der blau-glitzernde Stausee. Auf einer grossen, flachen Alp - im Süden, weit unten der Stausee und im Norden, hoch oben das Bernina-Massiv - befindet sich das Rif. Bignami 2401m.
Wanderzeit:
Variante b) - anspruchsvoll:
5h30, aufwärts 960m, abwärts 600m
Bergtour mit Traum-Aussicht auf die Berninagruppe. Die kurze Gletscherüberquerung kann schwierig werden, wenn blankes Eis hervorschaut. Laut einem Feedback von Stéphane E., 2005 (vielen Dank!) ist der Schnee auf dem Gletscher stark geschmolzen, und es ist laut Information des Hüttenwarts der Bignamihütte in allen Fällen nötig, Gleitschutz und Seil mitzunehmen.
Rampe zum Staudamm |
Lago di Gera, darüber die Bignami-Hütte |
Rund um die Bignami-Hütte |
Bignami-Hütte |
Alp Bignami, dahinter P.Canfinale (6.Tag) |
6. Tag: 5.10
h, aufwärts 710m, abwärts 1450 m. Abkürzungsmöglichkeit:
Taxi ab Somdoss
Route: Rif. Bignami 2401m -
Stausee 2125m - Alpe Gembre 2224m - Baita 2440m - Passo
Canfinale 2628m - Somdoss 2160m - Varuna 1840m - Cavaglia
1700 m.
Hinter der Bignami-Hütte beginnt der Abstieg zum hinteren Ende des Stausees. Es ist kalt, beim Überqueren der Bäche sind die Steine mit einer tückischen Eisschicht überzogen.
Am Brunnen auf der Alpe Gembre zweigt der Passweg links ab. Nach 5 Minuten beginnt in einer weiteren Linkskurve der markierte Zickzackweg zur Passhöhe des P.Canfinale (total 2.40 h). Oben weisen Steinmännchen den Weg zur Landesgrenze und zum gelben Wegweiser. Tief unten liegt Poschiavo. Der Weg nach der Alp Somdoss ist kürzlich neu markiert worden und problemlos zu finden.
Richtig ist, dass es zum Weiler Varuna nach Überquerung des Bachtobels nochmals kurz bergauf geht. Durch Lärchenwald queren wir zur Haltestelle Cavaglia an der berühmten Bahnstrecke Tirano - Poschiavo - Alp Grüm - Bernina Hospiz - Pontresina, welche 2008 von der UNESCO in die Welterbe-Liste aufgenommen wurde.
Übernachtung:
5.Tag Flueler:
Route: Rif. Bignami 2401m - Passo Canfinale 2628m - Foppal - Punkt 2159m - Alpe Varuna 1898m - Cavaglia 1693m (Bernina Hospiz 2304m)
Gleich neben der Hütte Rif. Bignami 2401m steht der Wegweiser Alpe Gembré, Passo Confinale. Wir starten in nördlicher Richtung, steigen in einem grossen Bogen hinunter, über 7 Brücken mit reissenden Bächen, welche vom Bernina-Gebiet kommen, erreichen wir das Ende des Stausee’s Lago di Gera 2125m. Wir steigen auf zur Alpe Gembré 2224m mit schönen Steinhäusern und Steinställen, mit Blick auf den Stausee. In östlicher Richtung, auf gut signalisiertem Weg steigen wir weiter hinauf, bei Baita 2440m vorbei, vor uns liegt der Passo Canfinale 2628m, welcher auch die Grenze zur Schweiz bedeutet. Auf dem Pass haben wir eine eindrückliche Aussicht auf das weit unten liegende Puschlav.Vom Passo Confinale 2628m wandern wir weiter in östlicher Richtung, und erreichen nach einigen 100 Metern steilem Abstieg auf einen schönen Wanderweg. Die gelben Wegweiser zeigen uns: wir sind wieder in der Schweiz. Vorbei an Foppal, hinunter zum Punkt 2159m, wo sich einige Häuser befinden und wir auf eine Fahrstrasse stossen. Der Wegweiser zeigt uns den Weg in nördlicher Richtung nach Alpe Varuna 1898m und weiter in gleicher Richtung durch den Wald nach Cavaglia 1693m.
An der Bahnstation von Cavaglia 1693m befindet sich ein kleines Restaurant, wo wir auf die Rhätische Bahn warten, welche uns über die Alp Grüm bis zur Bahnstation Bernina Hospiz bringt. 10min oberhalb liegt das Albergo.
Wanderzeit: 5 ½ h, aufwärts 450m, abwärts 1100m - T3
- Bernina-Passhöhe (an der Strasse, 2328m): Albergo Ospizio Bernina, Tel. 081 842 62 00, Doppel- und Mehrbettzimmer
Brücke nach Bignami-Hütte
Alpe Gembre, Blick über den Stausee
Alpe Gembré
Pass da Canfinal
Sicht auf Poschiavo
Das Geleise kreuzend, gelangen wir durch landwirtschaftliches Gebiet an einem weissen Kreuz vorbei zu einem Teersträsschen (Wegweiser fehlt, Markierung beidseitig). Wir gehen 200 m nach rechts leicht abwärts. Nach dem Brücklein führt ein Wanderweg auf dem Grat eines Hochwasserdamms dem Bach entlang zum Waldrand hinauf. Dort beginnt der schöne Saumweg rechts in den Wald hinein. Nach einer guten halben Stunde, nachdem wir ein Kiessträsschen gekreuzt haben, gut auf die Markierung achten und nicht dem steilen Bikeweg folgen. Unsere Route steigt in gut angelegten Kurven nach Caderahinauf; die Haltestelle lassen wir rechts liegen.
Nach dem Überqueren des Geleises, nun wieder auf offenem Gebiet, folgen wir 200m dem breiten Kiessträsschen und biegen rechts in den Saumweg ein. Beim Brunnen mündet er in einen Feldweg. Nach rechts ebenaus an ein paar Ferienhäusern vorbei. Hier beginnt der besterhaltene Teil des alten Saumwegs, wo in anstrengender Handarbeit Felsen und grosse Steine so aneinandergefügt wurden, dass die Fuhrwerke darauf fahren konnten; links und rechts ist der Weg von Trockenmauern gesäumt. Nach einem Waldstück mit Geleiseüberquerung kommen wir zum Weiler Motta di Cadera, von wo man einen schönen Blick auf den Lago di Poschiavo geniesst.
Wieder im Wald, wird der Weg holpriger; grosse Felsstücke wurden hier verlegt - im Aufstieg bereitet dies aber keine Probleme. Die letzte Viertelstunde vor Puntalta verläuft den Schienen entlang; zuerst oberhalb, dann unterhalb. Von Puntalta nach Cavaglia sind 15 Minuten angegeben; es lohnt sich aber, den Umweg über den Gletschergarten zu wählen, der auf der andern Seite des Bahngeleises beginnt (oder endet).
Gletschergarten: Der Rundgang ist von Cavaglia her markiert - wir wandern also in Gegenrichtung der Pfeile. Auf stabilen Treppen mit Geländer gehts auf den Hügel hinauf. Bis zu 6m tiefe, jahrtausendalte Gletschertöpfe sind zu bewundern. Über abgeschliffene Felsen und zwischen Zwergföhren hindurch wird man an einen Aussichtspunkt gelotst, mit Sicht ins Puschlav und zum Gletscher des Piz Palü. Zurück bei den Gletschertöpfen, gehts links weiter. Im Bereich der aufgeschichteten runden Steine hört man einen Brunnen plätschern - links etwas versteckt befindet sich ein Picknickplatz mit Feuerstelle - nach rechts gehts steil bergab zum Cavaglia-Einstieg, wo man sich mit Prospekten bedienen und einen freiwilligen Obolus spenden kann.Fünf Minuten später erreichen wir auf dem Kiessträsschen die Bahnstation Cavaglia. Zur "Alp Grüm" gibt es zwei Wegvarianten, via "Lagh da Palü" (steiler, aber auch sehr schön) oder den Geleisen entlang.
Wir wollen weiter dem Bahntrassee folgen und wählen darum den bequemeren Weg. Ebenaus wandern wir zu den Wohnhäusern vom Cavaglia. Beim Brunnen nach dem Restaurant Rifugio Cavaglia gehts halblinks zwischen zwei Häusern bergauf in den Wald (Wegweiser etwas versteckt). Fünf Minuten später teilt sich der Weg (nach rechts ginge es zum "Lagh da l'Ombra"). Wir drehen nach links, kommen oberhalb der schön gelegenen Alp La Dota aus dem Wald und wandern ein Stück den Geleisen entlang, parallel zum Val da Pila.
Der gut angelegte Weg führt uns wieder in den Wald hinein und kurvt zur Kreuzungsstation Stablini hinauf. 100m weiter links überqueren wir das Bahntrassee und wandern im lichten Lärchenwald bergauf. 10 Minuten vor dem Ziel mündet der Pfad vom Lagh da Palü her in unsern Weg ein. Traumhafte Sicht auf die Gletscherwelt! Der BahnGalerie entlang erreichen wir die Bahnstation Alp Grüm (Restaurant); die Berninabahn macht hier einen spektakulären, fotogenen Halbkreis.
Wir wandern auf viel begangenem, gut markierten Wegen direkt (oder auf Umweg via Aussichtspunkt "Sassal Masone") zum Lago Bianco, weiter zwischen Bahngeleise und Seeufer zur Bahnstation Bernina Hospiz, wo rechts ein direkter Fussweg zur Passstrasse und zum Hotel führt.
zwischen Poschiavo und Cavaglia |
Cavaglia |
Alp und Lagh da Palü |
Alp Grüm mit Bahnkreisel |
Alp Grüm Belvédère: Sicht ins Puschlav |
8. Tag: 4h30,
abwärts 550 m. Abkürzungsmöglichkeit: Bahnstrecken
Route: Bernina Hospiz 2309m -
Haltestelle Lagalp - Haltestelle Diavolezza 2099m -
Morteratsch 1896m - Puntraschigna/Pontresina 1760 m.
Vom Parkplatz des Hotels am Bernina Hospiz wandern wir zurück zum Uferweg des Lago Bianco. Schmaler Wiesenpfad zum Nordufer des Sees. Bei der Wasserscheide Nord/Süd wechseln wir auf die linke Seite und folgen dem Ufer des Lej Nair. Bis zur Haltestelle Diavolezza brauchen wir 1h25;
Die drohenden Wolken verhindern ein solches Unternehmen. So wandern wir entlang der Eisenbahnlinie über Bernina Sut und Morteratsch (je ein Restaurant) hinunter nach Pontresina, unserem Ausgangspunkt vor einer Woche.
- Zusatzvarianten: Zum Abschluss mit der Bergbahn von der Haltestelle Diavolezza zur Diavolezza hinauffahren und nochmals die herrliche Aussicht geniessen.
Möglich ist auch, sich einer der geführten 4-stündigen Gletscherwanderung nach Morteratsch anzuschliessen (Auskunft: Bergsteigerschule Pontresina, Tel. 081 838 83 33: zur Zeit Fr. 22.- pro Person, Abmarsch 11.00 Uhr).
Links
6.Tag Flueler, 4h, aufwärts 750m, abwärts 100m - T 3
Route: Bernina Hospiz 2304 - Lej Nair 2223m - Lej d’Arlas 2343m - Lej da Diavolezza 2573m - Diavolezza 2973mBeim Hotel Bernina Hospiz 2304m überqueren wir die Autostrasse, wandern in Richtung "Bahnstation Bernina Ospizio". Einige Meter ob der Bahnlinie kommen wir auf unseren Wanderweg in Richtung Norden (Oberengadin), bei der Staumauer - gleichzeitig auch die Wasserscheide - links der Lago Bianco, rechts Lej Nair 2223m, nehmen wir den Weg links, gehen über die Staumauer, entlang dem Lej Nair 2223m, bei der Abzweigung am Ende des Sees beschreiten wir wieder den Weg links, steigen auf gutem Weg hinauf zum Lej d’Arlas 2343m und zum Lej da Diavolezza 2573m.
Beim Lej da Diavolezza 2573m nehmen wir wiederum den Weg links, steigen auf steinigem Weg höher, im Zick-Zack über Felsbrocken, und besteigen eine Metall-Leiter mit Geländer, bevor wir die letzten Meter zur Bergstation der Diavolezza-Bahn erreichen.Wir sind am Tagesziel: Diavolezza 2973m. Tagsüber herrscht hier ein emsiges Treiben wie an der Bahnhofstrasse. Touristen mit oder ohne Turnschuhe, mit oder ohne Kravatten, aber auch Alpinisten mit Seilen über den Rucksack gehängt, Steigeisen zum Trocknen am Rucksack. Hier herrscht ein Kommen und Gehen. Aber ich garantiere Dir, lieber Wanderfreund, sobald die letzte Seilbahn die Bergstation verlassen hat, herrscht einsame Ruhe. Dann gehört die Bergwelt Dir!
- Diavolezza Bergstation: Bergrestaurant Diavolezza, Tel. 081 839 39 00 (Zimmer und Lager)
Zusatzvariante:
Um dem Touristenstrom auszuweichen, haben wir nach einer guten Verschnaufpause die Schuhe nochmals gebunden. Von der Terrasse des Berggasthauses Diavolezza 2973m aus führt Richtung Norden ein guter Weg auf den ungefährlichen Munt Pers 3207m. Mit einem leichten Tagesrucksack erreichen wir den Gipfel in 1 Stunde. Wauhhh, diese Aussicht, 360 Grad Rundsicht, ohne Hintergrundmusik, ohne Pommes-Frites-Geschmack, ohne Zigaretten-Rauch, ohne Parfum-Laden, ohne hohem Geräusch-Pegel, dafür Ruhe, Natur, Blick auf Piz Palü, Bellavista, Piz Bernina, Piz Roseg, hinunter ins Oberengadin, und die Forcla di Livigno mit seinen 2315m erscheint uns als billiger Hügel. Ein überwältigender, unvergesslicher Anblick. (Natürlich kann diese „Zusatzschlaufe“ auch am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück gemacht werden).
Aussicht auf Diavolezza
Bernina vom Munt Pers
Piz Palü vom Munt Pers
Blick auf den Gletscher
Lago Bianco am Berninapass |
Wasserscheide |
unterhalb Wasserscheide |
Morteratschgletscher und Piz Bernina |
Aussichtspunkt Chünetta |
7. Tag Flueler, Wanderzeit: 5h, aufwärts 600m, abwärts 200m - T 2 / T 3
Route: Talstation Diavolezza 2093m - Morteratsch 1896m - Chna da Boval 2495mNach dem Frühstück nehmen wir Abschied von dieser imposanten Bergwelt, besteigen die Luftseilbahn von der Diavolezza 2973m und erreichen in wenigen Minuten die Talstation Diavolezza 2093m.
Links der Autostrasse und der Rhätischen Bahn folgen wir dem schönen Wanderweg, steigen im Wald hinunter und erreichen die Station Morteratsch 1896m. Wir können uns im Hotel Morteratsch verpflegen oder als Geheimtip: gleich hinter dem Hotel können wir eine Scheune sehen. Die Molkerei/Sennerei Pontresina hat dort eine kleine, aber schöne Verpflegungsstätte aufgebaut. Hast Du Lust auf ein kleines Käse-Plättchen und einem Glas.... Ich kann es Dir wärmstens empfehlen.Nun aber geht es aufwärts. Beim Hotel Morteratsch 1896m führt ein breiter Weg zum Morteratsch-Gletscher. Wir nehmen diesen Weg aber nur 200m, dann zweigt unser Wanderweg rechts ab. Auf dem Wegweiser ist schon jetzt "Chna Boval" angeschrieben. Zuerst steigen wir im Wald im Zick-Zack hinauf. Anschliessend führt uns der Weg auf der Moräne des zurückgeschmolzenen Morteratsch-Gletschers bis zur Boval-Hütte 2495m. Von der Boval-Hütte können wir - nahe am Gletscher - die Alpenriesen und natürlich die Bernina von Norden bewundern.
- Chamanna Boval, Tel. 081 842 64 03 oder 081 852 10 32
Auf dem Weg zur Bovalhütte
Bernina mit Biancograt
Bovalhütte
8. Tag Flueler, 3 ½ h, abwärts 700 - T 2 / T 3
Route: Boval-Hütte 2495m - Morteratsch 1896m - Pontresina 1805mAuf gleichem Weg wie der gestrige Aufstieg wandern wir zurück zur Bahnstation Morteratsch 1896m, können hier (nochmals einen feinen Käseteller geniessen) oder gleich in die Rhätische Bahn einsteigen.
Wir möchten den herrlichen Tag noch geniessen und unsere wunderbaren Erlebnisse der letzten Tage „verdauen“, so entschliessen wir uns den schönen Wanderweg durch den Wald nach Surovas und Pontresina 1805m unter die Füsse zu nehmen, wo wir dann Abschied nehmen von dieser einzigartigen Bergwelt und mit der Rhätischen Bahn Richtung Norden fahren.
a) Rund um den Piz Bernina
Markus
Tinner,
August 2011
"Die Infos auf der Wandersite haben uns sehr
genützt. Wir haben letzte Woche eine Variante dieser
Wanderung daraus gemacht:
b) Rund um die Bernina auf Berndeutsch
Walter Diener,
2003
"Bin grad zwe Tag
zrügg vor Tour um d Bernina. Isch zwar e chli zu me Murkks
usgartet; aber i has trotzedem gnosse.
Well i e längi Areise gha han, bin i erscht churz vor de Zwölfe z Maloja gsi. So wärs dänn doch grad e chli sträng gsi, no uf Chiareggio z’wandere. So bin ich i d Forno-Hütte vom SAC. Zuegang ohni grossi Problem, de Wäg über de Gletscher isch mit blau-wysse Stange markiert (chönnt öppe bi Näbel nid so eifach si), de Gletscher hett i däm Bereich keener Spalte und isch guet grienet gsi.
Am zwöite Tag über de Sasso del Forno, 2768m, und dänn uf Chiareggio. Well i scho so früh dört gsi bin, bin i no bis zum Lago Palü wyter u im Rifugio Palü pfuset. Ganz guet ufghobe gsi und ou im Pris vernünftig.
Derfür isch am andere Tag s Drama losgange. Bi der Staumour am Lago Gera hett es Avis gha, dass mer vom Rifugio Bignami (wo eigentlich en guete Etappeort wär) nöd hinderem See düre chan, well d Brügg zsämmegheit sig. U bis die gflickt isch***, muess mer wieder zrügg bis zur Muur und uf de rächte Site düre. I has welle wüsse u bin grad vo afang a rechts düre zur Alp Gembre und über de Pass Canfinal is Puschlav. Det hetts mi grusig verhaglet und im Bivac Busconi-Anghileri han i Schutz gfunde. Das isch aber numme so ne Blächbüchs u i han fascht e Ghörschade bicho, so hetts tschättered vom Hagel. So isch das Chalb, wo ni bi, wyter mit Rägeschutz. Düre bis uf Cavaglio. Das hett duret, bin fascht zäh Stund underwägs gsi.
Und jetzt ebe s äxtra Positive. Z’Cavaglio hett es Rifugio. Im e alti Puschlaverhuus, eifach aber i bin guet ufghobe gsi. Finde das sött me publik mach, isch nämlich grad e so e gäbigi Etappe vom Rifugio Bignami (ou wänn me wieder über d’Staumuur cha). So ca. 5 Stund söttet lange.
D' Adrässe wär: Rifugio Cavaglia, Fam. M. Damiani, 081 844 05 65 / 079 236 48 26"
Wandersite: Herzlichen Dank an Walter Diener!***Die zerstörte Brücke ist wieder instandgestellt und man kann problemlos von der Alpe Gembre hinter dem See durch zur Hütte.
Die hier
skizzierte Rundwanderung beruht auf den unten genannten
Quellen und enthält auch einige empfehlenswerte Varianten.
Ich beschränke mich auf Angaben zur Route und die
Übernachtungsmöglichkeiten und verzichte bewusst auf
Zeitangaben.
Wetterinformationen
findet man auf der Homepage des Akademischen Alpen-Clubs
Zürich: https://www.aacz.ch/meteo/
1. Tag
Maloja (1803m) - Passo del
Muretto (2562m) - Alpe dell’Oro (2010m) - Alpe Fora (2053
m) - Rifugio Longoni (2450m)
2. Tag
Rifugio Longoni (2450m) - Alpe
Sasso Nero (2304m) - Bochetta del Torno (2203m) - Alpe
Campascio (1844m) - Rifugio Mitta (2020m)
4. Tag
Rifugio Bignami (2401m) -
Gembre (2224m) - Passo Confinale (2628m) - Somdoss (2185
m) - Alp Varuna - Cavaglia (1703m) - Alp Grüm (2091m) -
Lago Bianco (2234m) - Passo del Bernina, Ospizio (2307m)
5. Tag
Ospizio Bernina (2307m) -
Fuorcla Minor (2435m) - Lej Minor - Val Minor - Station
Bernina Diavolezza (2093m) - Val da Fain - Val Pischa -
Fuorcla Pischa (2848m) - Piz Languard (3262m)
Tipp:
Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf dem Gipfel
6. Tag
Georgy-Hütte (3183m) - Chamanna
Paradis (2540m) - Pontresina (1805m) - Val Roseg - Lej da
Vadret (2160m) - Chamanna Coaz (2610m)
Schwierigkeit: T3
7. Tag
Chamanna Coaz (2610m) - Fuorcla
Surlej (2755m) - Lej da la Fuorcla (2489m) - Curtinella
(2500m) - Station Furtschellas (2313m) - Lej Sgrischus
(2618m) - Piz Chüern (2689m) - Vanchera (1958m) - Platta
(1890m) - Isola (1812m) - Maloja (1803m)
Auch diese sehr
lange Etappe kann man unterteilen und z.B. in Sils
übernachten: https://www.engadin.ch/
Maria
Innitzer aus Wien hat im Juli 2019 folgende Tour "Rund um
die Bernina" im Alleingang gewagt: